36. Pensionsrückstellungen

Pensionsverpflichtungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter von inländischen Gesellschaften des HHLA-Konzerns sowie gegebenenfalls deren Hinterbliebene gebildet. Für die betriebliche Altersversorgung wird dabei grundsätzlich zwischen leistungs- und beitragsorientierten Versorgungsplänen unterschieden.

Leistungsorientierte Pensionspläne

Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen (defined benefit plans) besteht die Verpflichtung des Konzerns darin, die zugesagten Leistungen an aktive und frühere Mitarbeiter zu erfüllen, wobei die HHLA ein rückstellungs- und fondsfinanziertes Versorgungssystem besitzt.

Für die Gewährung der betrieblichen Altersversorgung gibt es verschiedene Anspruchsgrundlagen. Neben Einzelzusagen sind dies in erster Linie der Betriebsrenten-Tarifvertrag (BRTV) sowie die sogenannte Hafenrente, die durch den Rahmentarifvertrag für die Hafenmitarbeiter der deutschen Seehafenbetriebe geregelt wird.

Beim BRTV handelt es sich um eine Gesamtversorgung. Dabei sagt die HHLA den begünstigten Arbeitnehmern eine Versorgung in einer bestimmten Höhe zu, die sich aus gesetzlicher Rente und betrieblicher Altersversorgung zusammensetzt. Die Höhe der Gesamtversorgung ergibt sich aus einem dienstzeitabhängigen Prozentsatz eines fiktiv ermittelten Nettoentgelts der letzten Lohn- bzw. Gehaltsgruppe auf Basis der anzuwendenden Beitragssätze der Sozialversicherungsdaten des Jahres 1999, wohingegen stets die aktuell gültige Beitragsbemessungsgrenze zugrunde gelegt wird.

Die Höhe der Hafenrente ist dienstzeitabhängig und ergibt sich aus dem Rahmentarifvertrag der deutschen Seehäfen. In Anbetracht der im Jahr 2018 vorgesehenen Harmonisierung der bestehenden Altersversorgungssysteme sollen die auf den aktiven Mitarbeiterbestand entfallenden Pensionsverpflichtungen in das neue Versorgungswerk überführt werden, siehe Textziffer 37.

Auf Basis dieser Pensionspläne bildete der Konzern Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen für die in Zukunft zu erwartenden Leistungen in Form von Alters- und Hinterbliebenenrenten. Unter Verwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelten externe Gutachter die Höhe dieser Verpflichtung.

Erfasste Beträge für Leistungszusagen

in T€

 

31.12.2017

 

31.12.2016

Barwert der Pensionszusagen

 

426.943

 

442.608

Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeit

 

21.982

 

17.922

 

 

448.925

 

460.530

Pensionszusagen

In der Bilanz wird jeweils der volle Barwert der Pensionsverpflichtungen einschließlich versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste ausgewiesen. Die ausgewiesene Pensionsverpflichtung stellt einen nicht finanzierten Plan dar.

Entwicklung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen

in T€

 

2017

 

2016

Barwert der Pensionsverpflichtungen am 1. Januar

 

442.608

 

403.613

Laufender Dienstzeitaufwand

 

5.526

 

4.990

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

 

0

 

1.439

Zinsaufwand

 

6.056

 

8.859

Rentenzahlungen

 

- 19.790

 

- 19.364

Versicherungsmathematische Gewinne (-), Verluste (+) durch erfahrungsbedingte Anpassungen

 

- 7.457

 

- 3.707

Versicherungsmathematische Gewinne (-), Verluste (+) durch Änderungen finanzieller Annahmen

 

0

 

46.778

Barwert der Pensionsverpflichtungen am 31. Dezember

 

426.943

 

442.608

Verteilung des Barwerts der Pensionsverpflichtung auf die einzelnen Gruppen von Versorgungsberechtigten

in %

 

2017

 

2016

Aktive Anwärter

 

33,9

 

37,1

Ausgeschiedene Anwärter

 

1,8

 

1,9

Pensionäre

 

64,3

 

61,0

 

 

100,0

 

100,0

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung beläuft sich zum 31. Dezember 2017 auf 13,4 Jahre (im Vorjahr: 13,6 Jahre).

Darüber hinaus bestehen Erstattungsansprüche (Reimbursement Rights) in Höhe von 2.530 T€ (im Vorjahr: 2.609 T€), die zur Abdeckung der entsprechenden Pensionsverpflichtungen abgeschlossen wurden. Die erwarteten Erträge aus diesen Erstattungsansprüchen belaufen sich im Berichtsjahr auf 35 T€, wohingegen die tatsächlichen Erträge 48 T€ betragen.

Erfolgswirksam erfasste Beträge aus Pensionsverpflichtungen

in T€

 

2017

 

2016

Laufender Dienstzeitaufwand

 

5.526

 

4.990

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand

 

0

 

1.439

Zinsaufwand

 

6.056

 

8.859

 

 

11.582

 

15.288

Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus Pensionsverpflichtungen

in T€

 

2017

 

2016

Versicherungsmathematische Gewinne (+), Verluste (-) am 1. Januar

 

- 82.881

 

- 39.810

Veränderungen im Geschäftsjahr durch erfahrungsbedingte Anpassungen

 

7.457

 

3.707

Veränderungen im Geschäftsjahr durch Änderungen finanzieller Annahmen

 

0

 

- 46.778

Versicherungsmathematische Gewinne (+), Verluste (-) am 31. Dezember

 

- 75.424

 

- 82.881

Wesentliche versicherungsmathematische Annahmen zur Berechnung der Pensionsverpflichtungen

in %

 

31.12.2017

 

31.12.2016

Abzinsungssatz

 

1,40

 

1,40

Entgelttrend

 

3,00

 

3,00

Anpassung der Sozialversicherungsrenten gemäß Rentenversicherungsbericht des Jahres

 

2017

 

2016

Hinsichtlich der biometrischen Grundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet.

Die zur Diskontierung verwendeten Zinssätze leitet die HHLA von Industrieanleihen mit sehr guter Bonität ab, bei denen Laufzeit und Auszahlungen kongruent zu den Pensionsplänen der HHLA sind.

Sensitivitätsanalyse: Pensionsverpflichtungen

 

 

Veränderung des Parameters

 

Auswirkung auf den Barwert

 

 

 

 

31.12.2017

 

31.12.2016

 

in T€

 

31.12.2017

 

31.12.2016

Abzinsungssatz

 

Erhöhung um

 

0,5 %

 

0,5 %

 

Verminderung um

 

27.145

 

28.579

 

 

Verminderung um

 

0,5 %

 

0,5 %

 

Erhöhung um

 

30.319

 

31.957

Entgelttrend

 

Erhöhung um

 

0,5 %

 

0,5 %

 

Erhöhung um

 

3.724

 

4.490

 

 

Verminderung um

 

0,5 %

 

0,5 %

 

Verminderung um

 

3.653

 

4.394

Anpassung der Sozialversicherungsrente

 

Verminderung um

 

20,0 %

 

20,0 %

 

Erhöhung um

 

1.628

 

1.983

Sterbewahrscheinlichkeit

 

Verminderung um

 

10,0 %

 

10,0 %

 

Erhöhung um

 

17.553

 

18.063

Die von den Versicherungsmathematikern durchgeführten Berechnungen wurden für die als wesentlich eingestuften Bewertungsparameter isoliert vorgenommen, d. h., bei einer gleichzeitigen Änderung mehrerer Parameter können die einzelnen Auswirkungen aufgrund von Korrelationseffekten nicht aufsummiert werden. Aus den angegebenen Sensitivitäten kann bei einer Änderung der Parameter keine lineare Entwicklung für die leistungsorientierte Verpflichtung abgeleitet werden.

Pensionszahlungen

Im Geschäftsjahr 2017 leistete die HHLA Pensionszahlungen für Pläne in Höhe von 19.790 T€ (im Vorjahr: 19.364 T€). In den nächsten fünf Jahren erwartet die HHLA folgende Zahlungen für Pensionspläne.

Erwartete Zahlungen für Pensionspläne

nach Jahren in T€

 

 

2018

 

20.558

2019

 

20.798

2020

 

20.859

2021

 

20.837

2022

 

20.788

 

 

103.840

Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeit

Im Geschäftsjahr 2006 haben sich die inländischen Konzerngesellschaften aufgrund tarifvertraglicher Regelungen zur Einrichtung von Lebensarbeitszeitkonten verpflichtet. Bis zum 31. Dezember 2013 konnten die Mitarbeiter Zeit- und Entgeltbestandteile durch den Konzern in Geldmarkt- oder Investmentfonds einzahlen lassen. Seit dem 1. Januar 2014 erfolgt die Kapitalanlage unternehmensintern. Der Abbau des angesparten Wertguthabens erfolgt im Rahmen einer bezahlten Freistellung vor Eintritt in den Ruhestand. Der Vergütungsanspruch der Mitarbeiter bemisst sich nach der jeweiligen Höhe des Wertguthabens in Abhängigkeit von der Kursentwicklung des Fondsvermögens im Modell für Einbringungen bis zum 31. Dezember 2013 und für Einbringungen ab dem 1. Januar 2014 unter Berücksichtigung der tarifvertraglich zugesagten Garantieverzinsung von 3,00 %, jeweils zuzüglich weiterer vertraglich vereinbarter Sozialleistungen während der Freistellungsphase.

Der durch die Wertguthaben gedeckte Teil der Verpflichtung wird mit dem Zeitwert des Wertguthabens angesetzt. Die nicht durch die Wertguthaben gedeckten tarifvertraglichen Zusatzleistungen werden mit dem vollen Barwert der Verpflichtung einschließlich versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste bewertet.

In Anbetracht der im Jahr 2018 vorgesehenen Harmonisierung der bestehenden Altersversorgungssysteme soll das bestehende Wertguthaben aus den Lebensarbeitszeitkonten in das neue Versorgungswerk überführt und die Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeit damit abgelöst werden, siehe Textziffer 37.

Dotierung der Versorgungszusagen

in T€

 

31.12.2017

 

31.12.2016

Barwert der Verpflichtungen

 

35.272

 

30.832

Zeitwert des Planvermögens (Fondsanteile)

 

- 13.290

 

- 12.910

Unterdotierung

 

21.982

 

17.922

Entwicklung des Barwerts der Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeit

in T€

 

2017

 

2016

Barwert der Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeit am 1. Januar

 

30.832

 

24.767

Beiträge der Teilnehmer des Plans

 

1.846

 

3.205

Laufender Dienstzeitaufwand

 

148

 

405

Zinsaufwand

 

536

 

598

Versicherungsmathematische Gewinne (-), Verluste (+) durch erfahrungsbedingte Anpassungen

 

2.318

 

926

Versicherungsmathematische Gewinne (-), Verluste (+) durch Änderungen finanzieller Annahmen

 

0

 

1.413

Gezahlte Versorgungsleistungen

 

- 408

 

- 482

Barwert der Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeit am 31. Dezember

 

35.272

 

30.832

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung beläuft sich zum 31. Dezember 2017 auf 18,8 Jahre (im Vorjahr: 19,2 Jahre).

Entwicklung des Zeitwerts des Planvermögens aus Lebensarbeitszeit

in T€

 

2017

 

2016

Zeitwert des Planvermögens aus Lebensarbeitszeit am 1. Januar

 

12.910

 

12.772

Erwartete Erträge des Planvermögens

 

217

 

290

Versicherungsmathematische Gewinne (+), Verluste (-) durch erfahrungsbedingte Anpassungen

 

402

 

203

Gezahlte Versorgungsleistungen

 

- 239

 

- 355

Zeitwert des Planvermögens aus Lebensarbeitszeit am 31. Dezember

 

13.290

 

12.910

Das Planvermögen enthält ausschließlich Geldmarkt- und Investmentfondsanteile. Auf das Planvermögen entstanden im Geschäftsjahr Gewinne in Höhe von 384 T€ (im Vorjahr: 163 T€).

Erfolgswirksam erfasste Beträge aus Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeit

in T€

 

2017

 

2016

Laufender Dienstzeitaufwand

 

148

 

405

Zinsaufwand

 

536

 

598

Erwartete Erträge des Planvermögens

 

- 217

 

- 290

 

 

467

 

713

Entwicklung der versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus Lebensarbeitszeit

in T€

 

2017

 

2016

Versicherungsmathematische Gewinne (+), Verluste (-) am 1. Januar

 

- 2.963

 

- 827

Veränderungen im Geschäftsjahr durch erfahrungsbedingte Anpassungen

 

- 1.916

 

- 723

Veränderungen im Geschäftsjahr durch Änderungen finanzieller Annahmen

 

0

 

- 1.413

Versicherungsmathematische Gewinne (+), Verluste (-) am 31. Dezember

 

- 4.879

 

- 2.963

Versicherungsmathematische Annahmen zur Berechnung der Rückstellungen für Lebensarbeitszeit

in %

 

31.12.2017

 

31.12.2016

Abzinsungssatz

 

1,70

 

1,70

Entgelttrend

 

3,00

 

3,00

Hinsichtlich der biometrischen Grundlagen wurden die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Berücksichtigung der altersabhängigen Fluktuationshäufigkeit verwendet.

Sensitivitätsanalyse: Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeit

 

 

Veränderung des Parameters

 

Auswirkung auf den Barwert

 

 

 

 

31.12.2017

 

31.12.2016

 

in T€

 

31.12.2017

 

 

 

31.12.2016

Abzinsungssatz

 

Erhöhung um

 

0,5 %

 

0,5 %

 

Verminderung um

 

1.663

 

Verminderung um

 

1.345

 

 

Verminderung um

 

0,5 %

 

0,5 %

 

Erhöhung um

 

1.890

 

Erhöhung um

 

1.534

Entgelttrend

 

Erhöhung um

 

0,5 %

 

0,5 %

 

Erhöhung um

 

86

 

Erhöhung um

 

76

 

 

Verminderung um

 

0,5 %

 

0,5 %

 

Verminderung um

 

95

 

Verminderung um

 

84

Sterbe­wahrschein­lichkeit

 

Verminderung um

 

10,0 %

 

10,0 %

 

Erhöhung um

 

35

 

Erhöhung um

 

31

Die von den Versicherungsmathematikern durchgeführten Berechnungen wurden für die als wesentlich eingestuften Bewertungsparameter isoliert vorgenommen, d. h., bei einer gleichzeitigen Änderung mehrerer Parameter können die einzelnen Auswirkungen aufgrund von Korrelationseffekten nicht aufsummiert werden. Aus den angegebenen Sensitivitäten kann bei einer Änderung der Parameter keine lineare Entwicklung für die leistungsorientierte Verpflichtung abgeleitet werden.

Die Finanzierung der Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeit erfolgte bis 31. Dezember 2013 durch Einzahlungen von Entgeltbestandteilen der Arbeitnehmer in den fondsgebundenen Pensionsplan. Seit dem 1. Januar 2014 erfolgt die Kapitalanlage unternehmensintern.

Portfoliostruktur des Planvermögens zur Dotierung der Lebensarbeitszeitverpflichtungen

in %

 

2017

 

2016

Geldmarktfonds

 

100

 

51

Mischfonds

 

0

 

33

Dachfonds

 

0

 

15

Rentenfonds

 

0

 

1

 

 

100

 

100

Die Portfoliostruktur wurde mit Blick auf die im Jahr 2018 vorgesehene Harmonisierung der bestehenden Altersversorgungssysteme angepasst.

Zahlungen für Lebensarbeitszeitverpflichtungen

Im Geschäftsjahr leistete die HHLA Zahlungen für Pläne in Höhe von 408 T€ (im Vorjahr: 482 T€). Im Gegenzug bestanden entsprechende Wertpapierguthaben in Höhe von 239 T€ (im Vorjahr: 355 T€). Somit ergab sich insgesamt im Berichtsjahr ein Mittelabfluss in Höhe von 169 T€ (im Vorjahr: 127 T€).

Für das bestehende Versorgungssystem werden Zahlungen für Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeit erwartet (nicht durch Wertpapierguthaben gesichert)

nach Jahren in T€

 

 

2018

 

548

2019

 

394

2020

 

503

2021

 

477

2022

 

589

 

 

2.511

Beitragsorientierte Pensionspläne

Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen (defined contribution plans) leisten die betreffenden Unternehmen lediglich Beitragszahlungen an zweckgebundene Fonds. Darüber hinausgehende Verpflichtungen ergeben sich nicht. Finanzielle oder aktuarielle Risiken trägt die HHLA aus diesen Zusagen nicht.

Der Aufwand im Zusammenhang mit Pensionsfonds, die als beitragsorientierte Pensionspläne zu betrachten sind, beträgt im Berichtsjahr 4.488 T€ (im Vorjahr: 5.087 T€).

Als Arbeitgeberanteil an die gesetzliche Rentenversicherung führte die HHLA 27.636 T€ (im Vorjahr: 26.794 T€) ab.