Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Das Wachstum der Weltkonjunktur hat sich im ersten Halbjahr gegenüber 2016 leicht verlangsamt. Zuletzt aufgenommene Stimmungsindikatoren aus den fortgeschrittenen Volkswirtschaften sowie den Schwellen- und Entwicklungsländern zeigen jedoch, dass die wirtschaftliche Expansion breit gestützt ist, und deuten auf eine gefestigte Fortsetzung des konjunkturellen Aufschwungs zur Jahresmitte. Dieser positive Trend spiegelt sich auch im Welthandel wider, der in den ersten drei Monaten um 1,8 % expandierte, auch wenn das globale Handelsvolumen nach vorläufigen Ergebnissen der Marktforschungsinstitute im April etwas an Momentum verlor.
Die fortgeschrittenen Volkswirtschaften befinden sich weiter auf einem stabilen Wachstumspfad, wenngleich die Konjunktur im ersten Quartal etwas an Schwung verlor. Auch das Wachstumstempo des US-amerikanischen BIP ließ nach und wuchs nach einem Zuwachs von 2,1 % im vierten Quartal 2016 (ggü. Vorquartal) in den ersten drei Monaten 2017 nur noch um 1,4 %.
Auch die Schwellenländer gewannen im ersten Halbjahr wirtschaftlich an Dynamik, allerdings verlief die konjunkturelle Entwicklung sehr uneinheitlich. China expandierte nach einer Phase abgeschwächten Wachstums sowohl im ersten als auch im zweiten Quartal überraschend stark um 6,9 %. Die russische Wirtschaft erholt sich auf moderatem Niveau. Dennoch wird die konjunkturelle Stabilisierung von zuletzt wieder fallenden Rohölpreisen und einer damit einhergehenden Abwertung des Rubels beeinträchtigt. Die Volkswirtschaft der Ukraine hat trotz eines anziehenden privaten Konsums und stark steigender Anlageinvestitionen zu Jahresbeginn an Momentum verloren. Im ersten Quartal 2017 verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum auf 2,5 %. Dieser Trend wird auch für das zweite Quartal von Frühindikatoren bestätigt.
In der europäischen Währungsunion hat sich der Aufschwung im ersten Halbjahr 2017 fortgesetzt. Trotz der steigenden Unsicherheiten mit Blick auf den Brexit und die zukünftige US-Wirtschaftspolitik dürften sich die wirtschaftlichen Aktivitäten des Euroraums im ersten Quartal 2017 um 1,6 % bzw. im zweiten Quartal 2017 um 1,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausdehnen. Wachstumsimpulse kommen dabei insbesondere von einer steigenden Binnennachfrage.
Die deutsche Wirtschaft ist ungeachtet der unsicheren internationalen Rahmenbedingungen weiterhin auf Wachstumskurs. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) signalisiert für das zweite Quartal 2017 einen Anstieg des BIP um 0,5 % gegenüber dem Vorquartal. Die Ausfuhren stiegen im Zeitraum Januar bis Mai 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 7,2 %. Auch die Einfuhren legten um 10,3 % erheblich zu.