Ertragslage
Die Leistungsdaten der HHLA konnten im ersten Halbjahr 2021 unterschiedlich stark von der konjunkturellen Erholung profitieren. Der Containerumschlag erhöhte sich gegenüber Vorjahr geringfügig um 0,7 % auf 3.369 Tsd. TEU (im Vorjahr: 3.345 Tsd. TEU) aufgrund eines moderaten Anstiegs der Ladungsmengen mit Fernost, der die pandemiebedingten Mengenrückgänge im Vorjahr sowie den Verlust eines Fernostdienstes im Mai 2020 mehr als ausgleichen konnte. Die internationalen Terminals verzeichneten im Berichtszeitraum ein moderates Wachstum im Umschlagvolumen.
Der Containertransport verzeichnete einen starken Anstieg um 16,0 % auf 832 Tsd. TEU (im Vorjahr: 718 Tsd. TEU). Dabei profitierten die Bahntransporte weiterhin stärker von der bereits im zweiten Halbjahr 2020 einsetzenden Erholung des Ladungsaufkommens als die Straßentransporte.
Die Umsatzerlöse des HHLA-Konzerns sind im Mitteilungszeitraum um 12,8 % auf 709,2 Mio. € (im Vorjahr: 628,4 Mio. €) angestiegen. Dies resultierte im Wesentlichen aus einem temporär sehr starken Anstieg der Lagergelderlöse im Segment Container, der durch andauernde Schiffsverspätungen und der Sueskanal-Blockade verursacht wurde sowie der pandemiebedingt schwachen Vorjahresvergleichsbasis.
Mit den Segmenten Container, Intermodal und Logistik erzielte der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 695,1 Mio. € (im Vorjahr: 614,2 Mio. €). Der Anstieg vollzog sich nahezu analog zum Konzern. Der nicht börsennotierte Teilkonzern Immobilien verzeichnete einen Umsatz in Höhe von 18,4 Mio. € (im Vorjahr: 18,0 Mio. €).
Die Bestandsveränderungen in Höhe von 1,6 Mio. € (im Vorjahr: 0,6 Mio. €) resultierten im Wesentlichen aus der neu in den Konsolidierungskreis aufgenommenen iSAM AG. Die aktivierten Eigenleistungen erreichten im Berichtszeitraum 2,1 Mio. € (im Vorjahr: 2,2 Mio. €).
Die sonstigen betrieblichen Erträge gingen um 12,2 % auf 19,6 Mio. € (im Vorjahr: 22,3 Mio. €) zurück. Im Vorjahr wurde eine Verbindlichkeit aus einer bedingten Gegenleistung, die im Rahmen des Erwerbs der Bionic Production GmbH vereinbart wurde, aufgrund einer neuen Vereinbarung mit dem Verkäufer ertragswirksam ausgebucht. Dieser Ertrag war wesentlich für den Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge.
Die operativen Aufwendungen erhöhten sich um 7,3 % auf 641,9 Mio. € (im Vorjahr: 598,0 Mio. €). Die verschiedenen Aufwendungen zeigten einen sehr unterschiedlichen Verlauf: Während die Abschreibungen einen leichten Anstieg verzeichneten, gab es im Material- und Personalaufwand einen deutlichen und im sonstigen betrieblichen Aufwand einen starken Anstieg.
Der Materialaufwand stieg im Berichtszeitraum um 8,5 % auf 202,0 Mio. € (im Vorjahr: 186,1 Mio. €) an. Der Anstieg hing neben der höheren Menge im Containertransport auch mit der Einbeziehung der HHLA PLT Italy und der iSAM AG sowie der erhöhten Lagerlast im Segment Container zusammen. Die Materialaufwandsquote ging auf 28,5 % (im Vorjahr: 29,6 %) zurück.
Im Personalaufwand war ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert um 7,1 % auf 278,4 Mio. € (im Vorjahr: 260,0 Mio. €) zu verzeichnen. Der Anstieg resultierte aus einer gestiegenen Beschäftigtenzahl durch die Geschäftsausweitung bei den Bahntransporten sowie den neuen Aktivitäten. Die Personalaufwandsquote reduzierte sich auf 39,3 % (im Vorjahr: 41,4 %).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Berichtszeitraum stark um 12,6 % auf 75,8 Mio. € (im Vorjahr: 67,3 Mio. €) an. Ursächlich hierfür war ein Anstieg in den Aufwendungen für Beratung und Dienstleistungen für laufende Projekte, im Wesentlichen für die Restrukturierung des Segments Container sowie für die neuen Aktivitäten im Segment Logistik. Der Anteil am erwirtschafteten Umsatz blieb unverändert bei 10,7 %.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 25,8 % auf 176,2 Mio. € (im Vorjahr: 140,1 Mio. €). Die wesentliche Einflussgröße war dabei der temporäre Anstieg der Lagergelderlöse. Die EBITDA-Marge stieg im Berichtszeitraum auf 24,9 % (im Vorjahr: 22,3 %) an.
Im Abschreibungsaufwand gab es einen leichten Anstieg auf 85,7 Mio. € (im Vorjahr: 84,6 Mio. €), der Anteil am erwirtschafteten Umsatz ging auf 12,1 % (im Vorjahr: 13,5 %) zurück.
Im Betriebsergebnis (EBIT) war im Mitteilungszeitraum ein starker Anstieg um 35,0 Mio. € bzw. 63,2 % auf 90,5 Mio. € (im Vorjahr: 55,5 Mio. €) zu verzeichnen. Die EBIT-Marge betrug 12,8 % (im Vorjahr: 8,8 %). Im Teilkonzern Hafenlogistik erhöhte sich das EBIT um 70,4 % auf 83,8 Mio. € (im Vorjahr: 49,1 Mio. €). Im Teilkonzern Immobilien war im EBIT ein Anstieg um 7,1 % auf 6,6 Mio. € (im Vorjahr: 6,1 Mio. €) zu verzeichnen.
Der Nettoaufwand aus dem Finanzergebnis verringerte sich um 4,1 Mio. € bzw. 23,1 % auf 13,6 Mio. € (im Vorjahr: 17,7 Mio. €). Grund hierfür ist im Wesentlichen der Rückgang der Zinsaufwendungen.
Die effektive Steuerquote des Konzerns bewegte sich mit 31,8 % oberhalb der des Vorjahres (im Vorjahr: 30,9 %).
Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich um 101,0 % von 26,1 Mio. € auf 52,5 Mio. €. Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter lag mit 38,8 Mio. € stark über dem Vorjahr (im Vorjahr: 14,1 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,52 € (im Vorjahr: 0,19 €). Hierbei erzielte der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik ein Ergebnis je Aktie von 0,49 € (im Vorjahr: 0,15 €). Im nicht börsennotierten Teilkonzern Immobilien lag das Ergebnis je Aktie mit 1,45 € ebenfalls über dem Vorjahresniveau (im Vorjahr: 1,27 €). Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) erreichte einen Wert von 8,5 % (im Vorjahr: 5,4 %).