Die HHLA-Aktie
in €, A-Aktien, Xetra |
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2020 |
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2019 |
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Jahresschlusskurs |
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18,44 |
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24,54 |
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Jahresveränderung in % |
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- 24,9 |
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41,6 |
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Jahreshöchstkurs |
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24,54 |
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25,26 |
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Jahrestiefstkurs |
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10,37 |
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17,33 |
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Ø Handelsvolumen je Tag in Stück |
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97.331 |
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51.649 |
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Dividende je Aktie1 |
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0,45 |
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0,70 |
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Dividendenrendite zum 31.12. in % |
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2,4 |
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2,9 |
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Börsennotierte A-Aktien in Tsd. Stück |
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71.700,2 |
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70.048,8 |
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Marktkapitalisierung zum 31.12. in Mio. € |
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1.291,7 |
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1.719,0 |
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Kurs-Gewinn-Verhältnis zum 31.12. |
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36,9 |
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18,3 |
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Ergebnis je A-Aktie |
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0,50 |
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1,34 |
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Coronavirus bestimmt das Marktgeschehen
Das Börsenjahr 2020 wurde fundamental bestimmt vom Verlauf der Coronavirus-Pandemie. Während der deutsche Leitindex Mitte Februar noch auf einem neuen Allzeithoch von fast 13.800 Punkten notierte, stürzten im März die Weltbörsen als Folge der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus in historischem Ausmaß ab. Der DAX fiel Mitte März im Tagesverlauf auf bis zu 8.200 Punkte. Schon zu Beginn des zweiten Quartals begannen die Märkte sich zu erholen. Neben den Maßnahmen der wichtigsten Notenbanken trugen die Konjunkturprogramme verschiedener Regierungen dazu bei, dass Aussicht auf Begrenzung des wirtschaftlichen Schadens der Pandemie bestand. Positiven Nachrichten etwa bei den Infektionsraten standen jedoch teilweise verheerende Konjunkturdaten gegenüber. In diesem Umfeld zeigten sich die Anleger hochgradig verunsichert. Trotz der hohen Volatilität gewannen die Leitindizes auch im dritten Quartal weiter hinzu. Der DAX eroberte zu Quartalsende die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten zurück. Im vierten Quartal dämpften die Unsicherheiten rund um einen weiteren coronabedingten Lockdown, ein möglicher harter Brexit und der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen den Aufwärtstrend. Trotz zunehmend positiver Nachrichten, wie der früher als ursprünglich erwarteten Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen, blieb die Anspannung an den Märkten hoch. Erst zum Jahresende nahm der DAX an Fahrt auf und verfehlte knapp ein neues Allzeithoch. Zum 30. Dezember 2020 schloss das deutsche Börsenbarometer bei 13.719 Punkten mit einem Plus von 3,5 % gegenüber dem Vorjahr. Der SDAX entwickelte sich im gleichen Zeitraum noch stärker und schloss mit einem Plus von 18,0 % bei 14.765 Punkten.
HHLA-Aktie als Logistikwert unter Druck
Auch die HHLA-Aktie spiegelte 2020 die gewaltigen Verwerfungen an den Finanzmärkten wider. Mitte März notierte die HHLA-Aktie auf einem historischen Tiefststand von 10,37 €. Der im Rahmen der Berichterstattung zum Geschäftsjahr 2019 Ende März veröffentlichte Dividendenvorschlag wurde trotz einer negativen Prognose für das Geschäftsjahr 2020 vom Markt positiv aufgenommen, so dass sich der Kurs in der Folge leicht erholte. Zwar schloss sich die HHLA-Aktie im Jahresverlauf der allgemeinen Markterholung an, profitierte allerdings nicht im gleichen Maße vom Aufwärtstrend wie die Leitindizes. Nach der Veröffentlichung der Neunmonatszahlen erhielt der Kurs im positiven Marktumfeld weiter Auftrieb, konnte jedoch nicht mehr zum Jahresauftaktkurs aufschließen. Am letzten Handelstag des Jahres schloss die HHLA-Aktie bei 18,44 € und verzeichnete damit ein Minus von 24,9 % gegenüber dem Vorjahresschlusskurs.
Aktiengattung |
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Nennwertlose Namensaktien |
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ISIN / WKN |
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DE000A0S8488 / A0S848 |
Börsenkürzel |
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HHFA |
Börsenplätze (amtlich registriert) |
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Frankfurt am Main, Hamburg |
Marktsegment |
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Prime Standard |
Sektor |
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Transport & Logistik |
Indexzugehörigkeit |
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SDAX |
Bloomberg / Reuters |
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HHFA:GR / HHFGn.de |
Virtuelle Hauptversammlung
Die ursprünglich für den 10. Juni als Präsenzveranstaltung geplante Hauptversammlung wurde auf den 20. August 2020 verschoben und fand aufgrund der behördlich angeordneten Regeln für Großveranstaltungen ausschließlich virtuell statt.
Die Aktionäre entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat der HHLA für das Geschäftsjahr 2019 und wählten Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, neu in den Aufsichtsrat. Zustimmung fand auch der Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand, die Dividende je börsennotierte A-Aktie auf 0,70 € zu senken (im Vorjahr: 0,80 €). Das entspricht einer Reduzierung von 12,5 % gegenüber dem Vorjahr. Um der HHLA zusätzlichen Handlungsspielraum für ihre Weiterentwicklung zu geben, nahmen die Aktionäre außerdem den Vorschlag für das innovative Dividendenkonzept einer Wahldividende an: Es eröffnet den Aktionären die Wahl, ihre Dividende in bar oder in Aktien zu beziehen. Insgesamt schüttete die HHLA an die A-Aktionäre 49,0 Mio. € aus (im Vorjahr: 56,0 Mio. €). Dies entsprach einer Ausschüttungsquote von rund 52 % des Jahresüberschusses nach Anteilen anderer Gesellschafter des Teilkonzerns Hafenlogistik und blieb damit innerhalb des seit dem Börsengang angestrebten Ausschüttungskorridors von 50 bis 70 %. Aufgrund der Bezugsfrist wurde die Dividende an die Aktionäre – in bar oder Aktien – am 15. September 2020 dem Depot gutgeschrieben. Insgesamt entschieden sich 73 % der Aktionäre dafür, ihre Dividende in Form von Aktien zu beziehen. Der Bezugspreis lag bei 15,239 €. Auf Basis des Schlusskurses am Tag der Hauptversammlung in Höhe von 16,80 € erzielte die HHLA-Aktie eine Dividendenrendite von 4,2 % und gehörte damit zu den Top 10 des SDAX.
Aktionärsbasis weiter breit gestreut
Die Aktionärsbasis der HHLA blieb im Jahr 2020 weitgehend stabil. Bezogen auf die börsennotierten A-Aktien erhöhte sich der Anteil der Freien und Hansestadt Hamburg infolge der bezogenen Aktiendividende auf 69,0 % (vorher: 68,4 %). Sie bleibt somit unverändert größter Anteilseigner.
Der Streubesitz lag zum 31. Dezember 2020 bei 31,0 %. Nach den Stimmrechtsmitteilungen, die der HHLA zum Jahresende 2020 vorlagen, besaß zu diesem Zeitpunkt kein Investor aus dem Streubesitz mehr als 3 % aller ausstehenden Aktien. Unter den täglich gehandelten Titeln verlagerte sich zum Stichtag der Aktienbesitz zugunsten der Privatanleger. Zwar hielten die institutionellen Investoren zum Jahresende mit 20,9 % aller Aktien weiter den Großteil des Streubesitzes (im Vorjahr: 23,2 %). Der Anteil des Grundkapitals in privaten Depots stieg jedoch auf 10,1 % (im Vorjahr: 8,4 %).
Dialog mit Kapitalmarkt fortgesetzt
Im volatilen Branchenumfeld 2020 waren verstärkt kurze Reaktionszeiten und ein offener Dialog mit Finanzanalysten und Anlegern von wesentlicher Bedeutung für die Investor-Relations-Aktivitäten der HHLA. Um die Informationsbedürfnisse institutioneller Investoren und Privatanleger zu erfüllen, nutzte die HHLA zahlreiche digitale Formate, um auch während der Zeit des coronabedingten Lockdowns mit Anlegern und Investoren im Gespräch zu bleiben. Darüber hinaus erläuterte der Vorstand die Geschäftsentwicklung in quartalsweise stattfindenden Telefonkonferenzen. Die Informations- und Gesprächsangebote stießen dabei auf reges Interesse.
Durch seine aktive Kommunikationsarbeit pflegt der Bereich Investor Relations den Dialog mit Anteilseignern und potenziellen Investoren und trägt dabei nicht nur Informationen in die interessierte Öffentlichkeit, sondern spiegelt Themen, die für die Anleger von besonderem Interesse sind auch zurück ins Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2020 standen die Folgen der Coronavirus-Pandemie im Fokus der Anleger, z. B. die Auslastung der Terminals, der Umgang mit geplanten Investitionen sowie Kostensenkungspotenziale. Darüber hinaus waren Fortschritt der für die HHLA wichtigen Fahrrinnenanpassung der Elbe und die Automatisierung des Container Terminals Burchardkai (CTB) wichtige Themen für den Kapitalmarkt.
Überdies bietet die HHLA über die Website, den HTML-Geschäftsbericht und ein individuelles Investorenportal Interessenten und Anlegern verschiedene digitale Möglichkeiten an, um sich über die Entwicklung der HHLA-Aktie zu informieren.
HHLA-Aktie für Analysten weiter interessant
Trotz sich verändernder Rahmenbedingungen durch die verschärften MiFID-II-Regelungen erfreut sich die HHLA-Aktie weiterhin einer fundierten Abdeckung durch Finanzanalysten. Interessierte Investoren haben dadurch die Möglichkeit, sich anhand unabhängiger Analysen mit dem Geschäftsmodell und dem Umfeld der HHLA vertraut zu machen. Der Vorstand und die Investor-Relations-Abteilung pflegen daher einen intensiven Austausch mit allen Finanzanalysten, um ein umfassendes Meinungsbild zu gewährleisten.
Insgesamt verfolgten elf Finanzanalysten die Geschäftsentwicklung der HHLA und begleiteten die Aktie mit Berichten und Empfehlungen. Zum Stichtag empfahlen sechs Analysten die Aktie zum Kauf. Sie betonten insbesondere das erfolgreiche Intermodalgeschäft sowie Wachstumspotenziale aufgrund der bevorstehenden Fahrrinnenanpassung. Die Analysten, die zum Halten oder Verkauf der Aktie raten, sehen vor allem Risiken aus der noch nicht in Gänze umgesetzten Fahrrinnenanpassung der Elbe und der geringen Kostenflexibilität. Auch die zunehmende Wettbewerbsintensität unter den Nordrange-Häfen und eine mögliche Verschärfung der bestehenden Handelskonflikte stimmten einige Analysten verhalten. Zum Stichtag lag eine Verkaufsempfehlung vor.
Nachhaltigkeitsberichterstattung und Ratings
Für die Bewertung von Unternehmen am Kapitalmarkt spielen neben klassischen finanziellen Aspekten, sogenannte nichtfinanzielle oder auch ESG-Kennzahlen (ESG: Environment, Social, Governance) zunehmend eine wichtige Rolle. Als verantwortungsvolles Unternehmen berichtet die HHLA bereits seit 2011 umfassend über ihre nichtfinanziellen Leistungen. Die HHLA berichtet dabei über die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben des nichtfinanziellen Berichts hinaus in einem separaten Nachhaltigkeitsbericht und wendet dabei die international anerkannten Berichtsstandards der Global Reporting Initiative (GRI) an.
Darüber hinaus unterstützt die HHLA die von den Vereinten Nationen verabschiedeten 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der Welt, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs). Balanced Logistics
Basierend auf diesen Informationen wird das Unternehmen regelmäßig von Ratingagenturen auf seine Nachhaltigkeitsleistung hin bewertet, u.a. von MSCI, ISS-oekom, S&P Global Ratings ESG, Gaia sowie dem Carbon Disclosure Project (CDP).
Dividendenvorschlag für 2020
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 10. Juni 2021 eine Wahldividende in Höhe von 0,45 € je dividendenberechtigter A-Aktie vorschlagen. Bei der Ermittlung wurde das Ergebnis um die ergebniswirksame Veränderung der Restrukturierungsrückstellung in Höhe von 43 Mio. € bereinigt. Die resultierende Ausschüttungsquote liegt damit am unteren Ende des Ausschüttungskorridors von 50 bis 70 % des Jahresüberschusses nach Anteilen Dritter. Die Aktionärinnen und Aktionäre erhalten somit erneut die Möglichkeit, zwischen Bardividende und Bezug neuer Aktien zu wählen.
In der maritimen Logistik versteht man darunter eine Anlage für den Umschlag von Gütern auf verschiedene Verkehrsträger
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sowie in immaterielle Vermögenswerte
Nordeuropäische Küste, an der im weiteren geografischen Sinn alle nordeuropäischen Überseehäfen von Le Havre bis Hamburg liegen. Zu den vier größten Häfen zählen Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam und Antwerpen.