Brief an die Aktionäre
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir erleben eine beispiellose Zeit. Eine Zeit der Einschränkungen und der Unsicherheit, aber auch eine Zeit, die uns die Chance bietet, nach neuen Lösungen zu suchen. Letzteres zu tun, ist seit jeher fester Bestandteil der DNA der HHLA. Angesichts der durch die Coronavirus-Pandemie entstandenen Lage sind wir noch mehr gefordert, Neues zu wagen. Wir müssen uns bereits jetzt darauf einstellen, dass es eine Rückkehr in den Zustand vor dem Ausbruch der Pandemie nicht geben wird.
Die HHLA hat in ihrer 135-jährigen Geschichte schon viele Krisen gemeistert. Wir werden auch diesmal Wege finden, damit das Unternehmen seine Aufgaben in einer neuen Realität erfolgreich erfüllen kann.
Wie wird diese neue Realität aussehen? Und was bedeutet sie für unsere Geschäftsentwicklung? Die Rahmenbedingungen für unser Geschäft verändern sich schon seit einiger Zeit aufgrund vielfältiger Einflüsse und politischer Entscheidungen. Darüber hinaus stellen wir uns weiter auf unsere Kunden ein und verbessern die Produktivität und Qualität unserer Leistungen entsprechend.
Die HHLA hat die Kraft und die Erfahrung, schwierige Situationen zu meistern. Das beweisen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur dadurch, dass sie mit Vernunft und Disziplin die geforderten Regelungen zum Gesundheitsschutz einhalten und damit einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung des Betriebs auf unseren Anlagen leisten. Als Teil der systemrelevanten Infrastruktur sind wir uns unserer Verantwortung für die Versorgungsstabilität von Unternehmen und Verbrauchern bewusst. Wir versorgen Deutschland und Europa.
Diesem Anspruch wurden wir auch im Frühjahr gerecht, als ein weiteres unvorhergesehenes Ereignis das Geschäft in den beiden Segmenten Container und Intermodal erschwerten: Sturmtiefs über Nordeuropa beeinträchtigten den Schiffsverkehr und den Betrieb in einigen europäischen Häfen, wodurch Logistikketten unabhängig von der Coronavirus-Pandemie zusätzlich gestört wurden. Auch in dieser kritischen Situation erwiesen sich unsere Anlagen als zuverlässig funktionierende Puffer zwischen unterschiedlichen Akteuren in den logistischen Transportketten.
Ungeachtet aller Maßnahmen und Anstrengungen haben die Sturmtiefs und die schnell voranschreitende Coronavirus-Pandemie Spuren in unseren Zahlen hinterlassen. Sowohl Umsatz als auch EBIT und EBIT-Marge sind im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr teilweise deutlich zurückgegangen. Wir stellen uns auf eine Situation ein, die es in der Firmengeschichte noch nicht gegeben hat, und die wir nicht beeinflussen können. Aber das wird uns erst recht anspornen, noch intensiver an der Umsetzung unserer strategischen Ziele zu arbeiten.
Die HHLA hat ein gutes Fundament für die Zukunft. Die vorhandene Liquidität wird trotz Pandemie-induzierter Belastungen ausreichen, um fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Wir werden unser Kerngeschäft weiter stärken, gleichzeitig aber neue Wachstumsfelder identifizieren und diese im Konzern entwickeln. Damit Letzteres noch schneller gelingt, haben wir das Segment Logistik zu Jahresbeginn organisatorisch neu aufgestellt. Wichtige digitale Projekte und Beteiligungen werden künftig in diesem Segment geführt und gesteuert.
Die HHLA hat in ihrer 135-jährigen Geschichte schon viele Krisen gemeistert. Wir werden auch diesmal Wege finden, damit das Unternehmen seine Aufgaben auch in einer neuen Realität erfolgreich erfüllen kann.
Ihre
Angela Titzrath
Vorstandsvorsitzende