Halbjahresfinanzbericht Januar – Juni 2024

4. Unternehmenserwerbe, -veräußerungen, Veränderungen von Anteilen an Tochter­unternehmen und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis

Mit Gründungs- und Gesellschaftsvertrag vom 17. Januar 2024 wurde die Gesellschaft heyport GmbH, Hamburg, gegründet, wobei die HHLA Next GmbH 80,0 % der Anteile an diesem Unternehmen übernahm. Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung und der Vertrieb einer Lösung für die Planung von Schiffsanläufen. Die Aufnahme in den Konsolidierungskreis der HHLA erfolgte mit Zuordnung zum Segment Logistik im ersten Quartal 2024 als vollkonsolidiertes Tochterunternehmen.

Mit Gründungs- und Gesellschaftsvertrag vom 4. April 2024 wurde die Gesellschaft passify GmbH, Hamburg, gegründet, wobei die HHLA Next GmbH 80,0 % der Anteile an diesem Unternehmen übernahm. Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung und der Vertrieb von Softwarelösungen zur Unterstützung von LKW-Abfertigungsprozessen an Container- und Hinterlandterminals. Die Aufnahme in den Konsolidierungskreis der HHLA erfolgte mit Zuordnung zum Segment Logistik im zweiten Quartal 2024 als vollkonsolidiertes Tochterunternehmen.

Mit Datum vom 12. März 2024 unterzeichnete die HHLA AG einen Rahmenvertrag hinsichtlich der indirekten Beteiligung an der Roland Spedition GmbH, Schwechat/Österreich (RS GmbH). Im Zuge dessen erwarb die HHLA AG mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 6. Juni 2024 100 % der Anteile an der Hera Logistics Holding GmbH (Hera GmbH), Schwechat/Österreich, die wiederum 51,0 % der Anteile an der operativ tätigen RS GmbH hält. Der Gegenstand des operativen Unternehmens ist insbesondere das Containertransportgeschäft per Bahn sowie die Ausübung des Speditionsgeschäfts in allen Zweigen und Betriebsmöglichkeiten. Der Vollzug der Transaktion (entspricht dem Erwerbszeitpunkt) war an verschiedene Voraussetzungen gebunden und erfolgte am 6. Juni 2024. Die Erstkonsolidierung der Gesellschaft erfolgt zum Erwerbszeitpunkt. Die Gesellschaft ist dem Segment Intermodal zugeordnet. Die Aufnahme der Gesellschaft in den Konsolidierungskreis der HHLA erfolgte im zweiten Quartal 2024.

Die Verträge sehen darüber hinaus verschiedene Optionen, sowohl auf Käuferseite als auch auf Verkäuferseite, vor, die sich teilweise gegenseitig bedingen. Für die Hera GmbH bestehen mittelfristig verschiedene Kaufoptionen die Beteiligung an der RS GmbH durch Übernahme von Anteilen der Altgesellschafter aufzustocken. Ebenfalls haben die Altgesellschafter eine Put-Option (Verkaufsoption) ihrer Anteile an die Hera GmbH. Da nicht auszuschließen ist, dass die Altgesellschafter ihre Put-Option ausüben, wurde im Rahmen der Erstkonsolidierung eine langfristige finanzielle Verbindlichkeit, bewertet mit dem Barwert des Ausübungspreises, erfolgsneutral passiviert.

Die folgende Übersicht stellt die für den Unternehmenserwerb übertragene Gegenleistung sowie die Werte der zum Erwerbszeitpunkt identifizierten Vermögenswerte und übernommenen Schulden auf Basis des Erwerbs von 100 % der Anteile dar:

Vorläufiger beizulegender Zeitwert der Vermögenswerte und Schulden
(identifizierbares Reinvermögen) und Ableitung des somit vorläufigen Geschäfts- oder Firmenwerts

in T€

 

100 %

 

HHLA-Anteil 51,0 %

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

 

5.749

 

2.932

Kundenbeziehungen

 

11.375

 

5.801

Markenrechte

 

7.742

 

3.948

Übrige immaterielle Vermögenswerte

 

869

 

443

Weitere langfristige Vermögenswerte

 

839

 

428

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

9.635

 

4.914

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

 

2.545

 

1.298

Kurzfristige und langfristige Verbindlichkeiten

 

- 14.318

 

- 7.302

Latente Steuern

 

- 4.145

 

- 2.114

Vorläufiger beizulegender Zeitwert der Vermögenswerte und Schulden
(identifizierbares Reinvermögen)

 

20.291

 

10.348

Zuzüglich vorläufig abgeleiteter Geschäfts- oder Firmenwert

 

 

 

9.652

Übertragene Gegenleistung

 

 

 

20.000

Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Schulden gelten zum 30. Juni 2024 nur als vorläufig. Die endgültige Bewertung ist noch nicht abgeschlossen und kann zu Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Vermögenswerte und Schulden führen. Hieraus würde sich eine Veränderung des Geschäfts- oder Firmenwerts ergeben.

Der vorläufig abgeleitete Geschäfts- oder Firmenwert reflektiert die Chancen einer weiteren Expansion und somit die künftige Entwicklung der Gesellschaft sowie die Hebung von Synergien und neuer Einstiegspunkte für das bestehende Intermodal-Netzwerk der HHLA-Gruppe. Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde dem Segment Intermodal, hier der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Roland, zugeordnet. Es wird nicht erwartet, dass ein Teil des erfassten Geschäfts- oder Firmenwerts steuerlich abzugsfähig ist.

Für die Bewertung der erworbenen Kundenbeziehungen wurde der Ertragswertansatz angewendet.

Der Wert des erworbenen Markenrechts wurde anhand von vergleichbaren, marktüblichen Lizenzraten und dem jährlichen Umsatz abgeleitet.

Der beizulegende Zeitwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in voller Höhe einbringlich.

Das anteilige Nettovermögen der im Zuge des Unternehmenserwerbs erfassten nicht beherrschenden Anteile beträgt auf Basis des Erwerbs von 51,0 % der Anteile 9.943 T€. Der Bewertung liegen dieselben Parameter zugrunde, die auch bei der Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden angewendet wurden.

Zwischen dem 6. Juni und dem 30. Juni 2024 trug der erworbene Geschäftsbetrieb Umsatzerlöse in Höhe von 5.417 T€ und einen Gewinn in Höhe von 298 T€ zum Ergebnis nach Steuern des HHLA-Konzerns bei. Hätte der Erwerb bereits am 1. Januar 2024 stattgefunden, wären in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns konsolidierte Umsatzerlöse in Höhe von 32.500 T€ und ein konsolidierter Gewinn in Höhe von 1.855 T€ ausgewiesen worden. Bei der Ermittlung dieser Beträge hat das Management angenommen, dass die ermittelten Anpassungen der beizulegenden Zeitwerte, die zum Erwerbszeitpunkt vorgenommen wurden, auch im Falle eines Erwerbs am 1. Januar 2024 gültig gewesen wären.

Die mit dem Erwerb in Zusammenhang stehenden Transaktionskosten waren nicht wesentlich.

Mit Anteilskauf- und Übertragungsvertrag vom 25. Januar 2024 wurde der Anteil der METRANS a.s., Prag/Tschechien, an der Adria Rail d.o.o., Rijeka/Kroatien, von 51,0 % auf 100 % erhöht, da die METRANS a.s. die verbleibenden Anteile von dem Minderheitsgesellschafter erworben hat. Der Kaufpreis für diese Anteile wurde entsprechend dem Entity Concept unter entsprechender Minderung der nicht beherrschenden Anteile erfolgsneutral im Eigenkapital verrechnet.

Im ersten Quartal 2024 wurde die im Geschäftsjahr 2022 gegründete Gesellschaft METRANS Rail Slovakia s.r.o., mit Sitz in Dunajská Streda/Slowakei, mit einer Zuordnung zum Segment Intermodal in den Konsolidierungskreis der HHLA aufgenommen.

Darüber hinaus gab es keine wesentlichen Unternehmenserwerbe, -veräußerungen, Veränderungen von Anteilen an Tochterunternehmen oder sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis.