Brief des Vorstandsvorsitzenden

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Klaus-Dieter Peters Vorstandsvorsitzender

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

die Hamburger Hafen und Logistik AG steht anhaltend schwierigen Rahmen­bedingungen gegenüber. Das Wachstum der Welt­wirtschaft hat sich im Jahresverlauf weiter abgeschwächt. Das Handelsvolumen ging insbesondere in den Schwellen- und Entwicklungs­ländern spürbar zurück. Der weltweite Container­umschlag entwickelte sich schwach und blieb weit hinter den Mengen zurück, die noch im Sommer prognostiziert worden waren. Die sich abkühlende Konjunktur, insbesondere in der für uns bedeutendsten Volks­wirtschaft China, und die tiefe Rezession in Russland hinterlassen inzwischen deutliche Spuren. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum gingen die Umsatz­erlöse des Konzerns um 4,2 Prozent zurück, das operative Ergebnis (EBIT) sank um 5,6 Prozent auf 123,9 Mio. €.

Die Ergebnisse im Segment Intermodal bestätigen unsere strategische Entscheidung, dieses Segment als solides und gleichwertiges Standbein neben das Segment Container zu stellen und weiter auszubauen.

Rückläufige Feederverkehre mit dem Ostseeraum, ins­be­son­dere der Rückgang der Russland­verkehre, aber auch die Krise in der Ukraine und sinkende Mengen bei den Containertransporten zwischen Asien und Nord­europa führten zu einer Reduzierung des wasserseitigen Container­umschlags um 11,8 Prozent auf 5,0 Mio. Stan­dard­­­con­tainer (TEU). Während die Umsatz­erlöse im Seg­ment Container etwas weniger nach­gaben als die Umschlag­mengen, fiel das opera­tive Er­geb­nis (EBIT) knapp ein Drittel niedriger aus als im Vorjahreszeitraum. Hier machten sich vor allem Fixkosten bemerkbar, die auf eine höhere Auslastung der Anlagen ausgelegt sind und kurzfristig nicht gesenkt werden konnten, sowie Aufwendungen für In­stand­haltungen, die wir aufgrund der hohen Auslastung unserer Anlagen im Jahr 2014 in dieses Jahr verschoben hatten.

Erfreulich blieb die Entwicklung im Segment Intermodal. Der Container­transport konnte um 2,4 Prozent auf 996 Tsd. TEU in einem ebenfalls deutlich rückläufigen Markt durch die Gewinnung weiterer Marktanteile gesteigert werden. Die Umsatzerlöse wuchsen um 3,6 Prozent, das Betriebsergebnis (EBIT) verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Getragen wird dieses Wachstum von unseren Bahntöchtern. Insbesondere die Verbindungen zwischen den Adriahäfen und Mittel- und Osteuropa sowie von und zu den polnischen Seehäfen verzeichneten überdurchschnittliche Steigerungsraten. Die Investitionen in eigene Loko­motiven, die wir seit dem Winter 2014/2015 einsetzen, trugen wesentlich zur Verdopplung des operativen Ergebnisses im Segment bei. Mit Blick auf das Konzern­ergebnis konnten die Rückgänge im Segment Con­tainer allerdings nicht mehr vollständig kompensiert werden.

Der Vorstand der Hamburger Hafen und Logistik AG hat deshalb am 5. Oktober beschlossen, die Prognose für das Gesamtjahr 2015 anzupassen. Aufgrund der schwachen und rückläufigen Mengen­entwicklung im Segment Container erwarten wir nun ein Konzernergebnis (EBIT) im Bereich von 150 Mio. € (bislang: auf Vorjahresniveau, Ist 2014: 169,3 Mio. €). Das bisher prog­nostizierte Betriebsergebnis für das Segment Container in einer Bandbreite von 125 bis 135 Mio. € werden wir stark unter­schreiten. Im Segment Intermodal rechnen wir weiterhin mit einem starken Ergebnisanstieg.

Wir reagieren auf die derzeitige Situation, stellen unsere Kostenstruktur auf den Prüfstand und hinter­fragen unsere Investitionsvorhaben. Allerdings werden wir fortfahren, unsere Container­terminals in Hamburg für die voran­schreitende Schiffs­größen­entwicklung zu optimieren, die Anlagen und Prozesse weiter zu auto­matisieren und zu flexibilisieren. Auch in den Ausbau unseres Hinterland­netzwerks und in die Eigen­traktion investieren wir weiter bedarfsgerecht. Die Grundsteinlegung für den neuen Hub-Terminal unserer Intermodal­tochter Metrans in Budapest und die Bestellung zehn weiterer Mehrsystem-Lokomotiven sind hierfür zwei Beispiele. Die Ergebnisse im Segment Inter­modal bestätigen unsere strategische Entscheidung, dieses Seg­ment als solides und gleich­wertiges Stand­bein neben das Segment Container zu stellen und weiter auszubauen.

Ihr

Klaus-Dieter Peters – Vorstandsvorsitzender (Unterschrift)

Klaus-Dieter Peters
Vorstandsvorsitzender