Ausblick Gesamtwirtschaft und Branche
Nachdem die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 deutlich schwerer ausgefallen sind als noch im April angenommen, hat der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner Juli-Prognose seine Erwartungen für das Jahr 2020 weiter nach unten angepasst. Für die Weltwirtschaft rechnen die Experten mit einem Rückgang von 4,9 % (vormals: - 3,0 %). Zum ersten Mal wird sich die negative Entwicklung weltweit voraussichtlich in allen Regionen niederschlagen: In den Industriestaaten wird ein Konjunktureinbruch für 2020 von 8,0 % befürchtet (vormals: - 6,1 %). Für die aufstrebenden Volkswirtschaften korrigierte die Organisation ihre Annahme auf einen Abschwung von 3,0 % (vormals: - 1,0 %). Allein für China rechnen die Experten weiter mit einem positiven, aber stark geschwächten Wachstum von 1,0 % (vormals: 1,2 %). Alle anderen für die HHLA relevanten Wirtschaftsregionen werden aus Sicht des IWF 2020 schrumpfen. So prognostiziert die Organisation für Russland einen wirtschaftlichen Einbruch von 6,6 % (vormals: - 5,5 %). Für Mittel- und Osteuropa wird ein Abschwung von 5,8 % erwartet (vormals: - 5,2 %). Für den Welthandel geht der IWF 2020 von einem Einbruch um 11,9 % (vormals: - 11,0 %) aus. Bereits im April hatte das Expertengremium die Aussichten um - 13,9 Prozentpunkte nach unten korrigiert.
Auch das Marktforschungsinstitut Drewry hat seine jüngsten Einschätzungen zur Branchenentwicklung 2020 gegenüber seiner zuletzt im März veröffentlichen Prognose drastisch herabgesetzt. Der erwartete Abschwung für den weltweiten Containerumschlag wurde deutlich auf 7,3 % gesenkt (vormals: - 0,5 %). Für das Fahrtgebiet Europa schätzen die Experten den Umschlagrückgang 2020 noch intensiver auf 9,7 % (vormals: - 0,8 %). Für Skandinavien und den baltischen Raum wird nunmehr mit 17,2 % der deutlichste Einbruch in Europa erwartet (vormals: - 0,2 %). Die Prognose für das Fahrtgebiet Östliches Mittelmeer und Schwarzes Meer hat sich auf einen Abschwung von 10,0 % verschlechtert (vormals: - 0,6 %). Für das Westliche Mittelmeer gehen die Experten nun von einem Rückgang des Containerumschlags um 10,4 % (vormals: - 2,1 %) aus und für die nordwesteuropäischen Häfen wird ein Minus von 7,7 % erwartet (vormals: - 0,5 %).