Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Nach einem schwachen Winterhalbjahr konnte die Weltkonjunktur im Frühjahr wieder leicht an Fahrt gewinnen. Zwar verlief die konjunkturelle Erholung im ersten Quartal mit einem Zuwachs von 0,6 % nochmals etwas geringer als gegen Jahresende 2015, doch deuten günstige Wirtschaftsdaten, wie z. B. der leichte Anstieg einiger Rohstoffpreise, auf eine Belebung der Weltkonjunktur im zweiten Quartal. Dem niedrigen Wachstum der Weltwirtschaft folgend verlor auch der Welthandel zu Jahresbeginn spürbar an Momentum.

In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften setzt sich die konjunkturelle Erholung – wenngleich in einzelnen Ländern uneinheitlich – in gemäßigtem Tempo fort. So expandierte beispielsweise die US-amerikanische Wirtschaft im ersten Quartal langsamer als erwartet. Allerdings deuten positive Signale aus dem Einzelhandel auf ein verstärktes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal. Die wirtschaftliche Dynamik in den Schwellenländern – obwohl noch gering und fragil – lag im ersten Quartal teilweise über den Erwartungen. Auch die Anzeichen für das zweite Quartal deuten auf eine Verlangsamung der bisher rückläufigen Entwicklung. Die chinesische Wirtschaft befindet sich weiterhin in einem Übergangsprozess zu einer zunehmend dienstleistungsorientierten Ökonomie mit stärkerer Binnennachfrage, wuchs dabei jedoch in den ersten beiden Quartalen 2016 noch mit jeweils 6,7 %. In Russland haben insbesondere eine verbesserte Verbraucher- und Unternehmenszuversicht und der steigende Ölpreis zur Stabilisierung beigetragen (Q4/2015: - 3,8 %; Q1/2016: - 1,2 %). Auch die Volkswirtschaft der Ukraine scheint langsam den Weg aus der Krise zu finden und ist nach Angaben des staatlichen Statistikamts gegenüber Vorjahr im ersten Quartal 2016 um 0,1 % gewachsen.

In der europäischen Währungsunion hat sich der Aufschwung im ersten Halbjahr 2016 fortgesetzt. Die Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal 2016 trotz ansteigender Unsicherheiten im Vorfeld des britischen EU-Referendums um 1,6 %. Außerhalb des Euroraums expandierte insbesondere die Wirtschaft in den Ländern Mittel- und Osteuropas dynamisch, teilweise aber mit nachlassenden Zuwachsraten. Die deutsche Wirtschaft ist ungeachtet des fragilen internationalen Umfeldes weiterhin in einer guten Verfassung und befindet sich auf einem stabilen Wachstumspfad. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) signalisiert für das zweite Quartal 2016 einen Anstieg des BIP um 0,3 % gegenüber dem Vorquartal. In den ersten fünf Monaten des Jahres stiegen die Ausfuhren um 1,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, die Einfuhren nahmen im gleichen Zeitraum um 0,2 % zu.