Brief an die Aktionäre
Sehr geehrte Damen und Herren,
aus dem Hamburger Hafen gibt es erneut Positives zu berichten. Die Arbeiten zur Fahrrinnenanpassung der Elbe haben begonnen. Sie werden, so hat es der Senat der Freien und Hansestadt zuletzt mehrfach versichert, im Jahr 2022 komplett abgeschlossen sein. Für die Zukunft des Hafens ebenso wichtig ist der vom Wirtschaftssenator initiierte Hafendialog zwischen Politik, Unternehmen, Umweltverbänden und Arbeitnehmervertretern, an dem wir uns aktiv beteiligen. Und noch eine gute Nachricht, die für Sie als unsere Anteilseigner von besonderem Interesse sein dürfte: Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist mit einer deutlichen Steigerung der Umsätze und des operativen Ergebnisses sowie einer nochmals verbesserten Profitabilität erfolgreich in das Geschäftsjahr 2019 gestartet.
Uns ist klar, dass wir an unserem Leistungsversprechen gemessen werden. Daher arbeiten wir kontinuierlich an der weiteren Verbesserung von Produktivität, Qualität und Zuverlässigkeit.
Diese Ergebnisse sind eine gute Grundlage, um die von uns prognostizierten Jahresziele zu erreichen. Daran halten wir ungeachtet eines sich eintrübenden Marktumfeldes fest. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben die Wachstumserwartungen zuletzt deutlich gesenkt. Gleichwohl wird weiterhin mit Wachstum gerechnet, ein Rückgang der Wirtschaftsleistung und des Welthandels wird nicht erwartet. Daher sehen wir zwar dunkle Wolken am Horizont, einen Regenschirm benötigen wir aber nicht.
Das nicht enden wollende Ringen um den EU-Austritt Großbritanniens verunsichert die Märkte genauso wie die Drohungen aus Washington, höhere Zölle und andere protektionistische Maßnahmen gegen China und die EU zu verhängen. Der Hamburger Hafen, und hier insbesondere die HHLA, unterhält seit vielen Jahren enge und verlässliche Beziehungen zu Kunden in China. Fast drei Viertel aller Container, die zwischen dem asiatischen Land und deutschen Seehäfen transportiert werden, gehen über den Hamburger Hafen. Diese Zahl unterstreicht die Bedeutung des chinesischen Marktes für unser Geschäft. Hamburg ist der wichtigste Knotenpunkt in Deutschland auf der maritimen und kontinentalen Seidenstraße. Mittelfristig erwarten wir ein stabiles Wachstum der Transportströme zwischen Asien und Nordeuropa, wobei insbesondere der Verkehr auf der Schiene wachsen wird. Entsprechend intensivieren wir die Anstrengungen, um unsere gute Wettbewerbsposition zu behaupten und zu stärken.
Das tun wir, indem wir unsere auf die Stärkung der Zukunftsfähigkeit und Gestaltungskraft der HHLA ausgerichtete Strategie konsequent umsetzen. Wir befinden uns in regelmäßigem Austausch mit unseren Kunden, um rechtzeitig auf ihre Anforderungen reagieren zu können. Uns ist klar, dass wir an unserem Leistungsversprechen gemessen werden. Entsprechend arbeiten wir kontinuierlich an der weiteren Verbesserung von Produktivität, Qualität und Zuverlässigkeit. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und zu stärken, wurde der Hamburger Container Terminal Tollerort im April mit der Terminalsteuerungssoftware N4 ausgestattet. Damit vernetzen wir unsere Prozesse und die Planungs- und Steuerungsketten unserer Kunden noch enger. In den nächsten zwei Jahren werden auch die beiden anderen Containerterminals der HHLA im Hamburger Hafen, Container Terminal Burchardkai und Container Terminal Altenwerder, auf die weltweit am weitesten verbreitete Terminalsoftware N4 umgestellt. Wir haben uns damit ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Der technologische und digitale Wandel vollzieht sich jedoch schnell. Deshalb haben wir wichtige Zukunftsfelder der Digitalisierung bereits besetzt, sei es durch hausinterne Lösungen, Beteiligungen an Start-ups oder Partnerschaften.
Den eingangs genannten positiven Nachrichten aus dem Hamburger Hafen möchte ich abschließend noch eine weitere hinzufügen. Der Container Terminal Altenwerder wurde im März durch den TÜV als „klimaneutrales Unternehmen“ zertifiziert und ist somit der erste Zero-Emission-Terminal in Europa. Bei allem Fokus auf Effizienzsteigerung und Profitabilität vergessen wir nicht, dass wir mit den natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll umgehen müssen. Und das tun wir nicht nur an einem Tag in der Woche, sondern bei uns heißt es: All days for future.
Ihre
Angela Titzrath
Vorstandsvorsitzende