Brief an die Aktionäre
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) bewegt auf ihren Terminals täglich Tausende Container. Im ersten Quartal haben wir dies mit großem Erfolg getan. Während unsere Umsätze im Einklang mit dem Gesamtmarkt stiegen, konnten wir unser EBIT auf Konzernebene um knapp 6 Prozent steigern und erreichten eine EBIT-Marge von 15,2 Prozent. Im Hinblick auf unsere nachhaltigen Wachstumsziele für das Jahr 2018 sehen wir uns auf einem guten Weg.
Wachstum bedingt Bewegung. Aber in welche Richtung wollen wir uns bewegen? Diese Frage gilt es unter dem Eindruck sich verändernder Rahmenbedingungen zu beantworten. Der globale Wandel und die Digitalisierung beeinflussen immer stärker auch die Logistikbranche. Wir wollen diesen Veränderungsprozess nicht nur beobachten, sondern in unserem Sinne aktiv mitgestalten. Unser Ziel ist es, die Zukunftsfähigkeit und Gestaltungskraft der HHLA weiter zu stärken. Den Weg, den wir dabei gehen werden, haben Vorstand und eine Gruppe von Führungskräften in einem seit einem Jahr laufenden Geschäftsentwicklungsprozess erarbeitet. Eine ganz wesentliche Voraussetzung für nachhaltiges Wachstum bleibt das Vertrauen unserer Kunden. Nur wenn wir dieses immer wieder aufs Neue rechtfertigen, werden wir erfolgreich sein.
Damit wir diesem Anspruch auch künftig gerecht werden, stärken wir unser Kerngeschäft. Wir investieren dazu in den nächsten fünf Jahren eine Milliarde Euro in die Segmente Container, Intermodal und Immobilien mit dem Ziel, Qualität, Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität zu steigern. Wir werden unsere Terminals an die wachsenden Schiffsgrößen weiter anpassen, unsere IT-Infrastruktur modernisieren und unsere Intermodal-Flotte noch effizienter und leistungsfähiger machen. Damit unsere Bahntochter Metrans ihre vordere Position in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld behaupten und ausbauen kann, hat die HHLA die noch beim Metrans-Management verbliebenen Anteile übernommen. Auch die inzwischen weitgehend abgeschlossene Integration der Polzug in die Metrans-Gruppe dient diesem Ziel. Unsere Vertriebsaktivitäten können wir dadurch noch kundenorientierter ausrichten.
Neben der Stärkung des Kerngeschäfts erschließen wir zusätzliche Wachstumsfelder. Wir nehmen dabei die Transportströme der Zukunft in den Blick, zum Beispiel entlang der „Neuen Seidenstraße“.
Mit unserem bestehenden Transport- und Logistiknetzwerk sind wir im Westen der „Neuen Seidenstraße“ bereits gut aufgestellt. Diese Position bauen wir mit dem Erwerb des estnischen Terminalbetreibers Transiidikeskuse AS (TK) aus. Voraussichtlich Ende des zweiten Quartals wird die Transaktion abgeschlossen sein. Der Erwerb von TK ist eine Investition in die Zukunft der HHLA. Wir agieren künftig in einem regionalen Markt mit vielversprechenden Wachstumspotenzialen. Der Hafen Muuga ist ein wichtiger maritimer Standort im Ostseeraum mit einer Anbindung an das Hinterland der „Neuen Seidenstraße“. Durch die Übernahme von TK wird die HHLA zum Marktführer für Containerumschlag in Estland.
In der Zukunft werden aber nicht mehr nur Güter bewegt. Datenautobahnen entwickeln sich zunehmend als Konkurrenz zu Straßen und Schienen. Wir wollen die Chancen nutzen, die sich aus der fortschreitenden Digitalisierung ergeben. Dabei haben wir die gesamte logistische Wertschöpfungskette und die sich wandelnden Produktionsprozesse im Blick. Nicht zuletzt aus diesem Grund beteiligen wir uns am Next Logistics Accelerator, einem Start-up-Beschleuniger, und können so Trends und innovative Lösungen frühzeitig erkennen und nutzen.
Die HHLA ist also in Bewegung, und ich kann Ihnen versichern: Sie bleibt in Bewegung.
Ihre
Angela Titzrath
Vorstandsvorsitzende