Die HHLA-Aktie
in €, A-Aktien, Xetra |
2017 |
2016 |
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Jahresschlusskurs |
23,67 |
17,70 |
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Jahresveränderung in % |
33,7 |
25,9 |
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Jahreshöchstkurs |
28,23 |
17,88 |
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Jahrestiefstkurs |
16,80 |
11,95 |
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Ø Handelsvolumen je Tag in Stück |
117.313 |
43.143 |
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Dividende je Aktie1 |
0,67 |
0,59 |
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Dividendenrendite zum 31.12. in % |
2,8 |
3,3 |
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Börsennotierte A-Aktien in Tsd. Stück |
70.048,8 |
70.048,8 |
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Marktkapitalisierung zum 31.12. in Mio. € |
1.658,1 |
1.239,9 |
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Kurs-Gewinn-Verhältnis zum 31.12. |
23,2 |
19,5 |
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Ergebnis je Aktie |
1,02 |
0,91 |
Börsenjahr endet positiv mit starker Schlussphase
Der deutsche Leitindex kann auf einem starken Jahresverlauf zurückblicken. Angetrieben von der positiven Konjunkturentwicklung legte der DAX 2017 im Niedrigzinsumfeld deutlich zu. Schon zu Jahresbeginn knüpften die Leitindizes am Aufwärtstrend zum Jahresende 2016 an und starteten positiv ins Jahr. Dominiert wurden die Kursverläufe im ersten Quartal insbesondere von den wechselnden Erwartungen an die US-Wirtschaft, die zwischen Optimismus und politischer Sorge schwankten. Souveräne Konjunkturdaten, ein schwacher Euro und eine starke deutsche Bilanzsaison hielten die Leitindizes jedoch auf Kurs, so dass der DAX zum Quartalsende knapp unter seinem bisherigen Allzeithoch schloss. Im April fehlte es den Märkten an Impulsen. Erst nach dem Wahlsieg des französischen Präsidentschaftskandidaten Macron setzte der DAX zu einer Rekord-Rallye an, die Mitte Mai kurz durch die so genannte Russland-Affäre im Hinblick auf vermeintliche Kontakte des US-Präsidenten Trump zur russischen Regierung unterbrochen wurde und in der zweiten Maihälfte für eine kurze Konsolidierungsphase sorgte. Dessen ungeachtet näherte sich der DAX bis Mitte Juni der 13.000-Marke. Der sinkende Ölpreis dämpfte den Aufschwung jedoch. Zusätzlich bremsten Spekulationen über eine straffere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank die Leitindizes weiter aus. Auch in den folgenden Sommermonaten blieben die Leitindizes vom starken Euro belastet. Zusätzlich verunsicherte Ende August der eskalierende Konflikt zwischen den USA und Nordkorea den Kapitalmarkt. Erst zu Beginn des vierten Quartals konnte sich der DAX aus seiner Seitwärtsbewegung lösen und wieder etwas zulegen. Die Bundestagswahl am 24. September hatte wenig Einfluss auf die Entscheidung der Anleger. Erst die Ankündigung der Europäischen Zentralbank gegen Ende Oktober, die monatlichen Anleiheaufkäufe zu reduzieren, verlieh dem DAX zusätzlichen Rückenwind. In der Folge erreichte der deutsche Leitindex am 3. November sein Allzeithoch von 13.479 Punkten. Allerdings konnte sich der DAX nicht dauerhaft über dieser Marke etablieren, sondern bewegte sich volatil um die 13.000-Punkte-Linie. Sowohl die ergebnislose Regierungsbildung als auch die angekündigte Steuerreform der USA setzen nur kurzfristig Akzente an den deutschen Börsen. So konnte der DAX die 13.000 Punkte nicht behaupten und notierte zum Jahresende bei 12.918 Punkten. Dies entspricht einem Plus von 12,5 % gegenüber dem Vorjahr. Der SDAX konnte dieses starke Ergebnis sogar verdoppeln und legte im Jahresverlauf um 24,9 % zu. Der Aktienindex für Small-Caps schloss bei 11.887 Punkten.
HHLA-Kurs legt um rund 34 % zu
Die HHLA-Aktie startete mit großer Dynamik ins Börsenjahr 2017 und konnte sich bis zur Urteilsverkündung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) zur Fahrrinnenanpassung am 9. Februar positiv von den Leitindizes absetzen. Nach Bekanntgabe des Urteils brach der Kurs zeitweise um 15 % ein, da noch während der Verkündung stark heterogene Auslegungen zum Urteil im Markt kursierten. Nach Klärung des Sachverhalts – einem positiven Urteil zugunsten der Fahrrinnenanpassung mit Auflagen – konnte sich der Kurs in der Folge erholen und notierte zum Quartalsende nur knapp unter der 20-€-Linie. Nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen 2016 inkl. Prognose für das Geschäftsjahr 2017 am 30. März fiel der Kurs im Tagesverlauf um mehr als 10 %. Vor dem Hintergrund der positiven Ergebnisse 2016 hatte der Kapitalmarkt eine optimistischere Prognose erwartet und reagierte verunsichert. Im April bewegte sich die Aktie um 17 € parallel zu den Märkten. Nach erfolgreichem Abschluss der Verhandlungen mit den Reedereien wurde Anfang Mai der Ausblick für die Mengen- und Ergebnisentwicklung 2017 im Segment Container angehoben und die Aktie erhielt neuen Auftrieb. Gestützt von den positiven Ergebnissen des ersten Quartals, die im Rahmen der Quartalsmitteilung am 12. Mai veröffentlicht wurden, gewann der Kurs an Dynamik und überschritt Anfang Juni erstmals die 20-€-Marke. Nach der auf der Hauptversammlung am 21. Juni 2017 beschlossenen Dividendenauszahlung wurde die Aktie mit einem entsprechenden Kursabschlag gehandelt. Zum Halbjahresende verstärkten positive Umschlagdaten aus Asien und technische Indikatoren in der Chartanalyse den dynamischen Aufwärtstrend. Die positive Konkretisierung der Jahresprognose 2017 im Rahmen der veröffentlichten Halbjahresergebnisse Mitte August hob den Kurs anhaltend über die 25-€-Marke, wo die Aktie zuletzt im März 2012 notierte. In der zweiten Augusthälfte hoben verschiedene Analysten das Kursziel an und sorgten damit für weitere Marktimpulse. Nach einer Verkaufsempfehlung sackte der Kurs Mitt September spürbar ab. Bis Anfang Oktober erholte sich die Aktie jedoch wieder und stabilisierte sich bei einem Kurs um die 27 €. Im Vorfeld der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen am 14. November zog der Kurs wieder an und übersprang Anfang November die 28-€-Marke. HHLA bestätigte ihre Prognose für das Geschäftsjahr. Infolge einer Verkaufsempfehlung eines Finanzanalysten am 16. November entschlossen sich viele Anleger zu Gewinnmitnahmen, so dass der Kurs um mehr als 10 % absackte. Daraufhin stabilierte sich die Aktie um 24 €. Der Kapitalmarkt blieb mit Blick auf die noch ausstehenden Verhandlungstermine zu weiteren Klagen gegen die Fahrrinnananpassung der Elbe verhalten. Nachdem das BVerwG am 18. Dezember die letzten Klagen gegen die Fahrinnenanpassung der Elbe abgewiesen hatte, sprang die HHLA-Aktie auf ein Monatshoch von 24,27 €. Sie schloss zum Jahresende mit 23,67 €. Damit stieg der Aktienkurs der HHLA auf Jahressicht insgesamt um 33,7 %.
Aktiengattung |
Nennwertlose Namensaktien |
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ISIN / WKN |
DE000A0S8488 / A0S848 |
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Börsenkürzel |
HHFA |
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Börsenplätze |
Frankfurt am Main, Hamburg |
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Marktsegment |
Prime Standard |
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Sektor |
Transport & Logistik |
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Indexzugehörigkeit |
SDAX |
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Bloomberg / Reuters |
HHFA:GR / HHFGn.de |
Aktionärsbasis weiter breit gestreut
Die Aktionärsbasis der HHLA zeigte sich auch im Jahr 2017 weitgehend stabil. Bezogen auf die börsennotierten A-Aktien blieb die Freie und Hansestadt Hamburg mit 68,4 % unverändert größter Anteilseigner. Der Streubesitz betrug 31,6 %. Nach den Stimmrechtsmitteilungen, die der HHLA zum Jahresende 2017 vorlagen, besaß zu diesem Zeitpunkt kein Investor aus dem Streubesitz mehr als 3 % aller ausstehenden Aktien. Der US-amerikanische Investor First Eagle Investment Management hat im Jahresverlauf Mitte August erst die 5-%-Meldeschwelle und im Oktober die 3-%-Meldeschwelle unterschritten. Unter den täglich gehandelten Titeln hat sich der Aktienbesitz zugunsten von institutionellen Investoren verlagert. Sie hielten zum Jahresende mit 22,9 % aller Aktien weiter den Großteil des Streubesitzes (im Vorjahr: 22,2 %). Demgegenüber befanden sich 8,0 % des Grundkapitals in privaten Depots (im Vorjahr: 8,7 %). Insgesamt blieb das Grundkapital der HHLA unter rund 26.000 registrierten Aktionären breit gestreut. Die größten Anteilseigner im Streubesitz verteilten sich regional vorwiegend auf Deutschland, die USA, Großbritannien und weitere kontinentaleuropäische Länder.
Dialog mit Kapitalmarkt fortgesetzt
Im ungebrochen volatilen Branchenumfeld 2017 waren kurze Reaktionszeiten, umfassende Auskunftsfähigkeit und ein offener Dialog mit Finanzanalysten und Anlegern weiterhin von wesentlicher Bedeutung für die Investor-Relations-(IR-)Aktivitäten der HHLA. Um die Informationsbedürfnisse institutioneller Investoren und Privatanleger gleichermaßen abzudecken, besuchte die HHLA zahlreiche Investorenkonferenzen und war ebenso auf dem Börsentag in Hamburg vertreten. Ergänzt wurden diese Maßnahmen durch Roadshows in europäischen Metropolen. Parallel fanden zahlreiche Investorengespräche am Hauptsitz in Hamburg statt. Die Gesprächsangebote stießen dabei auf reges Interesse. Überdies erläuterte der Vorstand die Geschäftsentwicklung in quartalsweise stattfindenden Telefonkonferenzen. Erstmals lud der Vorstand Mitte November Finanzanalysten zum Kapitalmarkttag auf das Hinterlandterminal nach Prag ein, um vor Ort vertiefend über die Entwicklung im Segment Intermodal zu berichten.
Durch seine aktive Kommunikationsarbeit pflegt der Bereich Investor Relations den Dialog mit Anteilseignern und potenziellen Investoren und trägt dabei nicht nur Informationen in die interessierte Öffentlichkeit, sondern nimmt auch Themen auf, die für die Anleger von besonderem Interesse sind. Die Anleger der HHLA zeigten im Geschäftsjahr 2017 großes Interesse am Urteil zur Fahrrinnenanpassung der Elbe und dem aktuellen Stand des Planungsergänzungsbeschlusses. Besonders intensiv diskutiert wurden die Bildung neuer Reeder-Allianzen und die damit verbundenen Konsequenzen für Auslastung und Verhandlungsposition der HHLA. Auch die Mengen von Hamburg Süd nach Übernahme durch die Reederei Maersk standen im zweiten Halbjahr im Fokus des Kapitalmarkts.
Seit 2016 bietet die HHLA den Geschäftsbericht ergänzend zu den vorhandenen Online-Services wie der IR-Website oder Twitter-Meldungen als vollwertigen HTML-Bericht an. Die Umstellung von Print auf Online ermöglicht allen Interessenten, interaktiv durch die Informationen zu navigieren, Inhalte gezielt zu suchen und individuell zusammenzustellen.
HHLA-Aktie für Analysten weiter interessant
Die HHLA legt großen Wert auf eine breite und fundierte Abdeckung ihrer Aktie durch Finanzanalysten, da dadurch das Verständnis der Investoren für das Geschäftsmodell vertieft und ein umfassendes Meinungsbild gewährleistet wird. Diesem Ansatz folgend pflegt das Unternehmen einen intensiven Austausch mit allen Finanzanalysten und strebt fortwährend eine Erweiterung des Kreises unabhängiger Studien an.
Wie im Vorjahr verfolgten insgesamt 17 Finanzanalysen die Geschäftsentwicklung der HHLA und begleiteten die Aktie mit Berichten und Empfehlungen. Für SDAX-Verhältnisse verfügt die HHLA-Aktie damit über eine überdurchschnittlich weitreichende Abdeckung. Mehr als die Hälfte der Analysten empfehlen die Aktie zu Kaufen oder zu Halten. Sie betonen insbesondere das erfolgreiche Intermodalgeschäft sowie Wachstumspotenziale aufgrund der anstehenden Fahrrinnenanpassung. Analysten mit einer Verkaufsempfehlung sehen nach der starken Kursentwicklung im Jahresverlauf vor allem Risiken aus der noch nicht erfolgten Fahrrinnenanpassung der Elbe, geringe Kostenflexibilität sowie die zunehmende Wettbewerbsintensität unter den Nordrange-Häfen.
Erhöhter Dividendenvorschlag
Am 21. Juni 2017 fand in Hamburg die zehnte ordentliche Hauptversammlung seit dem Börsengang der HHLA statt. Vertreten waren rund 850 Aktionäre bzw. 83 % des Grundkapitals (im Vorjahr: 84 %). Den Beschlussvorschlägen von Aufsichtsrat und Vorstand stimmten die anwesenden Anteilseigner mit deutlicher Mehrheit zu – darunter auch einer Dividende je dividendenberechtigte Aktie des börsennotierten Teilkonzerns Hafenlogistik (A-Aktie) in Höhe von 0,59 €. Insgesamt schüttete die HHLA damit wie im Vorjahr 41,3 Mio. € aus. Dies entsprach einer Ausschüttungsquote von rund 65 % des Jahresüberschusses nach Anteilen anderer Gesellschafter des Teilkonzerns Hafenlogistik. Die Dividende wurde am 26. Juni 2017 an die Aktionäre ausgezahlt. Auf Basis des Schlusskurses am Tag der Hauptversammlung in Höhe von 22,99 € erzielte die HHLA-Aktie eine Dividendenrendite von 2,6 % und lag damit unter den Top 15 des SDAX.
Auf der Basis des im Jahr 2017 erzielten Ergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 12. Juni 2018 eine Dividende von 0,67 € je A-Aktie vorschlagen. Der Gesamtbetrag beträgt somit 46,9 Mio. € (im Vorjahr: 41,3 Mio. €). Im externen Vergleich bliebe die Ausschüttungsquote auf einem hohen Niveau von 66 %. Damit bestätigt die HHLA ihre Dividendenpolitik, nach Möglichkeit zwischen 50 und 70 % des relevanten Jahresüberschusses des Teilkonzerns Hafenlogistik an ihre Aktionäre auszuschütten.
Transport unter Nutzung mehrerer Verkehrsträger (Wasser, Schiene, Straße), der die jeweils spezifischen Vorteile kombiniert.
Nordeuropäische Küste, an der im weiteren geografischen Sinn alle nordeuropäischen Überseehäfen von Le Havre bis Hamburg liegen. Zu den vier größten Häfen zählen Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam und Antwerpen.