Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die weltwirtschaft­liche Dynamik hat sich im bisherigen Jahres­verlauf abge­schwächt. Der Inter­nationale Währungs­fonds (IWF) senkte seine Erwartungen Anfang Oktober auf­grund der vor­liegen­den Daten für das erste Halb­jahr 2015 leicht auf 2,9 %. Zudem signali­sieren die zuletzt aufge­nommenen Früh­indi­katoren für das dritte Quartal 2015 eine noch­mals verringerte Wachstums­dynamik. Dies spiegelt sich auch im Welt­handel wider: Ins­beson­dere in den Schwellen- und Entwicklungs­ländern war im ersten Halb­jahr 2015 ein spür­barer Rück­gang im Handels­volumen zu erkennen.

Trotz verhaltenen Starts entwickelten sich die fort­geschrittenen Volks­wirt­schaften im Jahresverlauf robust. Das Brutto­inlands­produkt (BIP) in den G7-Ländern lag im zweiten Quartal bei 0,5 %. Wachstums­impulse kamen vor allem aus den USA und Großbritannien. In den Schwellen­ländern dagegen kühlte sich die Kon­junk­­tur auf­grund binnen­wirtschaftlicher Probleme, sinkender Rohstoff­preise und rückläufiger Kapital­flüsse spürbar ab. Das chinesische BIP lag im dritten Quartal mit 6,9 % erstmals seit der globalen Wirtschafts­krise 2009 unter 7 %. Russland rutschte im ersten Halbjahr in eine tiefe Rezession und schrumpfte im ersten Quartal um 2,2 % bzw. im zweiten Quartal um 4,6 %. Auch die Volks­wirtschaft der Ukraine befindet sich in einer massiven Krise. Gleichwohl wird anhand jüngster Stimmungs­indikatoren nach einem Einbruch der ukrainischen Wirtschafts­leistung um rund 16 % im ersten Halbjahr 2015 mit einer Stabilisierung im dritten Quartal gerechnet. Die Konjunktur der Euro­päischen Währungs­union erholte sich weiter. Für das dritte Quartal wird erneut ein Wachstum von 0,4 % gegenüber dem Vor­quartal erwartet. Die ost­europäischen Volks­wirtschaften entwickelten sich spürbar dynamischer und erreichten im zweiten Quartal Wachstums­­raten zwischen 2,5 % und 4,4 %. Die deutsche Wirtschaft ist trotz gedämpfter welt­wirtschaftlicher Perspek­tiven mit einem erwarteten Zuwachs von 0,5 % im dritten Quartal weiter in guter Ver­fassung. Die Aus­fuhren stiegen im Zeit­raum Januar bis August im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 %. Die Importe stiegen in den ersten acht Monaten ins­gesamt um 3,5 %.