Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) fiel die Entwicklung der Bruttoinlandsprodukte (BIP) im ersten Quartal 2021 insgesamt überraschend positiv aus, vor allem in Asien und Lateinamerika. Gebremst wurde der Aufschwung von Industrieproduktion und Welthandel jedoch durch Angebotsengpässe und logistische Probleme. In Europa dämpften zudem hohe Infektionszahlen und die zu ihrer Eindämmung ergriffenen Maßnahmen die Erholung. Für das zweite Quartal erwarten die Experten eine weiter voranschreitende Erholung, insbesondere in Volkswirtschaften, in denen das Infektionsgeschehen unter Kontrolle ist und Impffortschritte eine Lockerung der pandemiebedingten Restriktionen ermöglichen.
Während die chinesische Wirtschaft im ersten Quartal 2021 getrieben von Nachholeffekten ein starkes Wachstum in Höhe von 18,3 % verzeichnete, normalisierte sich die Dynamik im zweiten Quartal mit 7,9 %. Kumuliert berichtete Peking für das erste Halbjahr 2021 einen Anstieg des BIP um 12,7 %. Russland leidet weiter unter dem niedrigen Ölpreis und meldete ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um 0,7 %. Gegenüber dem Vorjahresquartal 2020, das von der Pandemie noch weitgehend unberührt verlief, verzeichnete die Eurozone in den ersten drei Monaten 2021 nach Schätzung von Eurostat einen leichten Rückgang im BIP um 1,3 %. Der Verlauf in den Ländern war dabei sehr unterschiedlich: Während Estland mit einem BIP von 5,0 % stark zulegen konnte und sich osteuropäische Länder sowie Slowenien und Slowakei positiv entwickelten, konnten die Wirtschaften von Ungarn (- 1,6 %), Tschechien (- 1,8 %) oder Deutschland (- 3,1 %) die negativen Folgen der Pandemie lediglich abmildern.
Die Anzahl der Exporte in Deutschland lag im Mai 2021 nach Angaben des Statistische Bundesamtes (Destatis) 0,3 % unter dem Vorkrisenniveau von Februar 2020, während die Importe deutlich um 9,4 % anstiegen. Gegenüber Vorquartal stiegen die Exporte im Mai 2021 um 0,3 %, die Importe um 3,4 %.