Ertragslage
Die Leistungsdaten der HHLA entwickelten sich im ersten Halbjahr 2022 leicht unterschiedlich. Der Containerumschlag lag mit 3.368 Tsd. TEU stabil auf dem Vorjahresniveau (im Vorjahr: 3.369 Tsd. TEU), obwohl der seeseitige Umschlag am Terminal in Odessa seit dem 24. Februar 2022 eingestellt werden musste. Ermöglicht wurde dies durch starke Mengenzuwächse am Containerterminal TK Estonia und einen leichten Anstieg im Containerumschlag an den Hamburger Containerterminals.
Der Containertransport verzeichnete einen leichten Anstieg um 2,2 % auf 851 Tsd. TEU (im Vorjahr: 832 Tsd. TEU). Während die Straßentransporte in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld deutlich zurückgingen, legten die Bahntransporte durch einen Anstieg in den Verkehren der norddeutschen Seehäfen und in den polnischen Verkehren moderat zu.
Die Umsatzerlöse des HHLA-Konzerns sind im Mitteilungszeitraum um 9,9 % auf 779,5 Mio. € (im Vorjahr: 709,2 Mio. €) angestiegen. Dies resultierte zum einen aus dem starken Anstieg der Lagergelderlöse an den Containerterminals in Hamburg, Tallinn und Triest durch längere Verweildauern infolge von Rückstaus in der Lieferkette und zum anderen aus dem weiter gestiegenen Bahnanteil an den HHLA-Intermodaltransporten sowie temporären Zuschlägen zur anteiligen Kompensation der stark gestiegenen Energiepreise.
Mit den Segmenten Container, Intermodal und Logistik erzielte der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 761,9 Mio. € (im Vorjahr: 695,1 Mio. €). Der Anstieg vollzog sich nahezu analog zum Konzern. Der nicht börsennotierte Teilkonzern Immobilien verzeichnete einen Umsatz in Höhe von 21,5 Mio. € (im Vorjahr: 18,4 Mio. €).
Die Bestandsveränderungen erreichten im Berichtszeitraum 2,6 Mio. € (im Vorjahr: 1,6 Mio. €), die aktivierten Eigenleistungen 2,2 Mio. € (im Vorjahr: 2,1 Mio. €).
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 20,6 % auf 23,6 Mio. € (im Vorjahr: 19,6 Mio. €).
Die operativen Aufwendungen erhöhten sich um 10,1 % auf 706,7 Mio. € (im Vorjahr: 641,9 Mio. €). Der Anstieg fiel in den verschiedenen Aufwandsarten sehr unterschiedlich aus. Während der Anstieg in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und im Materialaufwand stark ausfiel, war er in den Abschreibungen deutlich und im Personalaufwand moderat.
Der Materialaufwand stieg im Berichtszeitraum um 16,8 % auf 235,8 Mio. € (im Vorjahr: 202,0 Mio. €) an. Der Anstieg hing neben höheren Preisen für Strom und Treibstoffe vor allem mit operativen Beeinträchtigungen in den Bahnverkehren durch Sturmschäden im Februar sowie Baumaßnahmen an der deutschen Bahninfrastruktur und den Störungen in den internationalen Transportketten zusammen. Die Materialaufwandsquote erhöhte sich auf 30,2 % (im Vorjahr: 28,5 %).
Im Personalaufwand war ein moderater Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert um 4,0 % auf 289,5 Mio. € (im Vorjahr: 278,4 Mio. €) zu verzeichnen. Der Anstieg resultierte aus einer gestiegenen Beschäftigtenzahl durch die Geschäftsausweitung bei den Bahntransporten und den neuen Aktivitäten sowie aus zusätzlichem Aufwand durch die sehr hohe Lagerlast der Containerterminals. Die Personalaufwandsquote reduzierte sich auf 37,1 % (im Vorjahr: 39,3 %). Im Vorjahr fielen Zuführungen zur Restrukturierungsrückstellung höher aus als im Berichtszeitraum, in dem eine vor allem zinssatzinduzierte Teilauflösung von Restrukturierungsrückstellungen enthalten ist.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Berichtszeitraum stark um 20,5 % auf 91,4 Mio. € (im Vorjahr: 75,8 Mio. €) an. Ursächlich hierfür war ein Anstieg in den Aufwendungen für Beratung und Dienstleistungen für laufende Projekte, im Wesentlichen für die Restrukturierung des Segments Container sowie für die neuen Aktivitäten im Segment Logistik. Der Anteil am erwirtschafteten Umsatz erhöhte sich auf 11,7 % (im Vorjahr: 10,7 %).
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 8,5 % auf 191,3 Mio. € (im Vorjahr: 176,2 Mio. €). Die wesentliche Einflussgröße war der starke Anstieg der Lagergelderlöse an den Containerterminals. Die EBITDA-Marge reduzierte sich jedoch leicht auf 24,5 % (im Vorjahr: 24,9 %).
Im Abschreibungsaufwand gab es einen Anstieg um 5,0 % auf 90,0 Mio. € (im Vorjahr: 85,7 Mio. €), der mit erforderlichen Wertberichtigung im Bereich der neuen Geschäftsaktivitäten zusammenhängt. Der Anteil am erwirtschafteten Umsatz ging auf 11,5 % (im Vorjahr: 12,1 %) zurück.
Das Betriebsergebnis (EBIT) verzeichnete im Mitteilungszeitraum einen starken Anstieg um 10,8 Mio. € bzw. 11,9 % auf 101,3 Mio. € (im Vorjahr: 90,5 Mio. €). Die EBIT-Marge betrug 13,0 % (im Vorjahr: 12,8 %). Im Teilkonzern Hafenlogistik erhöhte sich das EBIT um 9,4 % auf 91,7 Mio. € (im Vorjahr: 83,8 Mio. €). Im Teilkonzern Immobilien stieg das EBIT um 43,7 % auf 9,4 Mio. € (im Vorjahr: 6,6 Mio. €).
Der Nettoaufwand aus dem Finanzergebnis erhöhte sich um 1,8 Mio. € bzw. 13,1 % auf 15,4 Mio. € (im Vorjahr: 13,6 Mio. €). Grund hierfür ist im Wesentlichen der Anstieg der Zinsaufwendungen infolge von Zinsanhebungen.
Die effektive Steuerquote des Konzerns bewegte sich mit 31,4 % leicht unterhalb der des Vorjahres (im Vorjahr: 31,8 %).
Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich um 12,3 % von 52,5 Mio. € auf 58,9 Mio. €. Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter lag mit 43,9 Mio. € stark über dem Vorjahr (im Vorjahr: 38,8 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,58 € (im Vorjahr: 0,52 €). Das Ergebnis je Aktie im börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik belief sich auf 0,53 € (im Vorjahr: 0,49 €). Im nicht börsennotierten Teilkonzern Immobilien lag das Ergebnis je Aktie mit 2,03 € ebenfalls über dem Vorjahresniveau (im Vorjahr: 1,45 €). Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) erreichte einen Wert von 8,9 % (im Vorjahr: 8,5 %).