Quartalsmitteilung Januar – September 2023

Segment Container

Wesentliche Kennzahlen

in Mio. €

 

1–9 | 2023

 

1–9 | 2022

 

Veränderung

Umsatzerlöse

 

534,3

 

653,2

 

- 18,2 %

EBITDA

 

102,2

 

196,6

 

- 48,0 %

EBITDA-Marge in %

 

19,1

 

30,1

 

- 11,0 PP

EBIT

 

27,3

 

121,7

 

- 77,6 %

EBIT-Marge in %

 

5,1

 

18,6

 

- 13,5 PP

Containerumschlag in Tsd. TEU

 

4.455

 

4.869

 

- 8,5 %

In den ersten neun Monaten 2023 ging der Containerumschlag an den HHLA-Containerterminals im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 % auf 4.455 Tsd. Standardcontainer (TEU) zurück (im Vorjahr: 4.869 Tsd. TEU).

Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals lag dabei mit 4.286 Tsd. TEU um 6,9 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 4.605 Tsd. TEU). Haupttreiber für diese Entwicklung war der Rückgang der Volumen des Fahrtgebiets Fernost, insbesondere China. Positive Impulse aus dem nordamerikanischen Ladungsaufkommen sowie den Umschlagmengen des Mittleren und Nahen Ostens konnten diese nicht kompensieren. Bei den Zubringerverkehren (Feeder) lag die Mengenentwicklung ebenfalls stark unter dem Vorjahr. Neben den reduzierten schwedischen und polnischen Verkehren fielen zusätzlich sanktionsbedingt die Russlandmengen aus. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag lag mit 18,4 % unter dem Niveau des Vorjahres (im Vorjahr: 20,5 %).

Das Umschlagvolumen an den internationalen Containerterminals ging gegenüber dem Vorjahr um 36,0 % auf 169 Tsd. TEU zurück (im Vorjahr: 264 Tsd. TEU). Ursache hierfür war insbesondere der starke Rückgang der Ladungsmengen am Container Terminal Odessa (CTO), nachdem dort Ende Februar 2022 der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung eingestellt worden war. Lediglich Getreideschiffe, die unter die „Schwarzmeer-Getreide-Initiative“ fuhren, wurden dort abgefertigt. Zudem blieben 2023 zusätzliche Anläufe am Containerterminal TK Estonia als Alternative zu russischen Häfen aus. Der merkliche Anstieg der Umschlagmengen am Multifunktionsterminal HHLA PLT Italy konnte diesen Wegfall nicht kompensieren.

Die Umsatzerlöse des Segments sanken im Berichtszeitraum um 18,2 % auf 534,3 Mio. € (im Vorjahr: 653,2 Mio. €). Ursache hierfür war neben dem deutlichen Mengenrückgang im Wesentlichen der Rückgang der Verweildauer umzuschlagender Container an den Hamburger Terminals, die sich im Vorjahreszeitraum als Folge der gestörten Lieferkette steigernd auf die Lagergelderlöse ausgewirkt hatte. Die behördlich angewiesene Einstellung des Betriebs am CTO sowie die Verschiebung der HHLA-Personal-Service GmbH (HPSG) aus dem Pro-forma-Segment Holding/Übrige in das Segment Container belastete die Umsatzentwicklung zusätzlich.

Die im Betriebsergebnis berücksichtigten betrieblichen Erträge und Aufwendungen, welche insgesamt als EBIT-Kosten definiert werden, gingen im Betrachtungszeitraum im Saldo moderat um 4,6 % zurück. Dies resultierte vor allem aus dem volumenbedingt deutlich geringeren Personalaufwand, der seit März des vergangenen Jahres durchgehenden Schließung des CTO sowie aus zusätzlichen sonstigen betrieblichen Erträgen durch die Auflösung sonstiger Schulden für Schiffsverspätungen im Jahr 2022 an den Hamburger Containerterminals. Die Aufwendungen für Energie sowie Fremdleistungen für Instandhaltungen stiegen hingegen zum Teil stark an. Die EBIT-Kosten des Terminals in Triest nahmen durch die zusätzlichen Ladungsmengen im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres ebenfalls zu. Ergebnisbelastend wirkte sich zudem die Integration der HHLA-Personal-Service GmbH in das Segment Container aus.

Vor diesem Hintergrund ging das Betriebsergebnis (EBIT) um 77,6 % auf 27,3 Mio. € zurück (im Vorjahr: 121,7 Mio. €). Die EBIT-Marge sank um 13,5 Prozentpunkte auf 5,1 % (im Vorjahr: 18,6 %).

Im Hinblick auf eine bessere Energie- und damit perspektivisch auch Kosteneffizienz führte die HHLA ihre Investitionen in klimafreundliche Terminaltechnik fort. Für den Container Terminal Altenwerder (CTA) wurde mit der Fertigung des ersten Lieferloses neuer Containerbrücken begonnen. Mit den neuen Containerbrücken wird das bereits hohe Automatisierungsniveau weiter ausgebaut. Die Elektrifizierung der Flotte automatischer Schwerlastfahrzeuge (AGVs) konnte abgeschlossen werden. Diese werden bei Bedarf an insgesamt 18 Stromtankstellen vollautomatisch mit Ökostrom betankt. Die Batterien der AGVs werden dabei zudem als Energiespeicher genutzt. Zusätzlich wurden erfolgreich Tests der ersten Stufe für die automatische Truckabfertigung durchgeführt und ein erster Lagerblock mit dieser Funktionalität ausgestattet. Am Container Terminal Tollerort (CTT) wurden insgesamt acht Hybrid-Containerfahrzeuge übernommen. Diese weisen im Vergleich zu dieselbetriebenen Geräten deutlich reduzierte Verbrauchswerte aus. Darüber hinaus wurde zur weiterhin sicheren Lagerung der Gefahrgutladungen damit begonnen, das Gefahrgutlager zu erneuern. Die Arbeiten werden voraussichtlich noch im Jahr 2023 abgeschlossen. Der Container Terminal Burchardkai (CTB) trieb den Ausbau und die Inbetriebnahme zusätzlicher Automatikblöcke weiter voran und trug so ebenfalls zur Modernisierung und Effizienzsteigerung bei.