Ertragslage
Die wirtschaftliche Entwicklung der HHLA lag im ersten Halbjahr 2016 im Rahmen der Erwartungen. Beim Containerumschlag musste die HHLA im ersten Halbjahr einen Rückgang von 5,7 % auf 3.209 Tsd. TEU (im Vorjahr: 3.404 Tsd. TEU) verkraften. Ursachen waren ein weiterer Rückgang bei den Asienverkehren und den Feedermengen für die Ostseehäfen.
Beim Transportvolumen wurde ein deutlicher Anstieg um 6,2 % auf 694 Tsd. TEU (im Vorjahr: 654 Tsd. TEU) erreicht. Insbesondere in den Relationen mit den norddeutschen Seehäfen sowie den Adriahäfen war ein Wachstum zu verzeichnen.
Die Umsatzerlöse des HHLA-Konzerns betrugen im Berichtszeitraum 573,5 Mio. € und lagen damit um 2,0 % unter dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 585,1 Mio. €). Der mengenbedingte Rückgang der Erlöse im Segment Container sowie geringere Umsatzerlöse im Segment Logistik konnten vom Umsatzanstieg im Segment Intermodal nur teilweise kompensiert werden.
Mit den Segmenten Container, Intermodal und Logistik erzielte der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 557,8 Mio. € (im Vorjahr: 569,8 Mio. €). Der Rückgang vollzog sich nahezu analog zum Konzern. Der nicht börsennotierte Teilkonzern Immobilien steigerte seinen Umsatz um 3,8 % auf 18,7 Mio. € (im Vorjahr: 18,0 Mio. €) und trug mit 2,7 % zum Konzernumsatz bei.
Die Bestandsveränderungen in Höhe von 0,9 Mio. € hatten wie im Vorjahr keinen nennenswerten Einfluss auf das Konzernergebnis (im Vorjahr: - 0,7 Mio. €). Die aktivierten Eigenleistungen erreichten 3,5 Mio. € (im Vorjahr: 5,2 Mio. €).
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge auf 16,1 Mio. € (im Vorjahr: 18,6 Mio. €) steht hauptsächlich in Verbindung mit der ergebniswirksamen Teilauflösung einer Rückstellung für rechtliche Risiken im Vorjahr.
Die operativen Aufwendungen erhöhten sich bei heterogener Entwicklung insgesamt geringfügig um 0,3 % auf 527,1 Mio. €. Ohne die Einmalaufwendungen im Segment Logistik wären die operativen Aufwendungen um 2,5 % rückläufig.
Der Materialaufwand verringerte sich im Berichtszeitraum um 8,0 % auf 168,6 Mio. € (im Vorjahr: 183,2 Mio. €). Absolut resultierte der Rückgang zu einem großen Teil aus den umsatzrückläufigen Segmenten Container und Logistik. Der Rückgang in der Materialaufwandsquote auf 29,4 % (im Vorjahr: 31,3 %) basiert hingegen vorrangig auf Kostenstrukturverschiebungen durch die ausgebaute Eigentraktion im Intermodalbereich.
Der Personalaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreswert deutlich um 6,6 % auf 224,0 Mio. € (im Vorjahr: 210,2 Mio. €). Der Anstieg hängt wesentlich mit dem Einmalaufwand im Bereich der Projekt- und Kontraktlogistik zusammen. Bereinigt um diesen Betrag entwickelte sich der Personalaufwand nahezu unverändert zum Vorjahr. Die Personalaufwandsquote erhöhte sich auf 39,1 % (im Vorjahr: 35,9 %). Dieser Anstieg resultierte hauptsächlich aus dem Einmalaufwand.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Berichtszeitraum um 5,1 % auf 75,6 Mio. € (im Vorjahr: 71,9 Mio. €) an. Erneut ist auch die erhöhte Eigentraktion bei den Intermodalverkehren ursächlich für diesen Anstieg. Der Anteil am erwirtschafteten Umsatz erhöhte sich von 12,3 % im Vorjahr auf 13,2 %.
Vor allem aufgrund der Einmalaufwendungen im Bereich Projekt- und Kontraktlogistik war beim Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) ein starker Rückgang um 12,0 % auf 125,8 Mio. € (im Vorjahr: 142,9 Mio. €) zu verzeichnen. Die EBITDA-Marge ist im Berichtszeitraum auf 21,9 % zurückgegangen (im Vorjahr: 24,4 %). Ohne die Einmalaufwendungen in Höhe von 14,9 Mio. € würde die EBITDA-Marge mit 24,5 % auf Vorjahresniveau liegen.
Der Abschreibungsaufwand ging leicht um 2,2 % auf 58,9 Mio. € (im Vorjahr: 60,3 Mio. €) zurück, der Anteil am erwirtschafteten Umsatz liegt unverändert bei 10,3 %.
Auf Konzernebene ging das Betriebsergebnis (EBIT) um 19,1 % auf 66,9 Mio. € zurück (im Vorjahr: 82,6 Mio. €). Die EBIT-Marge reduzierte sich auf 11,7 % (im Vorjahr: 14,1 %). Ohne die Einmalaufwendungen wäre ein geringfügiger Anstieg der EBIT-Marge auf 14,3 % zu verzeichnen gewesen. Die EBIT-Beiträge der Teilkonzerne Hafenlogistik und Immobilien beliefen sich auf 87,9 % bzw. 12,1 %.
Der Nettoaufwand aus dem Finanzergebnis reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund eines besseren Zinsergebnisses um 5,3 Mio. € auf 10,4 Mio. € (im Vorjahr: 15,7 Mio. €). Im Finanzergebnis sind negative Wechselkurseffekte in Höhe von 1,2 Mio. € (im Vorjahr: 5,3 Mio. €) enthalten, die sich im Wesentlichen durch die Abwertung der ukrainischen Währung ergaben.
Die effektive Steuerquote des Konzerns bewegte sich mit 27,9 % oberhalb des Vorjahrs (im Vorjahr: 25,1 %). Wesentlicher Grund hierfür ist ein einmaliger Steueraufwand für Vorjahre im Teilkonzern Hafenlogistik.
Das Ergebnis nach Steuern reduzierte sich um 18,8 % von 50,2 Mio. € auf 40,8 Mio. €. Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter reduzierte sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahrs überproportional um 31,1 % auf 25,8 Mio. € (im Vorjahr: 37,5 Mio. €) aufgrund der Einmalaufwendungen im Segment Logistik mit vollständigem HHLA-Anteil. Das Ergebnis je Aktie lag mit 0,35 € ebenfalls um 31,1 % unter dem Vorjahreswert in Höhe von 0,52 €. Hierbei erzielte der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik ein um 36,0 % geringeres Ergebnis je Aktie von 0,30 € (im Vorjahr: 0,47 €). Im nicht börsennotierten Teilkonzern Immobilien fiel das Ergebnis je Aktie mit 1,68 € um 7,2 % höher aus (im Vorjahr: 1,56 €). Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) erreichte einen um 2,7 Prozentpunkte geringeren Wert von 10,1 % (im Vorjahr: 12,8 %). Ohne die Einmalaufwendungen hätte die Rendite auf das eingesetzte Kapital einen im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte geringeren Wert von 12,3 % erreicht.