Gesamtwirtschaftlicher Ausblick

Nachdem das Wachstum der Weltwirtschaft 2016 auf Vorjahresniveau stagnierte, erwartet der Internationale Währungsfonds (IWF) für den Prognosezeitraum eine erhöhte Dynamik und geht für das Bruttoinlandsprodukt 2017 weltweit von einem Anstieg von 3,4 % aus. Getragen wird diese Entwicklung sowohl von den fortgeschrittenen als auch von den aufstrebenden Volkswirtschaften, für die der IWF eine positive Konjunkturentwicklung prognostiziert. Der Ausblick bleibt jedoch vorbehaltlich wirtschaftspolitischer Risiken, die sich u.a. aus dem Brexit-Votum sowie dem Regierungswechsel in den USA ergeben. Trotz dieser unsicheren Rahmenbedingungen wird der internationale Handel nach Schätzungen des IWF deutlich an Dynamik gewinnen. Die Zuwachsrate wird sich gegenüber dem Vorjahr auf 3,8 % verdoppeln. Damit würde das Wachstum des Welthandels an das Niveau von 2014 anknüpfen und erstmals seit drei Jahren wieder oberhalb des BIP-Wachstums liegen.

Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP)

Wachstumserwartung in %

 

2017

 

Trend ggü. 2016

Quelle: Internationaler Währungsfonds (IWF), Januar 2017

Welt

 

3,4

 

Fortgeschrittene Volkswirtschaften

 

1,9

 

USA

 

2,3

 

Aufstrebende Volkswirtschaften

 

4,5

 

China

 

6,5

 

Russland

 

1,1

 

Euroraum

 

1,6

 

Mittel- und Osteuropa
(aufstrebende europäische Volkswirtschaften)

 

3,1

 

Deutschland

 

1,5

 

Welthandel

 

3,8

 

In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften deuten Stimmungsindikatoren auf einen leichten konjunkturellen Aufschwung hin. Der IWF hat seine Konjunkturaussichten leicht angehoben und geht für 2017 von einer Ausdehnung der gesamtwirtschaftlichen Leistung um 1,9 % aus. Dabei werden insbesondere Wachstumsimpulse aus den USA erwartet, deren neu gewählte Regierung eine expansivere Finanzpolitik zur Ankurbelung der Wirtschaft angekündigt hat. Die konjunkturelle Entwicklung in den aufstrebenden Volkswirtschaften soll 2017 an Tempo gewinnen, Unsicherheiten bleiben aber bestehen. Der IWF hat die Konjunkturaussichten zwar geringfügig um 0,1 Prozentpunkte gesenkt, rechnet aber mit einer deutlichen Ausdehnung der wirtschaftlichen Aktivitäten um 4,5 % für das Jahr 2017. Der Abschwung der chinesischen Wirtschaft aufgrund politisch initiierter struktureller Veränderungen wird sich nach Einschätzung des IWF nicht so stark fortsetzen wie noch im Oktober 2016 erwartet. Angesichts dieser Stabilisierung hat der IWF seinen Ausblick für 2017 leicht auf 6,5 % angehoben, was dennoch 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert liegt. Die russische Wirtschaft wird sich nach Einschätzung der Experten im Prognosezeitraum aus der Rezession lösen. Insbesondere der ansteigende Rohölpreis wird für eine Entspannung sorgen. Einer starken konjunkturellen Erholung stehen jedoch strukturelle Engpässe sowie der durch die Sanktionen eingeschränkte Handel entgegen. Daher belässt der IWF seine Wachstumsprognose unverändert bei 1,1 %. Das BIP des europäischen Währungsraums wird sich nach Annahme des IWF 2017 besser entwickeln als noch im Oktober 2016 erwartet, jedoch mit einem Wachstum von 1,6 % geringfügig unter dem Vorjahreswert liegen. Nach einer Verlangsamung der Wachstumsdynamik in Mittel- und Osteuropa 2016 geht der IWF für den Prognosezeitraum von einer leichten Verbesserung aus und prognostiziert eine Zuwachsrate von 3,1 %. Auch die deutsche Wirtschaft sehen die Experten weiter auf einem robusten Wachstumspfad und erwarten mit 1,5 % eine Entwicklung leicht unter Vorjahresniveau.