Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,
die anhaltenden geopolitischen Herausforderungen und humanitären Krisen, wie der Krieg in der Ukraine, wirken sich weiter spürbar auf Wirtschaft, Gesellschaft und auch auf unsere tägliche Arbeit aus. Ein besonders schmerzlicher Moment in diesen Monaten war der Angriff auf unser Terminal in Odessa im Mai. Drei unserer Kolleginnen und Kollegen verloren dabei auf tragische Weise ihr Leben. Diese Nachricht hat uns tief erschüttert. Unsere Gedanken sind bei den Familien der Verstorbenen. Wir trauern mit ihnen – und wir tun alles, um sie in dieser schweren Zeit zu unterstützen.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges haben wir kontinuierlich Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit unserer Mitarbeitenden vor Ort zu gewährleisten. Auch nach dem jüngsten Angriff haben wir alle Sicherheitsvorkehrungen erneut überprüft und angepasst. Dass der Terminal in Odessa weiterhin in Betrieb ist und damit einen entscheidenden Beitrag zur Versorgung der Ukraine leistet, ist nicht nur ein logistischer Erfolg, sondern ein starkes Zeichen gelebter Solidarität.
Unsere Verbundenheit mit der Ukraine zeigen wir nicht nur in Worten: Mit der Vereinbarung einer 60-prozentigen Beteiligung am Eurobridge Intermodal Terminal im westukrainischen Batiovo bekräftigen wir unser langfristiges Engagement in der Region. Die Ukraine bleibt für uns ein wichtiger Knotenpunkt in unserem Netzwerk – und ein Land, dessen Zukunft wir aktiv mitgestalten wollen.
Trotz aller Unsicherheiten und Herausforderungen hat sich unser Geschäft an den europäischen Standorten des HHLA-Netzwerks im ersten Halbjahr insgesamt positiv entwickelt. Diese Entwicklung zeigt deutlich: Der Ausbau unseres europäischen Netzwerks zahlt sich aus.
So stieg der Containerumschlag sowohl an den Hamburger als auch an den internationalen Terminals der HHLA gegenüber dem Vorjahr deutlich. Insbesondere mit dem Fahrtgebiet Fernost konnte ein Zuwachs verzeichnet werden. Die Ladungsmengen mit den Vereinigten Staaten gingen hingegen zurück – ein Rückgang, der auf die Verlagerung von Handelsströmen sowie auf vorgezogene Lieferungen im Zuge der US-Zollpolitik zurückzuführen sein dürfte.
Auch der Containertransport der HHLA-Intermodalgesellschaften entwickelte sich positiv gegenüber dem Vorjahr. Trotz zahlreicher Baustellen und operativer Störungen im Schienennetz, die den Betrieb im ersten Halbjahr beeinträchtigten, setzte sich die gute Entwicklung von Umsatz und Ergebnis im Segment auch im zweiten Quartal fort.
Die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der HHLA setzte sich im zweiten Quartal 2025 fort. Die Stärkung unseres europäischen Netzwerks zahlt sich aus.
Auch die Modernisierung unserer Containerterminals in Hamburg nimmt weiter Fahrt auf. Die Vorbereitung zur Inbetriebnahme der neuen ferngesteuerten Containerbrücken und Bahnkräne am Container Terminal Altenwerder macht große Fortschritte. Am Container Terminal Burchardkai werden derweil entscheidende Etappen zur Einführung automatisierter Containertransporter absolviert.
Einen weiteren wichtigen Meilenstein haben wir gemeinsam mit unserem Partner FERNRIDE an unserem Terminal in Tallinn erreicht: Dort beginnt nun der operative Übergang zum fahrerlosen Betrieb der Terminal-Zugmaschinen. Damit setzen wir gemeinsam neue Maßstäbe in puncto Sicherheit und Effizienz in der europäischen Hafenlogistik. Darüber hinaus entwickelt sich unsere digitale Plattform heyport erfolgreich weiter: Sie koordiniert inzwischen an fünf Terminals in Marokko aktiv die Schiffsanläufe – ein weiterer Beleg für die internationale Relevanz und Leistungsfähigkeit unserer digitalen Lösungen.
Gerade in Zeiten wachsender Unsicherheit und zunehmender geopolitischer Spannungen sind diese zukunftsweisenden Projekte entscheidend: Die Unsicherheit in den globalen Lieferketten nimmt weiter zu, dadurch wird die logistische Resilienz zur strategischen Notwendigkeit. Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht, unsere Widerstandsfähigkeit gestärkt und wichtige Weichen gestellt. Mit einer klaren Strategie und konsequenter Umsetzung ist die HHLA heute gut aufgestellt, um sicher durch das anhaltend volatile Umfeld zu steuern – und sich zukunftsgerichtet weiterzuentwickeln.
Ihre

Angela Titzrath
Vorsitzende des Vorstands