Ertragslage
Im Jahr 2019 entwickelten sich die Leistungsdaten der HHLA erfreulich. Beim Containerumschlag war mit 7.577 Tsd. TEU ein moderater Anstieg um 3,3 % gegenüber dem Vorjahr (im Vorjahr: 7.336 Tsd. TEU) zu verzeichnen. Bei den drei Hamburger Terminals gab es einen leichten Anstieg dank höherer Mengen im Überseeverkehr. Bei den internationalen Terminals ist die Vergleichbarkeit durch die Übernahme des Containerterminals in Tallinn in den Konsolidierungskreis zum Ende des zweiten Quartals 2018 eingeschränkt. Im Transportvolumen konnte ein deutlicher Anstieg um 5,7 % auf 1.565 Tsd. TEU gegenüber dem hohen Niveau des Vorjahrs erreicht werden (im Vorjahr: 1.480 Tsd. TEU). Der Anstieg gelang gleichermaßen in den Bahn- wie in den Straßentransporten.
Vor diesem Hintergrund sind die Umsatzerlöse des HHLA-Konzerns im Berichtszeitraum um 7,1 % auf 1.382,6 Mio. € (im Vorjahr: 1.291,1 Mio. €) angestiegen. Zu diesem Anstieg trugen neben dem Mengenwachstum insbesondere Preisanpassungen, eine veränderte Struktur in den Containertransporten sowie ein höherer Anteil der Hinterlandmenge beim Containerumschlag bei. Eine mit dem HHLA-Konzern weitgehend übereinstimmende Entwicklung zeigte sich im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik, der mit den Segmenten Container, Intermodal und Logistik einen Umsatzanstieg um 7,3 % auf 1.350,0 Mio. € (im Vorjahr: 1.258,5 Mio. €) verzeichnete. Im nicht börsennotierten Teilkonzern Immobilien wurden die Umsatzerlöse leicht um 2,5 % auf 40,2 Mio. € (im Vorjahr: 39,3 Mio. €) gesteigert. Der Teilkonzern Immobilien trug damit 2,4 % vom Konzernumsatz.
Bei den Bestandsveränderungen gab es im aktuellen Jahr mit 0,1 Mio. € erneut keinen wesentlichen Effekt (im Vorjahr: 0,4 Mio. €). Die aktivierten Eigenleistungen erhöhten sich auf 6,2 Mio. € (im Vorjahr: 5,2 Mio. €).
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 10,1 % auf 45,6 Mio. € (im Vorjahr: 41,4 Mio. €).
In den operativen Aufwendungen gab es analog zu den Umsatzerlösen einen deutlichen Anstieg um 7,0 % auf 1.213,3 Mio. € (im Vorjahr: 1.134,0 Mio. €). Im Vorjahr waren im ersten Halbjahr noch keine Aufwendungen der TK Estonia enthalten.
Der Materialaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich um 9,3 % auf 401,2 Mio. € (im Vorjahr: 367,1 Mio. €). Der Anstieg der Materialaufwandsquote auf 29,0 % (im Vorjahr: 28,4 %) hing mit der veränderten Struktur in den Containertransporten im materialintensiven Intermodalsegment zusammen.
Der Personalaufwand erhöhte sich um 7,4 % auf 516,1 Mio. € (im Vorjahr: 480,6 Mio. €). Neben den Tarifsteigerungen wirkten sich auch der Mengenanstieg im Containerumschlag und Containertransport sowie die Umstellung der betrieblichen Altersversorgung aus. Die Personalaufwandsquote blieb nahezu unverändert bei 37,3 % (im Vorjahr: 37,2 %).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gingen im Berichtsjahr stark um 21,8 % auf 134,6 Mio. € (im Vorjahr: 172,1 Mio. €) zurück. Das Verhältnis zum erwirtschafteten Umsatz ging auf 9,7 % zurück (im Vorjahr: 13,3 %). Durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 reduzierten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 55,4 Mio. €. Gegenläufig wirkte sich vor allem ein starker Anstieg im Beratungsaufwand aus.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen erhöhte sich das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) deutlich überproportional zum Umsatz um 20,2 % auf 382,6 Mio. € (im Vorjahr: 318,5 Mio. €). Entsprechend war ein starker Anstieg der EBITDA-Marge auf 27,7 % (im Vorjahr: 24,7 %) zu verzeichnen.
Beim Abschreibungsaufwand gab es mit 161,4 Mio. € eine starke Erhöhung um 41,3 % gegenüber dem Vorjahr (im Vorjahr: 114,2 Mio. €). Hier wirkte sich die erstmalige Anwendung von IFRS 16 mit 41,1 Mio. € aus.
Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte im laufenden Jahr deutlich um 8,3 % auf 221,2 Mio. € (im Vorjahr: 204,2 Mio. €) gesteigert werden. Die erstmalige Anwendung von IFRS 16 hatte einen positiven EBIT-Effekt in Höhe von 14,4 Mio. €. Die EBIT-Marge erhöhte sich leicht auf 16,0 % (im Vorjahr: 15,8 %). Im Teilkonzern Hafenlogistik erhöhte sich das EBIT um 8,5 % auf 204,4 Mio. € (im Vorjahr: 188,4 Mio. €). Der Teilkonzern erwirtschaftete damit im Berichtsjahr 92,4 % (im Vorjahr: 92,3 %) des operativen Konzernergebnisses. Im Teilkonzern Immobilien war ein EBIT-Anstieg um 6,5 % auf 16,5 Mio. € (im Vorjahr: 15,5 Mio. €) zu verzeichnen. Hier wurden 7,6 % (im Vorjahr: 7,7 %) des operativen Konzernergebnisses erzielt.
Der Nettoaufwand aus dem Finanzergebnis erhöhte sich um 14,5 Mio. € bzw. 70,2 % auf 35,1 Mio. € (im Vorjahr: 20,6 Mio. €). Hierzu trug im Wesentlichen die veränderte Leasingbilanzierung aufgrund der Erstanwendung des IFRS 16 mit 15,8 Mio. € bei. Gegenläufig wirkten geringere Aufwendungen aus der Neubewertung einer Ausgleichsverbindlichkeit für die Ergebnisabführung eines Tochterunternehmens mit Minderheitsgesellschafter.
Die effektive Steuerquote des Konzerns lag mit 26,4 % oberhalb des Vorjahres (im Vorjahr: 24,6 %).
Der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 8,0 % auf 103,3 Mio. € (im Vorjahr: 112,3 Mio. €). Der nicht beherrschende Anteil betrug im Geschäftsjahr 2019 33,8 Mio. € (im Vorjahr: 26,2 Mio. €). Wirtschaftlich werden dieser Position die im Finanzergebnis genannten Aufwendungen aus der Neubewertung der Ausgleichsverpflichtung gegenüber einem nicht beherrschenden Gesellschafter zugerechnet. Das Ergebnis je Aktie verringerte sich um 8,0 % auf 1,42 € (im Vorjahr: 1,54 €). Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte hierbei ein um 9,0 % geringeres Ergebnis je Aktie von 1,34 € (im Vorjahr: 1,47 €). Der nicht börsennotierte Teilkonzern Immobilien lag mit einem Ergebnis je Aktie von 3,57 € über dem Vorjahr (im Vorjahr: 3,46 €). Wie im Vorjahr gab es auch 2019 keinen Unterschied zwischen unverwässertem und verwässertem Ergebnis je Aktie. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 4,0 Prozentpunkte auf 10,8 % (im Vorjahr: 14,8 %). Unternehmenssteuerung und Wertmanagement
Die Gewinnverwendung der HHLA orientiert sich wie im Vorjahr an der Ergebnisentwicklung des HHLA-Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Bilanzgewinn und die stabile Finanzlage der HHLA stellen dabei die Grundlage für eine Fortsetzung der kontinuierlichen Ausschüttungspolitik dar. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 10. Juni 2020 auf dieser Basis vorschlagen, eine Dividende von 0,70 € je A-Aktie und 2,10 € je S-Aktie auszuschütten. Basierend auf der Anzahl dividendenberechtigter Aktien zum 31. Dezember 2019 würde sich der Ausschüttungsbetrag der börsennotierten A-Aktien um 12,5 % auf 49,0 Mio. € verringern (im Vorjahr: 56,0 Mio. €). Der Ausschüttungsbetrag der nicht börsennotierten S-Aktien würde wie im Vorjahr 5,7 Mio. € betragen. In Relation zu den Konzernergebnissen bzw. dem Ergebnis je Aktie würde die Ausschüttungsquote rund 52 % (im Vorjahr: 54 %) für den Teilkonzern Hafenlogistik bzw. rund 59 % (im Vorjahr: 61 %) für den Teilkonzern Immobilien betragen.
Genormter 20-Fuß-Standardcontainer, der als Maßeinheit zur Zählung von Containermengen dient. Ein 20-Fuß-Standardcontainer ist 6,06 Meter lang, 2,44 Meter breit und 2,59 Meter hoch.
In der maritimen Logistik versteht man darunter eine Anlage für den Umschlag von Gütern auf verschiedene Verkehrsträger.
Genormter 20-Fuß-Standardcontainer, der als Maßeinheit zur Zählung von Containermengen dient. Ein 20-Fuß-Standardcontainer ist 6,06 Meter lang, 2,44 Meter breit und 2,59 Meter hoch.
Transport unter Nutzung mehrerer Verkehrsträger (Wasser, Schiene, Straße), der die jeweils spezifischen Vorteile kombiniert.
Erlöse aus dem Verkauf, der Vermietung oder Verpachtung und aus erbrachten Dienstleistungen nach Abzug von Erlösschmälerungen und Umsatzsteuer.
International Financial Reporting Standards.
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen.
Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
International Financial Reporting Standards.
Zinserträge – Zinsaufwand +/– Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen +/– sonstiges Finanzergebnis.
EBIT / Ø Betriebsvermögen.