Quartalsmitteilung Januar – September 2024

Vorwort

Angela Titzrath – Vorstandsvorsitzende (Foto)

Angela Titzrath

Vorsitzende des Vorstandes

Sehr geehrte Damen und Herren,

in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 blieb die weltwirtschaftliche Entwicklung von Krisen und Risikofaktoren beeinflusst. Die anhaltende Konjunkturschwäche, der militärische Konflikt im Nahen Osten sowie der Krieg in der Ukraine beeinträchtigen den Welthandel weiterhin. Auch bevorstehende Ereignisse, wie die US-Wahl, beeinflussen die Warenströme. So nahmen die Ladungsströme von und nach Nordamerika deutlich zu, was auf vorsorgliche Lagerauffüllungen von US-Unternehmen im Hinblick auf potenzielle Strafzölle nach der Wahl hindeutet.

Trotz der anhaltenden globalen Herausforderungen zeigt die HHLA eine resiliente Geschäftsentwicklung und schließt das dritte Quartal positiv ab. Hervorzuheben ist hier insbesondere der starke Anstieg der Transportmenge. Auch wenn sich Unwetterereignisse und Baustellen auf den Bahnverkehr in Deutschland auswirkten, entwickelten sich die Bahntransporte der Intermodal-Tochtergesellschaften Metrans und Roland Spedition europaweit positiv. Die HHLA-Containerterminals verzeichneten ebenfalls einen Anstieg im Containerumschlag. Umsatz und Ergebnis entwickelten sich insgesamt sehr positiv, nicht zuletzt aufgrund temporär erhöhter Verweildauern der Container an den Hamburger Terminals sowie des erfolgreichen europäischen Netzwerkausbaus.

Um unsere Resilienz als Netzwerk-Logistiker in Europa weiter zu stärken, arbeiten wir kontinuierlich daran, unsere Geschäftsfelder und Kompetenzen zu erweitern. Durch den stetigen Ausbau unseres europäischen Netzwerks können wir unseren Kunden integrierte Lösungen entlang der gesamten Logistikkette anbieten. Der mehrheitliche Erwerb der Roland Spedition in diesem Jahr trägt zur entsprechenden Weiterentwicklung unseres Leistungsportfolios bei.

Die Logistikbranche nachhaltiger zu gestalten, steht für die HHLA im Fokus. Dazu setzen wir an unseren Terminals auf modernste Technologien. Am Container Terminal Burchardkai (CTB) in Hamburg haben wir dabei im dritten Quartal weitere Meilensteine erreicht: Die ersten Automated Guided Vehicles (AGV) werden bereits umfassend getestet. Bis Ende 2025 werden 116 AGVs am CTB im Einsatz sein und den Containertransport übernehmen. Zudem geht der Neubau der modernen Werkstatt voran. Der umfassende Umbau am CTB im laufenden Betrieb gilt in der Branche als das größte Brownfield-Projekt und stellt eine enorme Herausforderung dar. Aufgrund der langjährigen Expertise unserer Teams sind wir zuversichtlich, den Umschlag am CTB künftig deutlich produktiver und klimafreundlicher zu gestalten. An unserem Container Terminal Tollerort in Hamburg testen wir im Rahmen unseres Clean Port & Logistics Clusters derzeit den ersten Prototypen einer wasserstoffbetriebenen Zugmaschine.

Auch an unseren internationalen Terminals setzen wir auf klimafreundlichen Umschlag. Im Hafen von Triest in Italien arbeiten wir dazu an der Erweiterung des Terminals und setzen dafür die umweltbewusste Sanierung eines ehemaligen Stahlwerksgeländes um. Zudem arbeiten wir dort weiter an dem Ausbau der Bahnanbindung, wodurch weitere Güter von der Straße auf die Schiene verlagert werden.

Die HHLA bietet ihren Kunden integrierte Lösungen entlang der gesamten Logistikkette und setzt dabei auf die Kraft ihrer europäischen Netzwerke.

Angela Titzrath, Vorsitzende des Vorstands

Zudem ergaben sich im dritten Quartal weitere Entwicklungen im Hinblick auf die geplante Beteiligung der Reederei MSC an der HHLA. So stimmte die Hamburgische Bürgerschaft der Beteiligung im September final zu. Auch die EU-Kommission erteilte Anfang Oktober die fusionskontrollrechtliche Freigabe. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts steht noch die fusionskontrollrechtliche Freigabe der Ukraine aus.

Im Verlauf des Jahres hat sich die HHLA mit der Stadt Hamburg und MSC auf die wesentlichen Punkte für die Weiterentwicklung der HHLA geeinigt, die in einem Business Combination Agreement festgehalten werden. Auf diese Weise konnten wesentliche Regelungen für die HHLA und ihre Stakeholder erreicht werden, wie beispielsweise die Fortführung der erfolgreichen Strategie des Unternehmens, die Wahrung der Neutralität des HHLA-Geschäftsmodells sowie Arbeitnehmerrechte. Wir als HHLA sind startklar und bereit, die Chancen der Beteiligung von MSC zu nutzen.

Darüber hinaus hält die HHLA ungeachtet der Veränderungen in der Branche an ihrem Ziel fest, einer der führenden Anbieter von nachhaltigen, digitalisierten und vernetzten Logistiklösungen in Europa zu werden. Als europäischer Konzernverbund stellen wir uns auf die Anforderungen an den Güterverkehr der Zukunft ein und setzen dafür weiterhin auf intelligente Lösungen und die Kraft unserer Netzwerke.

Ihre

Angela Titzrath – Vorstandsvorsitzende (Unterschrift)

Angela Titzrath
Vorsitzende des Vorstands