Halbjahresfinanzbericht Januar – Juni 2023

Segment Container

Wesentliche Kennzahlen

in Mio. €

 

1–6 | 2023

 

1–6 | 2022

 

Veränderung

Umsatzerlöse

 

352,2

 

438,8

 

- 19,7 %

EBITDA

 

69,1

 

130,4

 

- 47,0 %

EBITDA-Marge in %

 

19,6

 

29,7

 

- 10,1 PP

EBIT

 

19,1

 

80,2

 

- 76,2 %

EBIT-Marge in %

 

5,4

 

18,3

 

- 12,9 PP

Containerumschlag in Tsd. TEU

 

2.876

 

3.368

 

- 14,6 %

Im ersten Halbjahr 2023 ging der Containerumschlag an den HHLA-Containerterminals im Vergleich zum Vorjahr um 14,6 % auf 2.876 Tsd. Standardcontainer (TEU) (im Vorjahr: 3.368 Tsd. TEU) zurück.

Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals lag mit 2.763 Tsd. TEU um 12,7 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 3.167 Tsd. TEU). Haupttreiber für diese Entwicklung waren die stark rückläufigen Volumen im Fahrtgebiet Fernost, insbesondere China. Positive Impulse aus dem nordamerikanischen Ladungsaufkommen konnten diese nicht auffangen. Bei den Zubringerverkehren (Feeder) lag die Mengenentwicklung ebenfalls stark unter dem Vorjahr. Neben den stark reduzierten schwedischen und polnischen Verkehren fielen zusätzlich sanktionsbedingt die Russlandmengen aus. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag lag mit 18,4 % stark unter dem Niveau des Vorjahres (im Vorjahr: 20,9 %).

Das Umschlagvolumen an den internationalen Containerterminals ging gegenüber dem Vorjahr um 43,9 % auf 113 Tsd. TEU zurück (im Vorjahr: 202 Tsd. TEU). Ursache hierfür war der starke Rückgang der Ladungsmengen am Terminal in Odessa (CTO), nachdem dort Ende Februar 2022 der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung eingestellt worden war. Zudem blieben 2023 zusätzliche Anläufe am Containerterminal TK Estonia als Alternative zu russischen Häfen aus. Der starke Anstieg der Umschlagmengen am Multifunktionsterminal PLT Italy konnte diesen Wegfall nicht kompensieren.

Die Umsatzerlöse des Segments reduzierten sich im Berichtszeitraum um 19,7 % auf 352,2 Mio. € (im Vorjahr: 438,8 Mio. €). Grund hierfür war im Wesentlichen die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufige Verweildauer umzuschlagender Container an den Hamburger Containerterminals, die sich mindernd auf die Lagergelderlöse auswirkte sowie der starke Mengenrückgang. Zudem belastete die behördlich angewiesene Einstellung des Betriebs am CTO und die Verschiebung der HHLA-Personal-Service GmbH (HPSG) aus dem Pro-forma-Segment Holding/Übrige in das Segment Container die Umsatzentwicklung.

Die im Betriebsergebnis berücksichtigten betrieblichen Erträge und Aufwendungen, welche insgesamt als EBIT-Kosten definiert werden, gingen im Betrachtungszeitraum im Saldo deutlich um 7,1 % zurück. Dies resultierte vor allem aus dem volumenbedingt deutlich geringeren Personalaufwand, der seit März des vergangenen Jahres durchgehenden Schließung des CTO sowie aus zusätzlichen sonstigen betrieblichen Erträgen durch die Auflösung sonstiger Schulden für Schiffsverspätungen im Jahr 2022 an den Hamburger Containerterminals. Die Aufwendungen für Energie stiegen hingegen stark an. Die EBIT-Kosten des Terminals in Triest nahmen durch die zusätzlichen Ladungsmengen im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres ebenfalls zu. Weitere Kosten entstanden im Berichtszeitraum durch die Integration der HHLA-Personal-Service GmbH in das Segment Container.

Das Betriebsergebnis (EBIT) sank infolge der beschriebenen Effekte um 76,2 % auf 19,1 Mio. € (im Vorjahr: 80,2 Mio. €). Die EBIT-Marge sank um 12,9 Prozentpunkte auf 5,4 % (im Vorjahr: 18,3 %).

Im Hinblick auf eine bessere Energie- und damit perspektivisch auch Kosteneffizienz führte die HHLA ihre Investitionen in klimafreundliche Terminaltechnik fort. Für den Container Terminal Altenwerder (CTA) wurde das erste Lieferlos neuer Containerbrücken bestellt. Mit den neuen Containerbrücken wird das bereits hohe Automatisierungsniveau weiter ausgebaut. Die Elektrifizierung der Flotte automatischer Schwerlastfahrzeuge (AGV) konnte in der ersten Jahreshälfte 2023 planmäßig vollzogen werden. Diese werden bei Bedarf an insgesamt 18 Stromtankstellen vollautomatisch mit Ökostrom betankt. Die Batterien der AGVs werden dabei als Energiespeicher genutzt. Zusätzlich haben Tests der ersten Stufe für die automatische Truckabfertigung stattgefunden. Am Container Terminal Tollerort (CTT) wurden Anfang April acht Hybrid-Containerfahrzeuge übernommen. Diese weisen im Vergleich zu dieselbetriebenen Geräten deutlich reduzierte Verbrauchswerte aus. Der Container Terminal Burchardkai (CTB) trieb den Ausbau und die Inbetriebnahme zusätzlicher Automatikblöcke weiter voran und trug so zur Modernisierung und Effizienzsteigerung bei.