Erläuterungen zum Einzelabschluss der HHLA auf Basis HGB

Der Jahresabschluss der Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA AG) wird im Gegensatz zum Konzernabschluss nicht nach den International Financial Reporting Standards (), sondern nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt.

Gesellschaft im Überblick

Struktur und Geschäftstätigkeit

Die HHLA AG ist ein führender Hafenlogistikkonzern in Europa. Die HHLA AG ist die Muttergesellschaft des HHLA-Konzerns und steuert den Konzern als strategische Management-Holding. Das operative Geschäft wird von 32 inländischen und 14 ausländischen Gesellschaften betrieben, die zum Konsolidierungskreis des Konzerns zählen. An der Unternehmensstruktur wurden im Geschäftsjahr 2016 keine wesentlichen rechtlichen oder organisatorischen Veränderungen vorgenommen.

Die rechtlich selbstständige HHLA AG wurde im Rahmen des Börsengangs am 2. November 2007 in die beiden Teile A-Sparte und S-Sparte aufgeteilt.

Die A-Sparte repräsentiert den Teilkonzern Hafenlogistik. Die an der Börse notierten A-Aktien vermitteln eine Beteiligung allein am Ergebnis und Vermögen dieser Geschäftsaktivitäten. Die Entwicklung und das wirtschaftliche Ergebnis des Teilkonzerns Immobilien werden der S-Sparte zugerechnet. Die S-Aktien werden nicht an der Börse gehandelt und befinden sich vollständig im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH). Im unwahrscheinlichen und bisher nicht vorgekommenen Fall eines Verlusts im Teilkonzern Immobilien würde dieser gemäß einem separat abgeschlossenen Verlustausgleichsvertrag mittelbar durch die FHH übernommen.

Personal

Die Anzahl der Beschäftigten in der HHLA AG betrug am 31. Dezember 2016 insgesamt 1.190 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im Vorjahr: 1.237). Davon waren 349 Lohnempfänger (im Vorjahr: 363), 774 Gehaltsempfänger (im Vorjahr: 783) sowie 67 Auszubildende (im Vorjahr: 91). Von den 1.190 Beschäftigten wurden im Berichtsjahr 591 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Gesellschaften innerhalb des HHLA-Konzerns entsandt.

Wirtschaftliches Umfeld

Die Entwicklungen der Branche und der Gesamtwirtschaft entsprechen im Wesentlichen denen des HHLA-Konzerns.

Ertragslage

Wesentliche Kennzahlen

in Mio. €

 

2016

 

2015

 

Veränd.

Umsatzerlöse

 

157,9

 

121,2

 

30,2 %

Sonstige Erträge und Aufwendungen

 

- 179,2

 

- 131,6

 

- 36,2 %

Betriebsergebnis

 

- 21,3

 

- 10,4

 

neg.

Finanzergebnis

 

- 6,9

 

- 36,0

 

80,9 %

Beteiligungsergebnis

 

94,2

 

81,7

 

15,3 %

Ertragsteuern

 

- 18,4

 

- 6,2

 

neg.

Jahresüberschuss

 

47,6

 

29,1

 

63,5 %

Die Umsatzerlöse der HHLA AG resultierten im Wesentlichen aus der Weiterbelastung von Personalkosten für entsandtes Personal der Holding an die ausgegliederten Unternehmensbereiche in den Segmenten Container und Logistik sowie aus der Verrechnung administrativer Dienstleistungen und Leistungen für IT-Systeme, die in der HHLA AG gebündelt sind. Im Berichtsjahr betrugen die 157,9 Mio. € (im Vorjahr: 121,2 Mio. €). Der Anstieg um 36,7 Mio. € resultierte im Wesentlichen aus der Restrukturierung im Segment Logistik und einem damit verbundenen Ertrag für die Beendigung des Flächenmietvertrags für das Überseezentrum.

Die sonstigen Erträge und Aufwendungen belasteten das Ergebnis im Vorjahresvergleich um zusätzlich 47,6 Mio. €. Dies resultierte im Wesentlichen aus erhöhten Aufwendungen im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen im Segment Logistik sowie im Vorjahr entstandenen sonstigen Erträgen aufgrund der Übertragung von Sachanlagevermögen.

Die Verbesserung des Finanzergebnisses gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf Rückstellungsveränderungen aufgrund von Zinssatzänderungen zurückzuführen.

Die Entwicklung des Beteiligungsergebnisses ist im Wesentlichen auf die Geschäftsentwicklung des Segments Container zurückzuführen. Die ergebniswirksam vereinnahmten Jahresüberschüsse aus den Tochtergesellschaften und Beteiligungen der HHLA AG haben sich im Vorjahresvergleich um 12,5 Mio. € auf 94,2 Mio. € erhöht (im Vorjahr: 81,7 Mio. €).

Der Anstieg der Ertragsteuern um 12,2 Mio. € resultierte überwiegend aus dem deutlich besseren Finanz- und Beteiligungsergebnis.

Der Jahresüberschuss der Gesellschaft betrug im Berichtsjahr 47,6 Mio. € (im Vorjahr: 29,1 Mio. €). Davon entfallen auf die A-Sparte 38,8 Mio. € (im Vorjahr: 22,5 Mio. €) und auf die S-Sparte 8,7 Mio. € (im Vorjahr: 6,6 Mio. €).

Soll-Ist-Vergleich

in Mio. €

 

Ist 2015

 

Prognose 2016

 

Ist 2016

Jahresüberschuss

 

29,1

 

Auf Vorjahresniveau

 

47,6

Die von der Prognose abweichenden Ergebnisse haben im Wesentlichen die im Abschnitt über die Ertragslage des Konzerns aufgeführten Gründe. Darüber hinaus führte die Änderung der handelsrechtlichen Zinsvorschrift für die Barwertermittlung der Pensionsrückstellung zu einer deutlichen Reduzierung des Zinsaufwandes und beeinflusste das Jahresergebnis damit positiv. siehe Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage

Vermögenslage

Bilanzstruktur

in Mio. €

 

31.12.2016

 

31.12.2015

Aktiva

 

 

 

 

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

 

17,7

 

10,6

Finanzanlagen

 

386,7

 

387,4

Sonstige Aktiva

 

654,8

 

641,3

Bilanzsumme

 

1.059,2

 

1.039,3

 

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

Eigenkapital

 

496,9

 

495,4

Rückstellungen für Pensionen

 

303,3

 

313,1

Sonstige Passiva

 

259,0

 

230,8

Bilanzsumme

 

1.059,2

 

1.039,3

Eigenkapitalquote in %

 

46,9

 

47,7

Anlagenintensität in %

 

1,7

 

1,0

Die Restbuchwerte der immateriellen Vermögensgegenstände und des Sachanlagevermögens betrugen zum Bilanzstichtag 17,7 Mio. € (im Vorjahr: 10,6 Mio. €). Die in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen betrugen im Berichtsjahr 10,3 Mio. € (im Vorjahr: 4,2 Mio. €). Der Investitionsschwerpunkt lag dabei auf dem Ausbau der IT-Landschaft.

Das Finanzanlagevermögen reduzierte sich geringfügig um 0,7 Mio. € auf 386,7 Mio. €.

Entwicklung der Pensionsrückstellungen

in Tsd. €

 

2016

 

2015

Bilanzwert am 01.01.

 

313.095

 

293.516

in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Aufwand

 

8.754

 

38.250

Rentenzahlungen

 

- 18.522

 

- 18.671

Bilanzwert am 31.12.

 

303.327

 

313.095

Die HHLA AG bewertet die Ansprüche aus bestehenden Pensionsverpflichtungen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren „Projected Unit Credit Method“. Dabei erfolgt die Zuordnung künftiger Leistungen im Verhältnis der bereits zurückgelegten zu der bis zum Eintritt des jeweiligen Versorgungsfalles möglichen Dienstzeit. Zusätzlich werden die künftig zu erwartenden Renten- und Entgeltsteigerungen berücksichtigt. Für das Berichtsjahr wird erstmals ein von der Deutschen Bundesbank vorgegebener durchschnittlicher Marktzins der vergangenen zehn Jahre von 4,01 % (im Vorjahr: durchschnittlicher Marktzins der vergangenen sieben Jahre 3,89 %) angewandt.

Dabei wird gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei der Pensionsrückstellung pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen. Die Pensionsrückstellung betrug zum Bilanzstichtag 303,3 Mio. € (im Vorjahr: 313,1 Mio. €).

Finanzlage

Liquiditätsanalyse

in Mio. €

 

2016

 

2015

Finanzmittelfonds am 01.01.

 

399,3

 

368,7

Cashflow aus laufender Tätigkeit

 

67,6

 

54,4

Cashflow aus Investitionstätigkeit

 

- 9,6

 

7,6

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

 

- 52,0

 

- 31,4

Finanzmittelfonds am 31.12.

 

405,3

 

399,3

davon ggü. Tochtergesellschaften

 

201,7

 

191,2

davon liquide Mittel

 

203,6

 

208,1

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Berichtsjahr 67,6 Mio. € (im Vorjahr: 54,4 Mio. €). Er war wesentlich durch das Beteiligungsergebnis geprägt. Der Cashflow reichte im Berichtsjahr vollständig aus, um die Investitionen zu finanzieren.

Der Finanzmittelfonds setzte sich im Rahmen bestehender Cash-Pool-Verträge aus Forderungen gegenüber Tochtergesellschaften in Höhe von 201,7 Mio. € (im Vorjahr: 191,2 Mio. €), liquiden Mitteln in Form von Bankguthaben in Höhe von 129,6 Mio. € (im Vorjahr: 164,2 Mio. €), davon kurzfristige Einlagen bei Kreditinstituten in Höhe von 10,0 Mio. € (im Vorjahr: 70,0 Mio. €), sowie Clearing-Forderungen gegenüber der Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH, Hamburg, (HGV) in Höhe von 74,0 Mio. € (im Vorjahr: 43,9 Mio. €) zusammen. Die HHLA AG ist mit der S-Sparte in das Cash-Clearing-System der HGV einbezogen. Die A-Sparte nutzt darüber hinaus die Möglichkeit, Liquiditätsüberschüsse bei der HGV anzulegen, soweit dies für die HHLA AG vorteilhaft ist.

Die Finanzlage entwickelte sich im Berichtsjahr erwartungsgemäß weiter stabil.

Risiko- und Chancenbericht

Die Geschäftsentwicklung der HHLA AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des HHLA-Konzerns. An den Risiken ihrer Tochterunternehmen und Beteiligungen partizipiert die HHLA AG grundsätzlich entsprechend ihrer jeweiligen Beteiligungsquote.

Die HHLA AG als Mutterunternehmen des HHLA-Konzerns ist in das konzernweite Risiko- und Chancenmanagementsystem eingebunden. Im Kapitel Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts erfolgt die nach § 289 Abs. 5 HGB erforderliche Beschreibung des internen Kontrollsystems. siehe Risiko- und Chancenbericht

Prognosebericht

Ausblick

Die Erwartungen für die HHLA AG spiegeln sich aufgrund ihrer Verflechtungen mit den Konzerngesellschaften und ihres Gewichts im Konzern in der Prognose des Konzerns wider. Es wird erwartet, dass die für den HHLA-Konzern getroffenen Aussagen zur Markt- und Umsatzentwicklung sich im Wesentlichen in den Umsatzerlösen der HHLA AG widerspiegeln werden. Darüber hinaus sollte das Beteiligungsergebnis wesentlich zum Ergebnis der HHLA AG beitragen. siehe Prognosebericht

Erwartete Ertragslage 2017

Auf Basis der erwarteten Entwicklung geht die HHLA AG insgesamt von einem Jahresüberschuss im Bereich des Vorjahres aus. Mögliche Einmalaufwendungen für einen Organisationsumbau im Segment Container würden zu einer Reduzierung des Jahresüberschusses um bis zu 10 Mio. € nach Steuern führen.

Erwartete Vermögens- und Finanzlage 2017

Die HHLA AG geht von einer weiterhin stabilen Finanzlage aus.

Dividende

Die Gewinnverwendung der HHLA AG orientiert sich wie im Vorjahr an der Ergebnisentwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahres. Der Bilanzgewinn und eine stabile Finanzlage stellen dabei die Grundlage für eine Fortsetzung der kontinuierlichen Ausschüttungspolitik dar.

IFRS

International Financial Reporting Standards.

Umsatzerlöse

Erlöse aus dem Verkauf, der Vermietung oder Verpachtung und aus erbrachten Dienstleistungen nach Abzug von Erlösschmälerungen und Umsatzsteuer.

Investitionen

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sowie in immaterielle Vermögenswerte.