Branchenumfeld

Die Lage in der Containerschifffahrt blieb 2016 anhaltend schwierig. Das Marktforschungsinstitut Drewry geht davon aus, dass der weltweite Containerumschlag im Berichtszeitraum wie im Vorjahr auf dem schwachen Wachstumsniveau von 1,3 % verharren wird. Dagegen konnten die europäischen Fahrtgebiete nach einer Stagnation bzw. teilweise starken Einbrüchen im Vorjahr wieder an Dynamik gewinnen. Für die nordwesteuropäischen Häfen erwartet Drewry 2016 einen Umschlagzuwachs von 1,5 %. Gleichzeitig konnte der massive Umschlageinbruch in den Häfen Skandinaviens und der Ostsee gestoppt werden, so dass die Experten für den Berichtszeitraum ebenfalls von einem Umschlagwachstum von 1,5 % ausgehen.

Entwicklung des Containerumschlags nach Fahrtgebieten

in %

 

2016

 

2015

Quelle: Drewry Maritime Research, Dezember 2016

Welt

 

1,3

 

1,3

Europa insgesamt

 

1,9

 

- 1,7

Nordwesteuropa

 

1,5

 

0,1

Skandinavien und baltischer Raum

 

1,5

 

- 12,2

Westliches Mittelmeer

 

2,9

 

1,3

Östliches Mittelmeer und Schwarzes Meer

 

1,9

 

- 4,1

Die Entwicklung in den großen Containerhäfen der sowie den größten Häfen der westlichen Ostsee (Gdansk, Göteborg) verlief uneinheitlich. Der Hamburger Hafen legte im Berichtszeitraum leicht zu und wuchs um 1,0 %. Im größten europäischen Containerhafen Rotterdam wurden 12,4 Mio. und damit 1,2 % mehr umgeschlagen als im Vorjahr. Mit einem Umschlag von erstmals über 10 Mio. TEU wuchs der Containerumschlag in Antwerpen gegenüber dem Vorjahr um 4,0 % und baute damit seinen zweiten Platz im Ranking der größten europäischen Containerhäfen weiter aus. Aufgrund von Mengenverlagerungen und der Schließung eines weiteren verlor der zweite belgische Schelde-Hafen Zeebrugge im Berichtszeitraum dagegen weiter an Umschlagvolumen und lag mit 1,4 Mio. TEU um 10,8 % unter Vorjahr. Bremerhaven konnte 2016 den Abwärtstrend der vergangenen Jahre etwas abschwächen, lag aber mit 5,5 Mio. und einem Rückgang um 1,0 % erneut unter Vorjahr. In unmittelbarer Nachbarschaft erhielt der JadeWeserPort in Wilhelmshaven dagegen Wachstumsimpulse durch die verstärkte Einbindung in das Liniennetzwerk der 2M-Allianz und schlug mit insgesamt 0,5 Mio. TEU 12,9 % mehr Container um als im Vorjahr. Gdansk konnte im Containerumschlag um 19,1 % auf 1,3 Mio. TEU zulegen und im Berichtszeitraum die Ladungsverluste infolge der Russland-Krise 2015 somit überkompensieren. Das Containervolumen in Göteborg ist dagegen im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 % auf 0,8 Mio. TEU gesunken.

Entwicklung des Containerumschlags in den Häfen Nordeuropas

in Mio. TEU

 

2016

 

2015

 

Veränd.

Quelle: Port Authorities

Rotterdam

 

12,4

 

12,2

 

1,2 %

Antwerpen

 

10,0

 

9,7

 

4,0 %

Hamburg

 

8,9

 

8,8

 

1,0 %

Bremerhaven

 

5,5

 

5,6

 

- 1,0 %

Zeebrugge

 

1,4

 

1,6

 

- 10,8 %

Gdansk

 

1,3

 

1,1

 

19,1 %

Göteborg

 

0,8

 

0,8

 

- 2,7 %

Wilhelmshaven

 

0,5

 

0,4

 

12,9 %

Trotz des verhaltenen Wachstums im Containerumschlag geht das Marktforschungsinstitut AXS Alphaliner für das Jahr 2016 von einer Erhöhung der Stellplatzkapazität in der globalen Containerschiffflotte um 1,5 % auf 20,3 Mio. TEU aus. Dabei nahm besonders die Zahl sehr großer Schiffe mit einer Kapazität von mehr als 10.000 TEU zu. Sie wuchs um 16,1 % auf 388 Einheiten. Damit verfügen rund 69 % der 2016 ausgelieferten Schiffskapazität über eine Schiffsgröße von mehr als 10.000 TEU.

Das Transportaufkommen im Schienengüterverkehr in Deutschland entwickelte sich im Jahresverlauf verhalten. Im Vergleich zum Vorjahr wurden in den ersten zehn Monaten 2016 nur 0,3 % mehr Güter befördert. Die – als Produkt aus Transportmenge und Transportentfernung – stieg im gleichen Zeitraum hingegen leicht um 1,6 %.

Auf europäischer Ebene entwickelte sich der Schienengüterverkehr rückläufig. In den ersten drei Quartalen sank die Transportnachfrage auf der Schiene sowohl auf europäischer Ebene als auch in den für die HHLA wichtigen Märkten in Mittel- und Osteuropa. Während im gesamteuropäischen Raum in den ersten neun Monaten 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum 1,3 % weniger Güter transportiert wurden, fiel der Rückgang in Mittel- und Osteuropa mit 4,7 % deutlich höher aus. Die einzelnen Märkte entwickelten sich allerdings sehr uneinheitlich: Während in Polen und Ungarn das Transportaufkommen in den ersten neun Monaten um 4,2 % bzw. 1,7 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückging, wurden in der Tschechischen Republik 1,2 % mehr Güter auf der Schiene transportiert. Die Transportleistung nahm auf europäischer Ebene nicht so deutlich ab wie das Transportaufkommen. In Mittel- und Osteuropa fiel die Transportleistung allerdings vergleichbar stark ab.

Nordrange

Nordeuropäische Küste, an der im weiteren geografischen Sinn alle nordeuropäischen Überseehäfen von Le Havre bis Hamburg liegen. Zu den vier größten Häfen zählen Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam und Antwerpen.

TEU (Twenty Foot Equivalent Unit)

Genormter 20-Fuß-Standardcontainer, der als Maßeinheit zur Zählung von Containermengen dient. Ein 20-Fuß-Standardcontainer ist 6,06 Meter lang, 2,44 Meter breit und 2,59 Meter hoch.

Terminal

In der maritimen Logistik versteht man darunter eine Anlage für den Umschlag von Gütern auf verschiedene Verkehrsträger.

TEU (Twenty Foot Equivalent Unit)

Genormter 20-Fuß-Standardcontainer, der als Maßeinheit zur Zählung von Containermengen dient. Ein 20-Fuß-Standardcontainer ist 6,06 Meter lang, 2,44 Meter breit und 2,59 Meter hoch.

Transportleistung

Leistungskennziffer im Bahnverkehr, die sich aus dem Produkt von transportierter Menge und zurückgelegter Strecke ergibt.