Vermögens- und Finanzlage

Bilanzanalyse

Die Bilanzsumme des HHLA-Konzerns verminderte sich zum Berichts­stichtag gegenüber dem Jahres­ende 2014 nur geringfügig auf 1.775,7 Mio. €.

Bilanzstruktur

in Mio. €

 

30.09.2015

 

31.12.2014

Aktiva

 

 

 

 

Langfristiges Vermögen

 

1.318,7

 

1.308,1

Kurzfristiges Vermögen

 

457,0

 

480,0

 

 

1.775,7

 

1.788,1

 

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

Eigenkapital

 

584,6

 

546,7

Langfristige Schulden

 

992,0

 

918,9

Kurzfristige Schulden

 

199,1

 

322,5

 

 

1.775,7

 

1.788,1

Die langfristigen Vermögenswerte lagen mit 1.318,7 Mio. € um 10,6 Mio. € über dem Wert des Vorjahres (per 31. Dezember 2014: 1.308,1 Mio. €). Ursächlich für diese Entwicklung waren insbesondere die im Berichtszeitraum in das Sachanlagevermögen getätigten Investitionen. Gegenläufig wirkten im Wesentlichen die planmäßigen Abschreibungen der Sachanlagen sowie währungsbedingte Umrechnungsanpassungen bei der ukrainischen Tochtergesellschaft. Der Bilanzausweis der aktiven latenten Steuern verminderte sich aufgrund zinssatzbedingter Veränderungen der Pensionsrückstellungen.

Die kurzfristigen Vermögenswerte wiesen mit 457,0 Mio. € zum 30. September 2015 einen um 23,0 Mio. € geringeren Wert aus als am 31. Dezember 2014 (480,0 Mio. €). Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus einer Verringerung der Zahlungsmittelbestände um 84,9 Mio. €. Im Gegenzug erhöhten sich die Forderungsbestände gegen nahestehende Unternehmen und Personen im Rahmen des Cash-Clearings um 41,5 Mio. €.

Das Eigenkapital erhöhte sich um 37,9 Mio. € und betrug zum Berichtsstichtag 584,6 Mio. € (per 31. Dezember 2014: 546,7 Mio. €). Die Zunahme beruht im Wesentlichen auf dem Ergebnis nach Steuern des bisherigen Berichtsjahres in Höhe von 77,4 Mio. €. Dabei glichen die Veränderung der versicherungs­mathe­matischen Gewinne und Verluste, saldiert mit den latenten Steuern, die Belastungen aus Fremd­währungs­umrechnung annähernd aus. Vermindernd wirkte die Dividenden­ausschüttung in Höhe von 40,5 Mio. €. Die Eigen­kapital­quote stieg auf 32,9 % (per 31. Dezember 2014: 30,6 %).

Die Zunahme der langfristigen Schulden um 73,1 Mio. € auf 992,0 Mio. € gegenüber dem Jahres­ende (per 31. Dezember 2014: 918,9 Mio. €) ist auf die im dritten Quartal erfolgte Heraus­gabe von Schuld­schein­darlehen in Höhe von 75,0 Mio. € zurückzuführen. Die Mittel wurden aufgenommen, um das aktuell niedrige Zins­niveau zu nutzen und lang­fristig Zins­änderungs­risiken für das Seg­ment Immo­bilien zu mini­mieren. Gegen­läufig wirkte die Reduzierung der Pensions­rück­stellungen aufgrund der Anpassung der ver­sicherungs­mathe­matischen Para­meter um 13,2 Mio. €.

Der Rückgang der kurzfristigen Schulden um 123,4 Mio. € auf 199,1 Mio. € (per 31. Dezember 2014: 322,5 Mio. €) beruht im Wesent­lichen auf der im dritten Quartal 2015 erfolgten Ablösung einer kurz­fristigen Verbind­lichkeit gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen in Höhe von 65,0 Mio. € durch die bereits erwähnte Herausgabe von Schuld­schein­dar­lehen. Außer­dem verminderten sich die kurz­fristigen finanziellen Verbind­­lich­keiten um 42,1 Mio. € aufgrund der Auszahlung des Ergebnis­anteils 2014 an einen nicht beherrschenden Anteils­eigner sowie aufgrund von Darlehens­tilgungen.

Investitionsanalyse

Das Investitionsvolumen betrug im Berichtszeitraum 111,8 Mio. € und lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 81,8 Mio. €. Von den getätigten Investitionen wurden 104,9 Mio. € für Sachanlagen (im Vorjahr: 75,5 Mio. €) und 6,9 Mio. € für immaterielle Vermögenswerte (im Vorjahr: 6,4 Mio. €) verwendet. Es handelt sich zum überwiegenden Teil um Erweiterungsinvestitionen.

Ein Großteil der Investitionstätigkeit entfiel in den ersten neun Monaten 2015 auf den Erwerb neuer Lokomotiven, den weiteren Ausbau des Container Terminal Burchardkai sowie den Erwerb eines neuen Terminalgeländes in Budapest.

Auch für das Geschäftsjahr 2015 liegt der Investitionsschwerpunkt darauf, die Produktivität auf bestehenden Terminalflächen zu steigern und die leistungsfähigen Hinterlandanbindungen marktkonform auszubauen.

Liquiditätsanalyse

Der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit (operativer Cashflow) verminderte sich bis zum 30. September 2015 um 44,7 Mio. € auf 139,8 Mio. € (im Vorjahr: 184,5 Mio. €). Ursächlich hierfür waren u. a. das niedrigere Betriebsergebnis (EBIT), eine geringere Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie eine höhere Zahlung von Ertragsteuern.

Liquiditätsanalyse

in Mio. €

 

1–9 | 2015

 

1–9 | 2014

Finanzmittelfonds am 01.01.

 

185,6

 

151,1

Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit

 

139,8

 

184,5

Cashflow aus Investitionstätigkeit

 

- 88,6

 

- 86,5

Free Cashflow

 

51,2

 

98,0

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

 

- 71,8

 

- 71,2

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds

 

- 20,6

 

26,8

Währungskursbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds

 

- 2,0

 

- 3,6

Finanzmittelfonds am 30.09.

 

163,0

 

174,2

Aus der Investitionstätigkeit ergab sich ein Mittelabfluss in Höhe von 88,6 Mio. € (im Vorjahr: 86,5 Mio. €). Die Erhöhung um 2,1 Mio. € resultierte im Wesentlichen aus einer Zunahme der Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen um 37,7 Mio. € gegenüber dem Vorjahr aufgrund weiterer Investitionen überwiegend im Segment Intermodal. Gegenläufig wirkte die Abnahme der kurzfristigen Einlagen bei Kreditinstituten um 30 Mio. €.

Als Summe von Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und Cashflow aus der Investitionstätigkeit belief sich der Free Cashflow zum Ende der Berichtsperiode auf 51,2 Mio. € (im Vorjahr: 98,0 Mio. €) und verminderte sich somit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 46,8 Mio. €.

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit beträgt zum 30. September 2015 71,8 Mio. € (im Vorjahr: 71,2 Mio. €) und erhöhte sich um 0,6 Mio. €. Die Rückführung von Darlehen, u. a. gegenüber einem verbundenen Unternehmen, die Ausgabe von Schuldscheindarlehen und die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten führten per saldo zu einem um 5,0 Mio. € geringeren Mittelabfluss gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der gegenüber dem Vorjahr um 5,6 Mio. € höhere Mittelabfluss aufgrund gestiegener Dividendenzahlung wirkte gegenläufig.

Zum Berichtsstichtag ergab sich aus den zuvor beschriebenen Veränderungen ein Finanzmittelfonds in Höhe von 163,0 Mio. € (im Vorjahr: 174,2 Mio. €), der damit unter dem Niveau zu Jahresbeginn lag (zum 31. Dezember 2014: 185,6 Mio. €). Einschließlich der kurzfristigen Einlagen erreichte die verfügbare Liquidität des Konzerns zum 30. September 2015 einen Bestand von insgesamt 233,0 Mio. € (im Vorjahr: 254,2 Mio. €).