Halbjahresfinanzbericht Januar – Juni 2023

Ertragslage

Wesentliche Kennzahlen

in Mio. €

 

1–6 | 2023

 

1–6 | 2022

 

Veränderung

Umsatzerlöse

 

727,1

 

779,5

 

- 6,7 %

EBITDA

 

139,0

 

191,3

 

- 27,3 %

EBITDA-Marge in %

 

19,1

 

24,5

 

- 5,4 PP

EBIT

 

50,4

 

101,3

 

- 50,3 %

EBIT-Marge in %

 

6,9

 

13,0

 

- 6,1 PP

Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter

 

8,2

 

43,9

 

- 81,4 %

ROCE in %

 

4,4

 

8,9

 

- 4,5 PP

Der Containerumschlag an den HHLA-Containerterminals ging gegenüber dem Vorjahr um 14,6 % auf 2.876 Tsd. TEU zurück (im Vorjahr: 3.368 Tsd. TEU). Ursächlich hierfür ist vor allem das stark rückläufige Volumen im Fahrtgebiet Fernost, insbesondere China, sowie der Ausfall in den Zubringerverkehren (Feeder) mit Russland als Folge der EU-Sanktionen. Zusätzlich wurde der seeseitige Umschlag am Terminal in Odessa seit dem 24. Februar 2022 infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine weitgehend eingestellt.

Der Containertransport verzeichnete einen moderaten Rückgang um 3,7 % auf 819 Tsd. TEU (im Vorjahr: 851 Tsd. TEU). Die dominierenden Bahntransporte verzeichneten in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld einen leichten Rückgang – vor allem bei den polnischen Verkehren und den Verkehren mit den norddeutschen Seehäfen –, während die Straßentransporte deutlich zurückgingen.

Die Umsatzerlöse des HHLA-Konzerns gingen im Mitteilungszeitraum um 6,7 % auf 727,1 Mio. € (im Vorjahr: 779,5 Mio. €) zurück. Dies war im Wesentlichen auf den Mengenrückgang sowie die rückläufigen Lagergelderlöse im Segment Container zurückzuführen. Gegenläufig wirkte das an die gestiegenen Kosten im Leistungseinkauf angepasste Niveau der Transporterlöse in den Bahnverkehren.

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 707,7 Mio. € (im Vorjahr: 761,9 Mio. €). Der Rückgang vollzog sich nahezu analog zum Konzern. Der nicht börsennotierte Teilkonzern Immobilien verzeichnete einen Umsatz in Höhe von 23,4 Mio. € (im Vorjahr: 21,5 Mio. €).

Die Bestandsveränderungen erreichten im Berichtszeitraum 2,6 Mio. € (im Vorjahr: 2,6 Mio. €), die aktivierten Eigenleistungen 3,1 Mio. € (im Vorjahr: 2,2 Mio. €).

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 39,4 % auf 32,9 Mio. € (im Vorjahr: 23,6 Mio. €).

Die operativen Aufwendungen erhöhten sich um 1,2 % auf 715,4 Mio. € (im Vorjahr: 706,7 Mio. €). Die Entwicklung fiel in den verschiedenen Aufwandsarten sehr unterschiedlich aus. Während es in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und im Materialaufwand – auch inflationsbedingt – einen deutlichen Anstieg gab, war in den Abschreibungen ein leichter und im Personalaufwand ein moderater Rückgang zu verzeichnen.

Der Materialaufwand stieg im Berichtszeitraum um 5,6 % auf 248,9 Mio. € (im Vorjahr: 235,8 Mio. €) an. Ursächlich waren die gestiegenen Kosten im Leistungseinkauf der Bahnverkehre sowie zwei neu in den Konsolidierungskreis einbezogene Gesellschaften im Segment Intermodal. Dem gegenüber stand ein mengenbedingter Rückgang im Segment Container. Die Materialaufwandsquote erhöhte sich auf 34,2 % (im Vorjahr: 30,2 %).

Im Personalaufwand war ein moderater Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert um 3,4 % auf 279,7 Mio. € (im Vorjahr: 289,5 Mio. €) zu verzeichnen. Ein Anstieg der Beschäftigtenzahl durch die Geschäftsausweitung bei den Bahntransporten sowie die Auswirkungen der Tariferhöhungen konnten vor allem durch einen Rückgang der Personalaufwendungen im Segment Container überkompensiert werden, der mit dem geringeren Containerumschlag und erhöhter Produktivität bei niedrigerer Lagerlast zusammenhing. Zusätzlich wurde der Personalaufwand durch eine Teilauflösung der Restrukturierungsrückstellung entlastet. Die Personalaufwandsquote erhöhte sich auf 38,5 % (im Vorjahr: 37,1 %).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Berichtszeitraum deutlich um 7,4 % auf 98,2 Mio. € (im Vorjahr: 91,4 Mio. €) an. Ursächlich hierfür war ein Anstieg in den Aufwendungen für Instandhaltung, insbesondere an den Hamburger Containerterminals. Der Anteil am erwirtschafteten Umsatz erhöhte sich auf 13,5 % (im Vorjahr: 11,7 %).

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) reduzierte sich um 27,3 % auf 139,0 Mio. € (im Vorjahr: 191,3 Mio. €). Die wesentlichen Einflussgrößen waren der Mengenrückgang und der starke Rückgang der Lagergelderlöse an den Containerterminals. Die EBITDA-Marge reduzierte sich auf 19,1 % (im Vorjahr: 24,5 %).

Im Abschreibungsaufwand gab es einen leichten Rückgang um 1,5 % auf 88,6 Mio. € (im Vorjahr: 90,0 Mio. €), der mit der erforderlichen Wertberichtigung im Bereich neuer Geschäftsaktivitäten im Vorjahr zusammenhängt. Der Anteil am erwirtschafteten Umsatz erhöhte sich auf 12,2 % (im Vorjahr: 11,5 %).

Im Betriebsergebnis (EBIT) war im Mitteilungszeitraum ein Rückgang um 50,9 Mio. € bzw. 50,3 % auf 50,4 Mio. € (im Vorjahr: 101,3 Mio. €) zu verzeichnen. Die EBIT-Marge betrug 6,9 % (im Vorjahr: 13,0 %). Im Teilkonzern Hafenlogistik ging das EBIT um 55,8 % auf 40,5 Mio. € (im Vorjahr: 91,7 Mio. €) zurück. Im Teilkonzern Immobilien stieg das EBIT um 2,2 % auf 9,7 Mio. € (im Vorjahr: 9,4 Mio. €).

Der Nettoaufwand aus dem Finanzergebnis erhöhte sich um 5,1 Mio. € bzw. 33,2 % auf 20,5 Mio. € (im Vorjahr: 15,4 Mio. €).

Die effektive Steuerquote des Konzerns bewegte sich mit 39,1 % oberhalb der des Vorjahres (im Vorjahr: 31,4 %). Der Anstieg der Steuerquote ist im Wesentlichen in der Anwendung des durchschnittlichen effektiven Steuersatzes auf Basis der bisherigen Ergebnisse begründet, welcher sich überproportional auf die aktuelle Gewinnsituation auswirkt.

Das Ergebnis nach Steuern reduzierte sich um 69,1 % von 58,9 Mio. € auf 18,2 Mio. €. Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter lag mit 8,2 Mio. € stark unter dem Vorjahr (im Vorjahr: 43,9 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,11 € (im Vorjahr: 0,58 €). Das Ergebnis je Aktie im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik belief sich auf 0,04 € (im Vorjahr: 0,53 €). Im nicht börsennotierten Teilkonzern Immobilien lag das Ergebnis je Aktie mit 2,03 € auf Vorjahresniveau (im Vorjahr: 2,03 €). Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) erreichte einen Wert von 4,4 % (im Vorjahr: 8,9 %).