Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Das Wachstum der Weltkonjunktur hat sich im ersten Halbjahr gegenüber 2017 abgeschwächt. Insbesondere in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften war eine Verlangsamung zu verzeichnen, während sich das Expansionstempo in den Schwellenländern stabil entwickelte. Dies spiegelt der Welthandel wider, der in den ersten vier Monaten leicht unter dem Vorjahreszeitraum lag.
Die Konjunkturdynamik der fortgeschrittenen Volkswirtschaften ließ bei guter Kapazitätsauslastung spürbar nach. Vor allem die Exporte verloren an Schwung, aber auch die Investitionen expandierten nach kräftigen Zuwächsen zuvor spürbar langsamer. Dagegen befanden sich die Schwellenländer im ersten Halbjahr 2018 auf einem gefestigten Wachstumspfad. Vor allem die rohstoffexportierenden Länder profitierten vom Anstieg der Rohstoffpreise. Die chinesische Wirtschaft expandierte im zweiten Quartal auf stabilem Niveau um 6,7 % und lag damit nur 0,1 Prozentpunkte unter dem ersten Quartal 2018. In Russland hat sich die Erholung im ersten Halbjahr etwas verlangsamt, zuletzt aufgenommene Frühindikatoren deuten jedoch auf ein stetiges Wachstum im Jahresverlauf. In der Ukraine blieb das wirtschaftliche Wachstum durch verzögerte Reformvorhaben, die Staatsverschuldung und die zunehmend schwierige Finanzlage belastet.
Trotz der Unsicherheiten mit Blick auf den bevorstehenden Brexit und die US-Handelspolitik deuten für die Europäische Währungsunion zahlreiche Frühindikatoren auf eine stabile konjunkturelle Entwicklung hin. Die gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten des Euroraums dürften sich im ersten Quartal um 2,6 % bzw. im zweiten Quartal 2018 um 2,2 % ausgedehnt haben.
Außerhalb der Eurozone entwickelten sich im mittel- und osteuropäischen Raum insbesondere die polnische und die ungarische Wirtschaft im ersten Quartal 2018 sehr dynamisch. In Rumänien und in der Tschechischen Republik hat sich die Wirtschaft in den ersten drei Monaten 2018 nach einem kräftigen Wachstum im Vorquartal hingegen abgeschwächt.
Die deutsche Wirtschaft entwickelte sich im Wesentlichen stabil, durchlief im ersten Halbjahr jedoch eine leichte Schwächephase. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) signalisiert jedoch für das zweite Quartal 2018 wieder einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 % gegenüber dem Vorquartal. Der deutsche Außenhandel hat trotz der Sorge vor einem globalen Handelskrieg in den ersten fünf Monaten 2018 an Dynamik gewonnen. Die Ausfuhren stiegen im Zeitraum Januar bis Mai 2018 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,2 % und auch die Einfuhren legten um 3,8 % zu.