Ertragslage
Die Entwicklung der Leistungsdaten der HHLA war im ersten Halbjahr 2020 stark von der weltweiten Coronavirus-Pandemie beeinflusst. Der Containerumschlag ging gegenüber dem Vorjahr stark um 11,3 % auf 3.345 Tsd. TEU (im Vorjahr: 3.770 Tsd. TEU) zurück. Dieser Rückgang begann in der Mitte des ersten Quartals, verstärkte sich sodann im bisherigen Jahresverlauf deutlich und trat vorwiegend bei den Hamburger Containerterminals auf. Der Umschlag der internationalen Terminals lag bei regional stark unterschiedlicher Entwicklung im ersten Halbjahr nur leicht unter dem Vorjahresniveau. Der Containertransport verzeichnete einen deutlichen Rückgang um 8,2 % auf 718 Tsd. TEU (im Vorjahr: 782 Tsd. TEU). Die Straßentransporte waren vom Rückgang in stärkerem Maße betroffen als die Bahntransporte.
Der Rückgang bei den Umsatzerlösen des HHLA-Konzerns bewegte sich im Mitteilungszeitraum mit 9,4 % auf 628,4 Mio. € (im Vorjahr: 693,7 Mio. €) in etwa in der Größenordnung der Leistungsdaten. Alle Geschäftssegmente waren wesentlich vom Umsatzrückgang betroffen.
Mit den Segmenten Container, Intermodal und Logistik erzielte der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 614,2 Mio. € (im Vorjahr: 677,5 Mio. €). Der nicht börsennotierte Teilkonzern Immobilien verzeichnete einen Umsatz in Höhe von 18,0 Mio. € (im Vorjahr: 19,9 Mio. €). Der Rückgang vollzog sich in beiden Teilkonzernen nahezu analog zum Konzern.
Die Bestandsveränderungen in Höhe von 0,6 Mio. € (im Vorjahr: 0,0 Mio. €) hatten keinen nennenswerten Einfluss auf das Konzernergebnis. Die aktivierten Eigenleistungen erreichten 2,2 Mio. € (im Vorjahr: 3,3 Mio. €).
Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 22,3 Mio. € (im Vorjahr: 19,0 Mio. €). Eine Verbindlichkeit aus einer bedingten Gegenleistung, die im Rahmen des Erwerbs der Bionic Production GmbH vereinbart wurde, wurde aufgrund einer neuen Vereinbarung mit dem Verkäufer ertragswirksam ausgebucht. Dieser Ertrag war wesentlich für den Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge.
Die operativen Aufwendungen gingen um 0,6 % auf 598,0 Mio. € (im Vorjahr: 601,6 Mio. €) zurück. Der im Vergleich mit den Leistungsdaten und Umsatzerlösen deutlich geringere Rückgang hängt neben der Tarifentwicklung u. a. mit einem Anstieg der Beschäftigtenanzahl im zweiten Halbjahr 2019, gestiegenen Abschreibungen und höheren sonstigen betrieblichen Aufwendungen zusammen.
Der Materialaufwand wurde im Berichtszeitraum um 7,8 % auf 186,1 Mio. € (im Vorjahr: 201,7 Mio. €) reduziert. Der Rückgang fiel etwas geringer aus als bei den Umsatzerlösen, da die Stromkosten nicht gesenkt werden konnten. Die Materialaufwandsquote stieg daher leicht auf 29,6 % (im Vorjahr: 29,1 %) an.
Im Personalaufwand war ein geringfügiger Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert um 0,1 % auf 260,0 Mio. € (im Vorjahr: 259,9 Mio. €) zu verzeichnen. Der starke Anstieg der Personalaufwandsquote auf 41,4 % (im Vorjahr: 37,5 %) hing neben der Tarifsteigerung im Vorjahr und dem Umsatzrückgang mit einer gestiegenen Mitarbeiteranzahl durch die Geschäftsausweitung bei den Bahntransporten zusammen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Berichtszeitraum deutlich um 9,7 % auf 67,3 Mio. € (im Vorjahr: 61,4 Mio. €) an. Der Anteil am erwirtschafteten Umsatz erhöhte sich von 8,9 % im Vorjahr auf 10,7 %. Ursächlich hierfür waren gestiegene Instandhaltungskosten im Container-Segment und ein Anstieg in den Aufwendungen für Beratung und Dienstleistungen.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) ging bedingt durch den Mengenrückgang um 27,4 % auf 140,1 Mio. € (im Vorjahr: 192,9 Mio. €) zurück. Die EBITDA-Marge ist im Berichtszeitraum auf 22,3 % zurückgegangen (im Vorjahr: 27,8 %).
Der Abschreibungsaufwand stieg bedingt durch die Wertberichtigung des Geschäfts- oder Firmenwerts der Bionic Production GmbH und die Geschäftsausweitung in den Bahnverkehren deutlich um 7,7 % auf 84,6 Mio. € (im Vorjahr: 78,6 Mio. €) an, der Anteil am erwirtschafteten Umsatz erhöhte sich auf 13,5 % (im Vorjahr: 11,3 %).
Im Betriebsergebnis (EBIT) war im Mitteilungszeitraum ein starker Rückgang um 58,8 Mio. € bzw. 51,5 % auf 55,5 Mio. € (im Vorjahr: 114,3 Mio. €) zu verzeichnen. Die EBIT-Marge betrug 8,8 % (im Vorjahr: 16,5 %). Im Teilkonzern Hafenlogistik ging das EBIT um 53,5 % auf 49,1 Mio. € zurück (im Vorjahr: 105,6 Mio. €). Im Teilkonzern Immobilien reduzierte sich das EBIT um 27,8 % auf 6,1 Mio. € (im Vorjahr: 8,5 Mio. €).
Der Nettoaufwand aus dem Finanzergebnis erhöhte sich um 2,2 Mio. € bzw. 13,9 % auf 17,7 Mio. € (im Vorjahr: 15,5 Mio. €). Grund hierfür ist im Wesentlichen das geringere Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen.
Die effektive Steuerquote des Konzerns bewegte sich mit 30,9 % oberhalb der des Vorjahrs (im Vorjahr: 26,3 %).
Das Ergebnis nach Steuern verringerte sich um 64,2 % von 72,9 Mio. € auf 26,1 Mio. €. Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter lag mit 14,1 Mio. € stark unter dem Vorjahr (im Vorjahr: 54,7 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,19 € (im Vorjahr: 0,75 €). Hierbei erzielte der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik ein Ergebnis je Aktie von 0,15 € (im Vorjahr: 0,71 €). Im nicht börsennotierten Teilkonzern Immobilien lag das Ergebnis je Aktie mit 1,27 € ebenfalls unter dem Vorjahresniveau (im Vorjahr: 1,80 €). Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) erreichte einen Wert von 5,4 % (im Vorjahr: 11,3 %).