Brief an die Aktionäre

Angela Titzrath – Vorstandsvorsitzende (Foto)

Angela TitzrathVorstandsvorsitzende

Sehr geehrte Damen und Herren,

in einem zunehmend volatileren Marktumfeld entwickeln sich die Geschäfte der Hamburger Hafen und Logistik AG weiterhin positiv. Die beiden tragenden Säulen unseres Geschäfts – das Segment Container und das Segment Intermodal – steigerten in den ersten neun Monaten des Jahres 2019 ihre Umschlag- bzw. Transportmengen besser als von uns bisher erwartet. Diese erfreuliche Entwicklung spiegelt sich sowohl in einem deutlich gestiegenen Umsatz als auch in einem stark erhöhten operativen Ergebnis wider. Vor diesem Hintergrund können wir unsere für das Gesamtjahr bisher getroffenen Prognosen konkretisieren. So erwarten wir nunmehr sowohl beim Containerumschlag als auch beim Containertransport einen höheren Anstieg als noch im Frühjahr prognostiziert und damit für das laufende Geschäftsjahr eine deutliche Steigerung des Konzernumsatzes und des operativen Ergebnisses.

Wir haben weiterhin das Ziel und den An­spruch, die HHLA zukunftssicher aufzustellen. Dazu gehört für uns, dass eine effizient arbeitende HHLA die natürlichen Ressourcen für nachfolgende Generationen erhält.

So erfreulich sich die Geschäfte in diesem Jahr entwickeln, so realistisch müssen wir jedoch die sich aktuell verändernden Rahmenbedingungen im Blick behalten. Der lang anhaltende konjunkturelle Aufschwung in Deutschland geht zu Ende. Die Bundesregierung und die maßgeblichen Wirtschaftsinstitute haben dementsprechend ihre Prognosen gesenkt. Ursächlich für den Abschwung sind nicht nur zyklische Schwankungen, sondern auch die sich verstärkenden politischen Konflikte, insbesondere im Nahen Osten, mit allen denkbaren Auswirkungen auf globale Gleichgewichte und ökonomische Beziehungen. Auch der anhaltende Handelskonflikt zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt, den USA und China, führt zu Unsicherheiten. Zwar gab es zuletzt Anzeichen einer Entspannung, Experten erwarten jedoch keine schnelle Beilegung der Streitigkeiten. Die Herausforderungen für die gesamte Transport- und Logistikbranche bleiben also anspruchsvoll.

Wir gehen diese Herausforderungen zuversichtlich und elanvoll an und nutzen dabei den Schwung der in den ersten neun Monaten des Jahres erreichten erfreulichen Ergebnisse aus. Wir haben weiterhin das Ziel und den Anspruch, die HHLA zukunftssicher aufzustellen. Das bedeutet: Wir stärken unser Kerngeschäft und erschließen gleichzeitig neue und zukunftsträchtige Geschäftsfelder.

In unserem Kerngeschäft liegt der Fokus seit langem auf der Optimierung von Prozessen, der weiteren Automatisierung unserer Anlagen und der Steigerung unserer Effizienz. Hierbei werden wir unsere Anstrengungen verstärken. Nur so können wir unseren Kunden den Service bieten, den sie erwarten und für ihren eigenen Erfolg benötigen. Daher setzen wir unser 2018 gestartetes Investitionsprogramm unverändert fort. Aktuell befinden sich zum Beispiel drei neue Containerbrücken für das Container Terminal Burchardkai und zehn neue – natürlich elektrisch betriebene – Mehrsystem-Lokomotiven für unsere Bahntochter Metrans im Zulauf.

Den Bereich neue Geschäftsfelder haben wir im dritten Quartal mit dem Erwerb der Mehrheit an der Bionic Production GmbH weiter gestärkt. Das Unternehmen aus Lüneburg hat sich zum Ziel gesetzt, 3D-Druck-Verfahren in die industrielle Serie zu bringen und so die Vorteile dieser Technologie für die gesamte Industrie nutzbar zu machen. Mit der Vision, Bauteile unter minimalem Einsatz von Material und Energie herzustellen, wird Bionic die HHLA nicht nur dabei unterstützen, den 3D-Druck für die eigene Effizienzsteigerung nutzbar zu machen. Das Geschäftsmodell passt zugleich auch zu unserem Anspruch, verantwortungsvoll und nachhaltig mit den natürlichen Ressourcen umzugehen.

Diesem Ziel dient auch das Produkt HHLA-Pure, das wir im vierten Quartal am Markt einführen. Mit HHLA-Pure garantieren wir unseren Kunden einen klimaneutralen Umschlag in Hamburg und den Weitertransport ihrer Güter durch unsere Bahntochter Metrans. Mit diesem Angebot an unsere Kunden fügen wir unserem nachhaltigen Geschäftsmodell einen weiteren Baustein hinzu. Für uns sind Klimaschutz und Ressourcenschonung eine permanente Aufgabe, an der wir langfristig durch entsprechende technische Innovationen erfolgreich arbeiten. So konnten wir das im Jahr 2008 selbstgesteckte Ziel hinsichtlich der Reduktion des CO2-Ausstoßes pro umgeschlagenen Container bereits in diesem Jahr übererfüllen. Diesen Weg werden wir konsequent fortsetzen. Denn auch das gehört für uns zur Zukunftssicherung, dass eine effizient arbeitende HHLA die natürlichen Ressourcen für nachfolgende Generationen erhält.

Ihre

Angela Titzrath
Vorstandsvorsitzende