Quartalsmitteilung Januar – März 2023

Vorwort

Angela Titzrath

Vorsitzende des Vorstands

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist mit ihrem Netzwerk, das sich von den Häfen in Hamburg, Tallinn, Odessa und Triest bis in das europäische Hinterland erstreckt, gut aufgestellt für herausfordernde Zeiten. Das vergangene Jahr 2022 hat das Unternehmen mit seinen schwierigen Rahmenbedingungen gefordert. Mit dem laufenden Jahr 2023 liegt ein weiteres herausforderndes Jahr vor uns. Doch die HHLA ist als langjährig tätiges Logistikunternehmen darin geübt, diese Herausforderungen zu managen. Als Logistikunternehmen sind wir immer auch ein Spiegel der Weltwirtschaft. Durch den Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden geopolitischen Spannungen hat sich die Unsicherheit im Markt weiter verstärkt. Diese Unsicherheiten wirken sich auch auf das Geschäft der HHLA aus. Darüber hinaus sorgen die gestiegenen Erzeugerpreise für eine gedämpfte Verbrauchernachfrage.

Vor dem Hintergrund dieser konjunkturellen Eintrübung fiel das erste Quartal des Jahres bei Containerumschlag und -transport gemäß unserer Erwartung sehr schwach aus. An den Containerterminals der HHLA wurden rund 1,4 Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Der Rückgang um 18,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist neben den kriegsbedingt reduzierten Umschlagmengen am Container Terminal Odessa (CTO) insbesondere auf eine stark rückläufige Volumenentwicklung im Fahrtgebiet Fernost an den Hamburger Containerterminals zurückzuführen. Für das zweite Quartal rechnen wir mit einer Belebung des Marktes – insbesondere bei den fernöstlichen Verkehren.

Der CTO ist weiterhin für den wasserseitigen Containerumschlag gesperrt. Trotz der schwierigen Situation arbeiten unsere Beschäftigten vor Ort landseitig weiter. Seit Dezember 2022 ist der Terminal am Getreideumschlag beteiligt und fertigt wasserseitig – so es die Situation vor Ort erlaubt – Getreideschiffe ab.

Auch im wettbewerbsintensiven Markt der Containerverkehre im Hinterland verzeichneten die HHLA-Intermodalgesellschaften einen Mengenrückgang von 5,4 Prozent. Transporte per Bahn und Lkw waren dabei gleichermaßen betroffen.

Die Logistik der Zukunft muss nachhaltig funktionieren. Dieser Herausforderung stellen wir uns seit vielen Jahren und so werden wir weiter in die nachhaltige Logistik investieren.

Angela Titzrath, Vorsitzende des Vorstands

Die HHLA stellt sich für die Zukunft auf und investiert weiter in die innovative und nachhaltige Logistik. Denn für die HHLA ist klar: Die Logistikbranche der Zukunft muss nachhaltig funktionieren und dieser Herausforderung stellen wir uns seit vielen Jahren.

So haben wir im Segment Container die Umsetzung unseres umfassenden Effizienzprogramms für die Hamburger Terminals und die damit verbundene organisatorische Neuausrichtung weiter vorangetrieben. Die Steigerung der Effizienz und Leistungsfähigkeit soll Standorte und Beschäftigung langfristig sichern. Zukunftsweisend ist ebenfalls der im ersten Quartal beauftragte Bau einer Wasserstofftankstelle, die im Rahmen des „Clean Port & Logistics“-Innovationscluster am Container Terminal Tollerort (CTT) bis Jahresende errichtet und in Betrieb genommen werden soll. Gemeinsam mit Partnerunternehmen arbeiten wir bereits an Konzepten, um wasserstoffbetriebene Schwerlastfahrzeuge schnell zur Marktreife zu bringen.

Die HHLA hat auch im ersten Quartal 2023 in die Erweiterung ihres Netzwerks investiert: Mit einem neuen Standort in Kasachstan bietet die HHLA ihren Kunden seit Februar 2023 eine Verbindung zwischen Europa, der Kaukasusregion und Zentralasien. Im März hat sich unsere Bahntochter Metrans an der kroatischen Adria Rail beteiligt und baut damit ihr Netzwerk im vielversprechenden südeuropäischen Markt weiter aus. In diesem Zuge erweitert Metrans ihr europäisches Netzwerk aus Inlandterminals an wichtigen Knotenpunkten auf insgesamt 21 Terminals. Diese Investitionen sind ein wichtiger Schritt für die weitere Verlagerung von Straßentransporten auf die umweltfreundlichere Bahn. Mit unserem Produkt HHLA Pure transportiert Metrans fast die Hälfte ihres Transportvolumens bereits CO2-frei. Im vergangenen Jahr waren das fast eine Million Standardcontainer.

Die Innovationseinheit HHLA Next hat in FERNRIDE investiert und bei HHLA TK Estonia ein Pilotprojekt zum automatisierten Fahren gestartet. Gemeinsam werden neue Lösungen für die schrittweise Automatisierung von Lkws in der Praxis entwickelt. Darüber hinaus hat HHLA Sky eine Innovationspartnerschaft mit dem Hamburger Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) geschlossen. Ziel ist es, mit Daten aus der Luft die Wartung, Planung und Entwicklung von Brücken, Gebäuden, Deichen und Straßen zu erleichtern.

Für die HHLA ist klar, dass nur ein nachhaltiges logistisches Netzwerk den wachsenden Anforderungen gerecht werden kann. Wir konzentrieren uns daher weiter auf unsere auf Nachhaltigkeit und Wachstum ausgerichtete Strategie, um diese entschlossen umzusetzen.

Auch im ersten Quartal beschäftigte uns die geplante Minderheitsbeteiligung unseres langjährigen Kunden COSCO SHIPPING Ports Limited (CSPL) am Container Terminal Tollerort (CTT) intensiv. Alle Beteiligten haben die Bedenken der Bundesregierung insbesondere in Bezug auf Sicherheitsfragen im Rahmen des Investitionsprüfverfahrens sehr ernst genommen. Diese Bedenken konnten gemeinsam in intensiven, konstruktiven Gesprächen geklärt werden. Wir freuen uns, die Transaktion gemeinsam mit COSCO zeitnah finalisieren zu können. Wir sind uns der Sensibilität dieses Projektes bewusst und werden die Zusammenarbeit mit COSCO verantwortungsvoll fortsetzen.

Ihre

Angela Titzrath
Vorsitzende des Vorstands