Erläuterungen zum Einzelabschluss der HHLA auf Basis HGB
Der Jahresabschluss der Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft (HHLA AG) wird im Gegensatz zum Konzernabschluss nicht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), sondern nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt.
Gesellschaft im Überblick
Struktur und Geschäftstätigkeit
Die HHLA AG ist ein führender Hafenlogistikkonzern in Europa. Die HHLA AG ist die Muttergesellschaft des HHLA‑Konzerns und steuert den Konzern als strategische Management-Holding. Das operative Geschäft wird von 35 inländischen und 23 ausländischen Tochtergesellschaften und Beteiligungen betrieben. Im Geschäftsjahr 2021 erweiterte die HHLA ihren Konsolidierungskreis zum Ausbau ihres Intermodalnetzwerks, zur Ausweitung ihrer digitalen Aktivitäten und Prozessautomatisierung sowie durch den Erwerb eines weiteren Containerterminals. Darüber hinaus wurden keine wesentlichen rechtlichen oder organisatorischen Veränderungen vorgenommen.
Die rechtlich selbstständige HHLA AG wurde im Rahmen des Börsengangs am 2. November 2007 in die beiden Teile A‑Sparte und S-Sparte aufgeteilt. Die A‑Sparte repräsentiert den Teilkonzern Hafenlogistik. Die an der Börse notierten A‑Aktien vermitteln eine Beteiligung allein am Ergebnis und Vermögen dieser Geschäftsaktivitäten. Die Entwicklung und das wirtschaftliche Ergebnis des Teilkonzerns Immobilien werden der S-Sparte zugerechnet. Die S-Aktien werden nicht an der Börse gehandelt und befinden sich vollständig im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH). Im unwahrscheinlichen und bisher nicht vorgekommenen Fall eines Verlusts im Teilkonzern Immobilien würde dieser gemäß einem separat abgeschlossenen Verlustausgleichsvertrag mittelbar durch die FHH übernommen.
Personal
Die Anzahl der Beschäftigten in der HHLA AG betrug am 31. Dezember 2021 insgesamt 1.027 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (im Vorjahr: 1.043). Davon waren 234 Lohnempfänger (im Vorjahr: 253), 721 Gehaltsempfänger (im Vorjahr: 721) sowie 72 Auszubildende (im Vorjahr: 69). Von den 1.027 Beschäftigten wurden im Berichtsjahr 389 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Gesellschaften innerhalb des HHLA‑Konzerns entsandt.
Wirtschaftliches Umfeld
Die Entwicklungen der Branche und der Gesamtwirtschaft entsprechen im Wesentlichen denen des HHLA‑Konzerns.
Ertragslage
in Mio. € |
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2021 |
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2020 |
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Veränd. |
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Umsatzerlöse |
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143,1 |
|
133,5 |
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7,2 % |
Sonstige Erträge und Aufwendungen |
|
- 195,7 |
|
- 205,7 |
|
4,9 % |
Betriebsergebnis |
|
- 52,6 |
|
- 72,2 |
|
27,1 % |
Finanzergebnis |
|
- 23,4 |
|
- 23,7 |
|
1,3 % |
Beteiligungsergebnis |
|
157,5 |
|
94,9 |
|
66,0 % |
Ertragsteuern |
|
- 19,5 |
|
11,9 |
|
- 263,9 % |
Jahresüberschuss |
|
62,0 |
|
10,9 |
|
468,8 % |
Die Umsatzerlöse der HHLA AG resultierten im Wesentlichen aus der Weiterbelastung von Personalkosten für entsandtes Personal der Holding an die ausgegliederten Unternehmensbereiche in den Segmenten Container und Logistik sowie aus der Verrechnung administrativer Dienstleistungen und Leistungen für IT-Systeme, die in der HHLA AG gebündelt sind. Im Berichtsjahr betrugen die Umsatzerlöse 143,1 Mio. € (im Vorjahr: 133,5 Mio. €). Der Anstieg um 9,6 Mio. € resultierte im Wesentlichen aus Dienstleistungsverrechnungen mit Tochtergesellschaften der HHLA AG.
Die sonstigen Erträge und Aufwendungen entlasten das Ergebnis im Vorjahresvergleich um zusätzlich 10,0 Mio. €. Dies resultierte im Wesentlichen aus im Vorjahr erhöhten Aufwendungen im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen im Segment Container.
Die leichte Verbesserung des Finanzergebnisses gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf höhere Zinserträge im Rahmen des Konzernclearings mit Tochtergesellschaften zurückzuführen.
Die Entwicklung des Beteiligungsergebnisses ist im Wesentlichen auf die Geschäftsentwicklung des Segments Intermodal und den im Segment Container im Vorjahr erhöhten Aufwendungen im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Die ergebniswirksam vereinnahmten Jahresüberschüsse aus den Tochtergesellschaften und Beteiligungen der HHLA AG haben sich im Vorjahresvergleich um 62,6 Mio. € auf 157,5 Mio. € erhöht (im Vorjahr: 94,9 Mio. €).
Der Anstieg der Ertragsteuern um 31,4 Mio. € resultierte überwiegend aus dem verbesserten Jahresergebnis vor Steuern.
Der Jahresüberschuss der Gesellschaft betrug im Berichtsjahr 62,0 Mio. € (im Vorjahr: 10,9 Mio. €). Davon entfallen auf die A‑Sparte ein Jahresüberschuss von 53,8 Mio. € (im Vorjahr: 4,9 Mio. €) und auf die S-Sparte 8,2 Mio. € (im Vorjahr: 6,0 Mio. €).
in Mio. € |
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Ist 2020 |
|
Prognose 2021 |
|
Ist 2021 |
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Jahresüberschuss |
|
10,9 |
|
stark verbessert |
|
62,0 |
Die prognostizierte Entwicklung des Jahresergebnisses ist wie erwartet eingetreten.
Vermögenslage
in Mio. € |
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31.12.2021 |
|
31.12.2020 |
---|---|---|---|---|
Aktiva |
|
|
|
|
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen |
|
31,5 |
|
32,5 |
Finanzanlagen |
|
460,4 |
|
441,7 |
Sonstige Aktiva |
|
816,8 |
|
741,2 |
Bilanzsumme |
|
1.308,7 |
|
1.215,4 |
|
|
|
|
|
Passiva |
|
|
|
|
Eigenkapital |
|
515,7 |
|
474,6 |
Rückstellungen für Pensionen |
|
342,7 |
|
334,8 |
Sonstige Passiva |
|
450,3 |
|
406,0 |
Bilanzsumme |
|
1.308,7 |
|
1.215,4 |
Eigenkapitalquote in % |
|
39,4 |
|
39,0 |
Anlagenintensität in % |
|
2,4 |
|
2,7 |
Die Restbuchwerte der immateriellen Vermögensgegenstände und des Sachanlagevermögens betrugen zum Bilanzstichtag 31,5 Mio. € (im Vorjahr: 32,5 Mio. €). Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen betrugen im Berichtsjahr 5,3 Mio. € (im Vorjahr: 4,9 Mio. €). Der Investitionsschwerpunkt lag dabei auf dem Ausbau der IT-Landschaft.
Das Finanzanlagevermögen erhöhte sich um insgesamt 18,7 Mio. € auf 460,4 Mio. € infolge der eingangs beschriebenen Erweiterung des Konsolidierungskreises, der Begebung von Ausleihungen sowie gegensätzlichen Wertberichtigungen.
Das Eigenkapital hat sich gegenüber dem Jahresende 2020 um 41,1 Mio. € erhöht. Der Anstieg begründet sich im Wesentlichen aus dem Jahresüberschuss in Höhe von 62,0 Mio. €. Gegenläufig wirkte die Ausschüttung der Bardividende in Höhe von 20,8 Mio. €.
in Tsd. € |
|
2021 |
|
2020 |
---|---|---|---|---|
Bilanzwert am 01.01. |
|
334.761 |
|
330.110 |
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Aufwand |
|
27.069 |
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23.826 |
Rentenzahlungen |
|
- 19.131 |
|
- 19.175 |
Bilanzwert am 31.12. |
|
342.699 |
|
334.761 |
Die HHLA AG bewertet die Ansprüche aus bestehenden Pensionsverpflichtungen nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren „Projected Unit Credit Method“. Dabei erfolgt die Zuordnung künftiger Leistungen im Verhältnis der bereits zurückgelegten zu der bis zum Eintritt des jeweiligen Versorgungsfalles möglichen Dienstzeit. Zusätzlich werden die künftig zu erwartenden Renten- und Entgeltsteigerungen berücksichtigt. Für das Berichtsjahr wird ein von der Deutschen Bundesbank vorgegebener durchschnittlicher Marktzins der vergangenen zehn Jahre von 1,87 % (im Vorjahr: 2,30 %) angewandt.
Dabei wird gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei der Pensionsrückstellung pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen. Die Pensionsrückstellung betrug zum Bilanzstichtag 342,7 Mio. € (im Vorjahr: 334,8 Mio. €).
Finanzlage
in Mio. € |
|
2021 |
|
2020 |
---|---|---|---|---|
Finanzmittelfonds am 01.01. |
|
466,7 |
|
431,4 |
Cashflow aus laufender Tätigkeit |
|
18,0 |
|
67,0 |
Cashflow aus Investitionstätigkeit |
|
- 37,2 |
|
- 2,2 |
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit |
|
- 0,8 |
|
- 29,5 |
Finanzmittelfonds am 31.12. |
|
446,7 |
|
466,7 |
davon ggü. Tochtergesellschaften |
|
260,9 |
|
291,9 |
davon liquide Mittel |
|
185,8 |
|
174,8 |
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Berichtsjahr 18,0 Mio. € (im Vorjahr: 67,0 Mio. €). Er war wesentlich durch das Betriebsergebnis und vereinnahmte Beteiligungsergebnisse geprägt. Die Finanzierung der Investitionen erfolgte mittels Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sowie der Aufnahme von Fremdkapital.
Der Finanzmittelfonds setzte sich im Rahmen bestehender Cash-Pool-Verträge aus Forderungen gegenüber Tochtergesellschaften in Höhe von 260,9 Mio. € (im Vorjahr: 291,9 Mio. €), liquiden Mitteln in Form von Bankguthaben in Höhe von 103,3 Mio. € (im Vorjahr: 92,8 Mio. €), davon kurzfristige Einlagen bei Kreditinstituten in Höhe von 65,0 Mio. € (im Vorjahr: 40,0 Mio. €), sowie Clearing-Forderungen gegenüber der Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH, Hamburg (HGV), in Höhe von 82,5 Mio. € (im Vorjahr: 82,0 Mio. €) zusammen. Die HHLA AG ist mit der S-Sparte in das Cash-Clearing-System der HGV einbezogen. Die A‑Sparte nutzt darüber hinaus die Möglichkeit, Liquiditätsüberschüsse bei der HGV anzulegen, soweit dies für die HHLA AG vorteilhaft ist.
Risiko- und Chancenbericht
Die Geschäftsentwicklung der HHLA AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des HHLA‑Konzerns. An den Risiken ihrer Tochterunternehmen und Beteiligungen partizipiert die HHLA AG grundsätzlich entsprechend ihrer jeweiligen Beteiligungsquote.
Die HHLA AG als Mutterunternehmen des HHLA‑Konzerns ist in das konzernweite Risiko- und Chancenmanagementsystem eingebunden. Im Kapitel Risiko- und Chancenbericht des zusammengefassten Lageberichts erfolgt die nach § 289 Abs. 5 HGB erforderliche Beschreibung des internen Kontrollsystems. Risiko- und Chancenbericht
Prognosebericht
Ausblick
Die Erwartungen für die HHLA AG spiegeln sich aufgrund ihrer Verflechtungen mit den Konzerngesellschaften und ihres Gewichts im Konzern in der Prognose des Konzerns wider. Es wird erwartet, dass die für den HHLA‑Konzern getroffenen Aussagen zur Markt- und Umsatzentwicklung sich im Wesentlichen in den Umsatzerlösen der HHLA AG widerspiegeln werden. Darüber hinaus wird das Ergebnis der HHLA AG im nächsten Jahr durch einen Buchgewinn aus dem erwarteten Vollzug eines Anteilsverkaufs bestimmt. Durch die Beendigung eines Ergebnisabführungsvertrages aufgrund von Steuerrechtsänderungen wird im Jahr 2022 der betroffene Gewinn nicht vereinnahmt, wodurch das Beteiligungsergebnis der HHLA AG im Vergleich zum Vorjahr geringer ausfallen wird. Nach dem Jahr 2022 erfolgt dann eine phasenverschobene Vereinnahmung der Gewinne. Prognosebericht
Erwartete Ertragslage 2022
Auf Basis der im Prognosebericht des Konzerns erwarteten Ertragslage des HHLA-Konzerns und der vorherigen Ausführungen geht die HHLA AG insgesamt von einem Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau aus. Auch für die HHLA AG ist eine verlässliche Prognose aufgrund der im Prognosebericht des Konzerns beschriebenen unsicheren Rahmenbedingungen weiterhin nicht möglich.
Erwartete Vermögens- und Finanzlage 2022
Auf Basis der im Prognosebericht des Konzerns beschrieben liquiditätssteuernden Maßnahmen geht die HHLA AG von einer weiterhin stabilen Finanzlage aus.
Dividende
Die Gewinnverwendung der HHLA AG orientiert sich wie im Vorjahr an der Ergebnisentwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahres. Der Bilanzgewinn und eine stabile Finanzlage stellen dabei die Grundlage für eine Fortsetzung der kommunizierten Ausschüttungspolitik dar.
International Financial Reporting Standards
Erlöse aus dem Verkauf, der Vermietung oder Verpachtung und aus erbrachten Dienstleistungen nach Abzug von Erlösschmälerungen und Umsatzsteuer
Transport unter Nutzung mehrerer Verkehrsträger (Wasser, Schiene, Straße), der die jeweils spezifischen Vorteile kombiniert
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sowie in immaterielle Vermögenswerte