Die HHLA-Aktie
in €, A-Aktien, Xetra |
2019 |
2018 |
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Jahresschlusskurs |
24,54 |
17,33 |
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Jahresveränderung in % |
41,6 |
- 26,8 |
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Jahreshöchstkurs |
25,26 |
24,36 |
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Jahrestiefstkurs |
17,33 |
17,08 |
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Ø Handelsvolumen je Tag in Stück |
51.649 |
82.330 |
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Dividende je Aktie1 |
0,70 |
0,80 |
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Dividendenrendite zum 31.12. in % |
2,9 |
4,6 |
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Börsennotierte A-Aktien in Tsd. Stück |
70.048,8 |
70.048,8 |
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Marktkapitalisierung zum 31.12. in Mio. € |
1.719,0 |
1.213,9 |
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Kurs-Gewinn-Verhältnis zum 31.12. |
18,3 |
11,8 |
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Ergebnis je A-Aktie |
1,34 |
1,47 |
Erfolgreiches Börsenjahr trotz Belastungsfaktoren
Die wirtschaftlichen Vorzeichen und politischen Entwicklungen schienen für ein schwaches Börsenjahr zu sprechen. Doch trotz Rezessionsängsten, des scheinbar nicht enden wollenden Tauziehens um den Brexit, wachsenden Populismus und nicht zuletzt des amerikanisch-chinesischen Handelskriegs war das Börsenjahr 2019 überraschend erfolgreich. Die Aktienmärkte profitierten zudem davon, dass die Notenbanken angesichts schwächelnder Konjunktursignale ihre expansive Geldpolitik noch einmal forcierten. Nach einem regelrechten Ausverkauf zum Ende des Börsenjahrs 2018 startete der deutsche Leitindex mit einer deutlichen Gegenbewegung ins Jahr. Ende März entfaltete der DAX nach positiven Konjunkturberichten aus China und den USA zusätzliche Dynamik. Im Mai stützten starke Firmenbilanzen die Börsen, während der zunehmend härter ausgetragene Handelsstreit zwischen den USA und China die Märkte belastete. Mitte Juni schob die Hoffnung auf konjunkturelle Unterstützung durch die Notenbanken den DAX wieder kräftig an. Positive Signale im Zollstreit beflügelten den Aktienmarkt zusätzlich. Anfang Juli trübten eine Reihe von Gewinnwarnungen das Marktsentiment. Zudem drückten neue Zolldrohungen und ein verhaltener Ausblick der Europäischen Zentralbank auf die Kurse. Erst Mitte August, nachdem die USA Zölle verschob und Steuererleichterungen in Aussicht stellte, erholte sich das deutsche Börsenbarometer wieder. Der Aufwärtstrend setzte sich trotz schwacher Konjunktursignale im Oktober aufgrund einer robusten Berichtssaison und einer Entspannung im Handelsstreit bis zum Jahresende fort. So schloss der DAX zum 30. Dezember 2019 mit dem größten Jahresgewinn seit 2013 bei 13.249 Punkten und lag damit 25,5 % über dem Vorjahr. Der SDAX konnte noch stärker zulegen und schloss mit einem Plus von 31,6 % bei 12.512 Punkten.
HHLA-Kurs steigt kräftiger als der starke Markt
Die HHLA-Aktie startete mit einem Jahrestiefstkurs von 17,33 € ins Börsenjahr. Zum Jahresauftakt konnte sich die Aktie positiv von der starken Entwicklung der Leitindizes absetzen. Nach der Veröffentlichung der Jahreszahlen 2018 Ende März entkoppelte sich die Kursentwicklung zeitweise von den Leitindizes. Die Aktie übertraf die Wachstumsgewinne von DAX und SDAX deutlich. Diesen Vorsprung hielt die Aktie, auch wenn sich der Kurs im Jahresverlauf den Marktschwankungen nicht vollständig entziehen konnte. Nach der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen und einer positiven Konkretisierung des Ausblicks für Containerumschlag und -transport sowie der EBIT-Entwicklung auf Segmentebene für das Geschäftsjahr 2019 Mitte November notierte der HHLA-Kurs Ende November auf einem Jahreshöchststand von 25,26 €. Am 30. Dezember, dem letzten Handelstag des Jahres, stand die HHLA-Aktie bei 24,54 € und schloss damit 41,6 % über dem Vorjahresschlusskurs. Die starke Entwicklung des SDAX konnte damit um 10 Prozentpunkte übertroffen werden.
Aktiengattung |
Nennwertlose Namensaktien |
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ISIN / WKN |
DE000A0S8488 / A0S848 |
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Börsenkürzel |
HHFA |
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Börsenplätze |
Frankfurt am Main, Hamburg |
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Marktsegment |
Prime Standard |
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Sektor |
Transport & Logistik |
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Indexzugehörigkeit |
SDAX |
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Bloomberg / Reuters |
HHFA:GR / HHFGn.de |
Hauptversammlung
Am 18. Juni 2019 fand die Hauptversammlung der HHLA in den Hamburger Messehallen statt. Rund 700 Aktionäre und Gäste waren der Einladung des Vorstands gefolgt. Damit waren 84,8 % des Grundkapitals vertreten (im Vorjahr: 81,8 %).
Die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath zog in ihrer Rede eine positive Bilanz. Die HHLA habe ihre Position als ein führender europäischer Logistikkonzern behauptet und sei erneut profitabel gewachsen. Durch den Erwerb des größten estnischen Terminalbetreibers TK sei das Unternehmen internationaler geworden. Außerdem verwies Titzrath auf die zahlreichen Initiativen, mit denen die HHLA inzwischen den digitalen Wandel vorantreibe. Besonders hob sie die Anstrengungen des Unternehmens für den Klimaschutz und den sorgsamen Umgang mit Ressourcen hervor.
Die Aktionäre entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat der HHLA für das Geschäftsjahr 2018 und wählten Prof. Dr. Burkhard Schwenker, Vorsitzender des Advisory Council der Roland Berger GmbH, neu in den Aufsichtsrat. Dem Vorschlag, die Dividende auf 0,80 € (im Vorjahr: 0,67 €) je börsennotierte A-Aktie anzuheben, wurde ebenfalls zugestimmt. Insgesamt schüttete die HHLA damit 56,0 Mio. € aus (im Vorjahr: 41,3 Mio. €). Dies entsprach einer Ausschüttungsquote von rund 54 % des Jahresüberschusses nach Anteilen anderer Gesellschafter des Teilkonzerns Hafenlogistik. Die Dividende wurde am 21. Juni 2019 an die Aktionäre ausgezahlt. Auf Basis des Schlusskurses am Tag der Hauptversammlung in Höhe von 22,38 € erzielte die HHLA-Aktie eine Dividendenrendite von 3,6 % und gehörte damit zu den Top 20 des SDAX.
Aktionärsbasis weiter breit gestreut
Die Aktionärsbasis der HHLA blieb auch im Jahr 2019 weitgehend stabil. Bezogen auf die börsennotierten A-Aktien blieb die Freie und Hansestadt Hamburg mit 68,4 % unverändert größter Anteilseigner. Der Streubesitz betrug 31,6 %. Nach den Stimmrechtsmitteilungen, die der HHLA zum Jahresende 2019 vorlagen, besaß zu diesem Zeitpunkt kein Investor aus dem Streubesitz mehr als 3 % aller ausstehenden Aktien.
Der Aktienbesitz verlagerte sich zum Stichtag geringfügig zugunsten der institutionellen Investoren. Sie hielten zum Jahresende mit 23,2 % aller Aktien weiterhin den Großteil des Streubesitzes (im Vorjahr: 22,9 %). Der Anteil des Grundkapitals in privaten Depots lag bei 8,4 % (im Vorjahr: 8,7 %). Insgesamt blieb das Grundkapital der HHLA unter rund 26.000 registrierten Aktionären breit gestreut. Die größten Anteilseigner im Streubesitz verteilten sich regional vorwiegend auf Deutschland, die USA, Großbritannien und weitere kontinentaleuropäische Länder.
Dialog mit Kapitalmarkt fortgesetzt
Im anhaltend volatilen Branchenumfeld 2019 waren kurze Reaktionszeiten, umfassende Auskunftsfähigkeit und ein offener Dialog mit Finanzanalysten und Anlegern weiterhin von wesentlicher Bedeutung für die Investor-Relations-Aktivitäten der HHLA. Um die Informationsbedürfnisse institutioneller Investoren und Privatanleger gleichermaßen abzudecken, besuchte die HHLA zahlreiche Investorenkonferenzen an den maßgeblichen Handelsplätzen New York, Frankfurt, London und Paris und war ebenso auf verschiedenen Privatanlegerveranstaltungen in Deutschland vertreten. Ergänzt wurden diese Maßnahmen durch Roadshows in London, Paris und München. Parallel dazu fanden zahlreiche Investorengespräche am Hauptsitz in Hamburg statt. Überdies erläuterte der Vorstand die Geschäftsentwicklung in quartalsweise stattfindenden Telefonkonferenzen. Die Informations- und Gesprächsangebote stießen dabei auf reges Interesse. Außerdem präsentierte die HHLA beim diesjährigen Capital Markets Day neue Geschäftsfelder und innovative Produkte. Unter dem Motto „Transportströme treffen auf Datenströme“ gewährten Projektleiter und Geschäftsführer der HHLA Einblicke in ihre zukunftsweisende Arbeit und beantworteten die detaillierten Fragen von Finanzanalysten und Investoren. Die Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath stellte dabei besonders den Wettbewerbsvorteil heraus, den die HHLA durch die Entwicklung digitaler Lösungen für den Kunden biete.
Durch seine aktive Kommunikationsarbeit pflegt der Bereich Investor Relations den Dialog mit Anteilseignern und potenziellen Investoren und trägt dabei nicht nur Informationen in die interessierte Öffentlichkeit, sondern nimmt auch Themen auf, die für die Anleger von besonderem Interesse sind. Die Anleger der HHLA zeigten im Geschäftsjahr 2019 großes Interesse an der Umsetzung der für die HHLA wichtigen Fahrrinnenanpassung der Elbe. Auch aus Fahrplanänderungen resultierende Mengenverlagerungen als Folge neuer Reeder-Allianzen wurden verstärkt nachgefragt. Überdies waren die Auswirkungen der erhobenen Strafzölle und die Entwicklung des Intermodalgeschäfts wichtige Themen für den Kapitalmarkt.
Bereits seit 2016 bietet die HHLA den Geschäftsbericht als vollwertigen HTML-Bericht an. Die Online-Berichterstattung ermöglicht allen Interessenten, interaktiv durch die Informationen zu navigieren, Inhalte gezielt zu suchen und individuell zusammenzustellen. Auch auf der stark überarbeiteten HHLA-Website bietet die HHLA in einem speziellen Investorenportal etliche Möglichkeiten an, um sich über die Entwicklung der HHLA-Aktie zu informieren, wie beispielsweise ein interaktives Aktien-Chart oder einen individuellen Depot-Kalkulator. Ergänzt wird das digitale Angebot um einen Online-Service zur Registrierung für den elektronischen Versand der Einladung zur Hauptversammlung. Weiterhin nutzte das Unternehmen den Kommunikationskanal Twitter, um auf aktuelle und künftige Bekanntmachungen des Unternehmens hinzuweisen.
HHLA-Aktie für Analysten weiter interessant
Trotz sich verändernder Rahmenbedingungen durch die verschärften MiFID-II-Regelungen erfreut sich die HHLA-Aktie weiterhin einer breiten und fundierten Abdeckung durch Finanzanalysten. Interessierte Investoren haben dadurch die Möglichkeit, sich anhand unabhängiger Analysen mit dem Geschäftsmodell und dem Umfeld der HHLA vertraut zu machen. Der Vorstand und die Investor-Relations-Abteilung pflegen daher einen intensiven Austausch mit allen Finanzanalysten, um ein umfassendes Meinungsbild zu gewährleisten.
Insgesamt verfolgten 14 Finanzanalysten die Geschäftsentwicklung der HHLA und begleiteten die Aktie mit Berichten und Empfehlungen. Für SDAX-Verhältnisse verfügt die HHLA-Aktie damit über eine weitreichende Abdeckung. Zum Stichtag empfahlen acht Analysten die Aktie zu kaufen. Sie betonten insbesondere das erfolgreiche Intermodalgeschäft sowie Wachstumspotenziale aufgrund der bevorstehenden Fahrrinnenanpassung. Die Analysten, die zum Halten der Aktie raten, sehen vor allem Risiken aus der noch nicht erfolgten Fahrrinnenanpassung der Elbe und der geringen Kostenflexibilität. Auch die zunehmende Wettbewerbsintensität unter den Nordrange-Häfen und eine mögliche Verschärfung der bestehenden Handelskonflikte stimmten einige Analysten verhalten. Eine Verkaufsempfehlung gab es zum Stichtag nicht.
Dividendenvorschlag für 2019
Auf der Basis des im Jahr 2019 erzielten Ergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 10. Juni 2020 eine Dividende von 0,70 € je A-Aktie vorschlagen. Die Ausschüttung würde somit auf 49,0 Mio. € sinken (im Vorjahr: 56,0 Mio. €). Die Ausschüttungsquote läge mit 52 % in etwa auf Vorjahresniveau (im Vorjahr: 54 %). Damit bestätigt die HHLA ihre Dividendenpolitik, nach Möglichkeit zwischen 50 und 70 % des relevanten Jahresüberschusses des Teilkonzerns Hafenlogistik an ihre Aktionäre auszuschütten.
Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
Nordeuropäische Küste, an der im weiteren geografischen Sinn alle nordeuropäischen Überseehäfen von Le Havre bis Hamburg liegen. Zu den vier größten Häfen zählen Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam und Antwerpen.