Brief an die Aktionäre
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine ist der Krieg nach Europa zurückgekehrt. Auf das Schärfste haben wir diesen völkerrechtswidrigen Akt verurteilt. Als Betreiber einer Terminalanlage im Hafen von Odessa gilt unsere Fürsorge zuallererst unseren Beschäftigten. Für die Versorgung der Ukraine ist der Hafen am Schwarzen Meer von existenzieller Bedeutung. Wir tun deshalb alles, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort zu unterstützen und den Betrieb wiederaufzunehmen, sobald dies möglich ist.
Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine hat den Krieg nach Europa zurückgebracht. Diesen völkerrechtswidrigen Akt verurteilen wir auf das Schärfste.
Als Logistiker sind wir es gewohnt, mit besonderen Herausforderungen umzugehen. In den vergangenen zwei Jahren war es die Coronavirus-Pandemie, die uns viel abverlangte. Umso erfreulicher ist, dass wir das Geschäftsjahr 2021 erfolgreich abschließen konnten. Konzern-Umsatz und Betriebsergebnis (EBIT) liegen mit 1.465,4 Mio. € (+ 12,7 %) bzw. 228,2 Mio. € (+ 84,7 %) nicht nur deutlich über dem Vorjahr, sondern haben sogar auch unsere zuletzt im Oktober 2021 angepasste Jahresprognose übertroffen. Gestützt wurde diese positive Entwicklung durch die unterjährig deutlich erhöhten Lagergelderlöse in Folge von anhaltenden Störungen der globalen Lieferketten mit massiven Schiffsverspätungen. Diese führten zu längeren Verweildauern und zusätzlichen Bewegungen von Containern auf den Hamburger Terminals der HHLA. Eben diese Situation bedurfte einer besonderen gemeinsamen Kraftanstrengung von unseren Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen und dem Management. Wichtige Häfen in Asien, Amerika und Europa mussten aufgrund von COVID-19-Infektionen zeitweise ihren Betrieb einstellen, wodurch die globalen Lieferketten massiv gestört wurden. Auf den Anlagen der HHLA war die Betriebsstabilität dagegen jederzeit gewährleistet. Dabei haben unsere Beschäftigten Herausragendes geleistet, wofür ihnen unser Dank gilt.
Unsere auf Wachstum, Nachhaltigkeit und Stärkung der Zukunftsfähigkeit ausgerichtete Strategie trägt Früchte. Im vergangenen Jahr haben wir unsere Position im europäischen Wettbewerb weiter stärken können. Beispielhaft steht dafür die Vereinbarung mit COSCO SHIPPING Ports Limited (CSPL), einer Tochter der chinesischen Reederei COSCO, über eine Minderheitsbeteiligung am Container Terminal Tollerort (CTT). Der CTT wird zu einem sogenannten „Preferred Hub“ in Europa, also einem bevorzugten Umschlagpunkt von COSCO. Dieser Schritt ist angesichts der Veränderungen notwendig, denen logistische Wertschöpfungsketten heute unterliegen. Weltweit sind Häfen mit immer größer werdenden Schiffen, Preisdruck, steigenden Effizienzanforderung und einem wachsenden regionalen und überregionalen Konkurrenzdruck konfrontiert.
Wichtig wie nie zuvor ist deshalb eine stabile Kundenbindung. Durch exzellente Servicequalität, hohe Verlässlichkeit und qualitative, nachhaltige Produkte gilt es mehr denn je, den Erwartungen der Kunden gerecht zu werden. Das wollen wir auch im Hafen von Triest tun, wo wir im vergangenen Jahr den Betrieb auf unserem Terminal aufgenommen haben. Auch die kontinuierliche Erweiterung unseres Netzwerks dient dem Ziel, auf Kundenanforderungen mit passgenauen Angeboten reagieren zu können. Deshalb bauen wir im ungarischen Zalaegerszeg einen weiteren Hub-Terminal für unsere Bahntochter Metrans. Unser europäisches intermodales Netzwerk umfasst damit 17 eigene und weitere assoziierte Terminals und ist ein wichtiger Teil der Seidenstraße. Unser Geschäft beschränkt sich nicht mehr nur auf den Umschlag und den Transport von Containern. Im Sinne unserer strategischen Handlungsfelder haben wir auch im Geschäftsjahr 2021 neue Wachstumsfelder anvisiert. So haben wir das Projekt HHLA Hydrogen Network gestartet, mit dem wir uns aktiv in das bundesweite Netzwerk zur Entwicklung der Wasserstofftechnologie einbringen.
Von unseren Ergebnissen im Geschäftsjahr 2021 profitieren auch unsere Aktionärinnen und Aktionäre. Die Zustimmung der Hauptversammlung am 16. Juni 2022 vorausgesetzt, werden wir eine Dividende in Höhe von 75 Cent je A-Aktie ausschütten.
Die Folgen des Krieges in der Ukraine, aber auch der Pandemie werden uns im Geschäftsjahr 2022 herausfordern. Unseren Kunden, den Verbrauchern und Unternehmen, und auch Ihnen, unseren Anteilseignern, versichern wir ungeachtet dessen: Auf die HHLA ist auch in schwierigen Zeiten Verlass.
Ihre
Angela Titzrath
Vorstandsvorsitzende
Ergebnis vor Zinsen und Steuern
In der maritimen Logistik versteht man darunter eine Anlage für den Umschlag von Gütern auf verschiedene Verkehrsträger
Terminal, der als Umschlagknotenpunkt Ladung bündelt und weiterverteilt. Solche Hub-Terminals betreiben die Bahngesellschaften der HHLA in Budapest, Ceska Trebova, Dunajska Streda, Posen und Prag.
In der maritimen Logistik versteht man darunter eine Anlage für den Umschlag von Gütern auf verschiedene Verkehrsträger