Ökologie
Emissionen und Energie
Bereits seit 2008 berichtet die HHLA regelmäßig im Rahmen des internationalen Carbon Disclosure Projects (CDP) über die CO2-Bilanz. Das CDP ist eine gemeinnützige Initiative, die im Namen institutioneller Investoren eine der weltweit größten Datenbanken für unternehmensbezogene Treibhausgasemissionen führt und diese Informationen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.
Bei der Berechnung der CO2-Emissionen orientiert sich die HHLA am Greenhouse Gas Protocol Corporate Standard (Revised Edition), einem weltweiten Standard zur Erfassung von Treibhausgasemissionen. Die maßgeblichen Emissionen konzentrieren sich im HHLA-Konzern auf den Ausstoß von CO2. Dieser wird vor allem von den Umschlag- und Transportmengen, der mit eigenen Lokomotiven durchgeführten Traktionsleistung sowie dem Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien beeinflusst. Der separate Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien wurde nach Maßgabe des Greenhouse Gas Protocols als emissionsfrei klassifiziert. Der Energiebedarf eines Terminals hängt maßgeblich von den wasserseitig umgeschlagenen und mit den Verkehrsträgern Bahn und Lkw landseitig transportierten Containern ab. Als Bezugsgröße zur Bestimmung der spezifischen CO2-Emissionen verwendet die HHLA im Einklang mit den Empfehlungen der EEEG-Arbeitsgruppe (European Economics Environment Group) die aussagekräftige wasser- und landseitige Umschlagleistung in Containern.
Die HHLA hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 die spezifischen CO2-Emissionen – also die CO2-Emissionen je umgeschlagenen Container – um mindestens 30 % zu verringern. Als Basisjahr wurde 2008 festgelegt. Im Zeitraum 2008 bis 2016 konnten die CO2-Emissionen je umgeschlagenen Container um 27,3 % gesenkt werden. Die spezifischen CO2-Emissionen stiegen im Berichtsjahr um 2,2 Prozentpunkte.
Die absoluten CO2-Emissionen erhöhten sich im Jahresvergleich um 5,5 % oder 9.378 t auf 178.468 t. Dieses ist insbesondere auf die gestiegene Eigentraktionsleistung der elektrisch betriebenen, umweltfreundlichen Mehrsystemlokomotiven zurückzuführen. So stiegen die traktionsbedingten Emissionen um 9,2 % bzw. von 73.369 t um 6.760 t auf 80.129 t an. Die absoluten Emissionen aller von der HHLA betriebenen Containerterminals erhöhten sich im Berichtsjahr um 4,6 % bzw. 3.004 t auf 68.161 t.
Die HHLA führte im Berichtszeitraum verschiedene Minderungsprojekte zur Senkung der CO2-Emissionen innerhalb der einzelnen Gesellschaften durch. Hierbei sind zum Beispiel die Optimierung von energierelevanten Systemeinstellungen oder die Modernisierung vorhandener Beleuchtungsanlagen zu nennen. Weitere Projekte wurden vorbereitet und werden ihre Wirkung im Jahr 2017 entfalten.
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2013 |
2014 |
2015 |
2016 |
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Diesel und Heizöl in Mio. Liter |
26,8 |
28,5 |
25,7 |
25,6 |
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Benzin in Mio. Liter |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
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Erdgas in Mio. m3 |
3,1 |
1,8 |
2,3 |
2,4 |
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Strom1 in Mio. kWh |
148,7 |
154,4 |
138,3 |
139,6 |
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davon Strom aus erneuerbarer Energie |
78,2 |
84,0 |
76,0 |
73,1 |
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Fahrstrom in Mio. kWh |
37,9 |
51,7 |
130,3 |
150,0 |
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Fernwärme in Mio. kWh |
4,6 |
3,7 |
3,2 |
3,6 |
Ein langfristig höherer Stromanteil am Energieträgermix des Konzerns ermöglicht den verstärkten Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien und damit substanzielle CO2-Reduzierungen. Hierfür setzt die HHLA auf eine weitere Elektrifizierung ihrer Geräte und Maschinen auf den Terminals. Damit werden die Anlagen nicht nur emissions- und lärmärmer, sondern benötigen auch weniger Wartungsaufwand. Der Strombedarf für alle selbst genutzten Bürogebäude und Werkstätten in Hamburg sowie für den Container Terminal Altenwerder (CTA) und das rein elektrisch betriebene Lagerkransystem am Container Terminal Burchardkai (CTB) wird aus erneuerbaren Energien gedeckt. Durch diese Maßnahmen wurden die CO2-Emissionen im Berichtsjahr um 23.190 t verringert (im Vorjahr: 24.108 t). Am Container Terminal Tollerort (CTT) produzierte eine durch den Energieversorger Hamburg Energie Solar errichtete und betriebene Photovoltaikanlage im Berichtsjahr 111.910 kWh CO2-freien Strom.
Neben dem aktiven Ausbau der erneuerbaren Energien fördert die HHLA besonders den Einsatz von energieeffizienten und schadstoffarmen Maschinen und Geräten. Im Berichtsjahr wurde die Flotte von rein elektrisch betriebenen Pkws um weitere 13 Fahrzeuge auf 77 Fahrzeuge ausgebaut. Die E-Fahrzeuge der HHLA werden mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben und fahren lokal emissionsfrei, leise und wartungsarm. Jährlich werden rund 500.000 km mit den Elektrofahrzeugen zurückgelegt und so etwa 160 t weniger CO2 emittiert. Die IT-gestützte optimierte Stellplatzzuweisung für Container minimiert darüber hinaus Fahrstrecken für Geräte, senkt damit den Energieverbrauch und vermindert Lärmemissionen. Die Verwendung runderneuerter Reifen für verschiedene Umschlaggeräte verbessert ebenfalls die Ressourcennutzung.
Der CTB hat im Berichtsjahr vier neue Van-Carrier (Portalhubwagen) in Betrieb genommen, die die strengen Vorgaben der Europäischen Union nach der Schadstoffgrenzwert-Stufe 4 erfüllen. Diese modernen Fahrzeuge leisten mit ihrem äußerst niedrigen Schadstoffausstoß einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Schadstoffemissionen auf dem Containerterminal. Auf den Gleisen der Hamburger Hafenbahn verkehrt seit Sommer 2016 die weltweit erste Hybridlokomotive im schweren Güterzug-Rangierverkehr. Die Lokomotive wird durch die HHLA-Tochtergesellschaft METRANS eingesetzt. Der moderne Hybridantrieb aus Elektro- und Dieselmotor führt zu einer Verbrauchsminderung um mehr als 50 %.
Auch im Bereich energieeffiziente Beleuchtung wurden diverse Projekte fortgeführt. Am CTA wurde die Umstellung der Lagerkranbeleuchtung auf bedarfsgerechte LED-Beleuchtung an allen 52 Lagerkranen abgeschlossen. Neben verringerten Lichtemissionen sinkt bei diesem System der Stromverbrauch um rund 90 % gegenüber dem vorherigen, konventionellen Beleuchtungssystem.
Das im Vorjahr für die Hamburger Hafen und Logistik AG sowie für die HHLA Personal Service GmbH nach DIN ISO 50001 zertifizierte Energiemanagementsystem wurde auf zusätzliche HHLA-Gesellschaften erfolgreich erweitert.
Wasserverbrauch
Wasser wird im HHLA-Konzern hauptsächlich für die Reinigung von Großgeräten und Containern sowie für die Hygiene der Beschäftigten verbraucht. Der Wasserverbrauch des operativen Betriebs blieb 2016 in Deutschland, Polen, der Slowakei, Tschechien und der Ukraine im Vergleich zum Vorjahr mit einer Veränderung von 0,5 % auf 97.766 m3 (im Vorjahr: 97.305 m3) nahezu konstant. Wasser wird an den HHLA-Standorten in Hamburg aus dem öffentlichen Versorgungsnetz bezogen.
Abfälle und Recycling
Die HHLA setzt so weit wie möglich auf Abfallvermeidung bzw. Abfalltrennung, um wiederverwendbare Abfälle dem Ressourcenkreislauf zuzuführen. Die Abfallmenge ohne Boden und Bauschutt sank im Berichtsjahr an den Standorten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 9,6 % auf 8.629 t (im Vorjahr: 9.544 t). Dieser Rückgang ist insbesondere auf eine Senkung der Entsorgungsmenge von nicht mehr zum Verzehr oder zur Verarbeitung geeigneten Lebensmitteln wie Bananen, Ananas oder Kartoffeln um 30,5 % zurückzuführen. Auf diese Mengen hat die HHLA keinen Einfluss, da diese zu entsorgenden Abfallarten bereits ungeeignet in Hamburg ankommen. Bereinigt um diese Mengen stieg die Abfallmenge der HHLA im Berichtsjahr leicht um 1,7 % auf 6.307 t an (im Vorjahr: 6.200 t). Die als gefährlich klassifizierten Abfälle sanken um 1,6 % auf 1.311 t (im Vorjahr: 1.322 t). Die Menge reduzierte sich damit um 60 % im Vergleich zu 2010. Die Senkung der gefährlichen Abfälle ist im Wesentlichen auf die Inbetriebnahme einer chemisch-physikalischen Wasseraufbereitungsanlage am CTB zurückzuführen. In der Anlage wird das zur Reinigung der Großgeräte genutzte Wasser aufbereitet und dem Reinigungskreislauf wieder zugeführt. Überreife Bananen und andere nicht zur Verarbeitung oder zum Verzehr geeignete Nahrungsmittel stellten 2016 die größte Abfallmenge dar. Im Vergleich zum Vorjahr sank sie auf 2.233 t (im Vorjahr: 3.343 t). Ein großer Anteil davon wurde der stofflichen Wiederverwertung zur Herstellung von Biogas zugeführt. Auf diese Weise wurden 2016 rund 210.000 kWh Strom CO2-frei erzeugt und damit rund 90.000 kWh weniger als im Vorjahr, was auf den Rückgang dieser Abfallmengen zurückzuführen ist. Im Berichtszeitraum fielen zudem 0,3 % weniger Gewerbeabfälle an. Diese Abfallart stellte mit 1.823 t die zweitgrößte Abfallmenge dar (im Vorjahr: 1.828 t). Die 3 % unter dem Vorjahr liegenden 1.105 t Metallschrott (im Vorjahr: 1.139 t) wurden vollständig dem Recycling zugeführt. Alt- und Bauholz verzeichnete eine signifikante Steigerung um 71 % auf 691 t, Verpackungen aus Papier und Pappe stiegen um 10,9 % auf 675 t an (im Vorjahr: 609 t).
Ressourcenschonendes Handeln auf den Terminals spiegelte sich auch in der Verwendung von insgesamt 31.000 t (im Vorjahr: 58.300 t) recyceltem Baumaterial bei der Instandhaltung der Terminalflächen im Jahr 2016 wider. Hiervon entfielen mit jeweils 11.000 t die wesentlichen Anteile auf Schlacken aus Müllverbrennungsanlagen sowie aus Asphaltrecycling. Zudem wurden 7.000 t Elektroofenschlacken wiederverwertet, die beim Einschmelzen von Stahlschrott und mineralischen Zuschlägen im Elektrolichtbogenofen entstehen und nun als Tragmaterial auf den Terminals eine weitere Verwendung finden. Durch die Verwendung dieses recycelten Baustoffs müssen weniger Natursteine abgebaut werden. Zusätzlich wurden 2.000 t recycelte Betonmineralgemische zur Flächensanierung eingesetzt.
In der maritimen Logistik versteht man darunter eine Anlage für den Umschlag von Gütern auf verschiedene Verkehrsträger.
In der maritimen Logistik versteht man darunter eine Anlage für den Umschlag von Gütern auf verschiedene Verkehrsträger.
Fahrzeug zum Transport von Containern auf den Terminals. Der Fahrer bewegt seinen Van-Carrier über den Container, hebt diesen an und kann ihn in bis zu vier Lagen übereinanderstapeln.