Ertragslage
Im Jahr 2015 entwickelten sich die Leistungsdaten der HHLA sehr unterschiedlich. Im Containerumschlag war mit 6.561 Tsd. TEU ein starker Rückgang um 12,3 % gegenüber Vorjahr (im Vorjahr: 7.480 Tsd. TEU) zu verzeichnen. Die sich abkühlende Konjunktur in China belastete die Entwicklung in den Fernost-Relationen und die Rezession in Russland führte zu stark rückläufigen Feedermengen. Im Transportvolumen wurde hingegen ein leichter Anstieg um 2,7 % auf 1.318 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.283 Tsd. TEU) erzielt. Das Wachstum ist auf die Gewinnung zusätzlicher Marktanteile bei den Bahntöchtern zurückzuführen.
Vor diesem Hintergrund gingen die Umsatzerlöse des HHLA-Konzerns im Berichtszeitraum um 4,8 % auf 1.141,8 Mio. € (im Vorjahr: 1.199,6 Mio. €) zurück. Ursächlich waren insbesondere ein mengenbedingter Rückgang in den Umschlagerlösen der Hamburger Terminals und temporär höhere Lagergelderlöse im Vorjahr. Eine mit dem HHLA-Konzern weitgehend übereinstimmende Entwicklung zeigte sich im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik, der mit den Segmenten Container, Intermodal und Logistik einen Umsatzrückgang um 5,1 % auf 1.111,0 Mio. € (im Vorjahr: 1.171,2 Mio. €) verzeichnete. Anders im nicht börsennotierten Teilkonzern Immobilien, der die Umsatzerlöse um 9,0 % auf 36,5 Mio. € (im Vorjahr: 33,5 Mio. €) steigern konnte. Der Teilkonzern Immobilien trug damit 2,7 % zum Konzernumsatz bei.
Nachdem die Bestandsveränderungen im Vorjahr nahezu keinen Ergebniseffekt hatten, gab es im aktuellen Jahr einen Aufwand in Höhe von 1,4 Mio. €, der in erster Linie aus den Beratungsaktivitäten resultierte. Auch der Anstieg der aktivierten Eigenleistungen auf 9,3 Mio. € (im Vorjahr: 7,9 Mio. €) resultierte vor allem aus diesem Bereich.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge auf 41,2 Mio. € (im Vorjahr: 33,6 Mio. €) resultierte neben einer teilweise erfolgswirksam aufgelösten Rückstellung für rechtliche Risiken und einem Grundstücksverkauf u. a. aus der Veräußerung von rollendem Material im Segment Intermodal im vierten Quartal 2015.
Der Rückgang der operativen Aufwendungen um 3,5 % auf 1.034,4 Mio. € (im Vorjahr: 1.071,7 Mio. €) blieb leicht unterhalb des Umsatzrückgangs. Die unterschiedlichen Aufwandsarten nahmen einen sehr heterogenen Verlauf.
Der Materialaufwand ging gegenüber dem Vorjahr um 8,8 % auf 361,7 Mio. € (im Vorjahr: 396,7 Mio. €) zurück. Die Materialaufwandsquote verringerte sich auf 31,7 % (im Vorjahr: 33,1 %). Der Rückgang der Quote hängt wesentlich mit Kostenstrukturverschiebungen im Zuge der verstärkten Eigentraktion zusammen, die den gegenläufigen Effekt durch das Wachstum im materialintensiven Intermodalsegment überkompensieren konnten.
Der Personalaufwand blieb mit 401,6 Mio. € auf Vorjahresniveau (im Vorjahr: 401,7 Mio. €). Die Personalaufwandsquote erhöhte sich um 1,7 Prozentpunkte auf 35,2 % (im Vorjahr: 33,5 %). Neben den Tarifsteigerungen war vor allem die durch den Ausbau der Eigentraktion bedingte höhere Beschäftigtenzahl im Segment Intermodal für den Anstieg der Quote verantwortlich. Zudem konnte die sinkende Auslastung der Anlagen im Segment Container nicht komplett durch einen verringerten Einsatz von Fremdpersonal ausgeglichen werden.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen im Berichtsjahr 146,3 Mio. € und wurden damit um 1,5 % gegenüber dem Vorjahr reduziert (im Vorjahr: 148,5 Mio. €). Der Rückgang ist maßgeblich auf eine im Vorjahr gebildete Rückstellung für rechtliche Risiken zurückzuführen. Trotzdem erhöhte sich das Verhältnis zum erwirtschafteten Umsatz auf 12,8 % (im Vorjahr: 12,4 %). Dies hängt u. a. mit dem durch die verstärkte Eigentraktion angestiegenen Miet- und Leasingaufwand im Segment Intermodal zusammen.
Der Abschreibungsaufwand blieb mit 124,9 Mio. € auf Vorjahresniveau (im Vorjahr: 124,9 Mio. €), da sich die HHLA weiterhin auf schiffsgrößeninduzierte Investitionen auf den Containerterminals sowie auf den Ausbau des Hinterlandnetzwerkes und der Eigentraktion fokussiert.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen reduzierte sich das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) unterproportional zum Umsatz um 4,3 % auf 281,4 Mio. € (im Vorjahr: 294,2 Mio. €). Entsprechend war ein leichter Anstieg der EBITDA-Marge auf 24,6 % (im Vorjahr: 24,5 %) zu verzeichnen.
Das Betriebsergebnis (EBIT) ging im laufenden Jahr um 7,5 % auf 156,5 Mio. € (im Vorjahr: 169,3 Mio. €) und die EBIT-Marge um 0,4 Prozentpunkte von 14,1 % im Vorjahr auf 13,7 % zurück. Die hohe Ergebnissteigerung im Segment Intermodal kann dabei den starken Ergebnisrückgang im Segment Container zu einem großen Teil kompensieren. Der Rückgang im Betriebsergebnis wurde erneut durch den Teilkonzern Hafenlogistik bestimmt, bei dem sich das EBIT um 9,3 % auf 141,1 Mio. € (im Vorjahr: 155,6 Mio. €) reduzierte und der damit im Berichtsjahr 90,1 % (im Vorjahr: 91,9 %) des operativen Konzernergebnisses erwirtschaftete. Im Teilkonzern Immobilien wurde ein EBIT-Anstieg um 13,2 % auf 15,2 Mio. € (im Vorjahr: 13,4 Mio. €) erreicht. Hier wurden 9,9 % (im Vorjahr: 8,1 %) des operativen Konzernergebnisses erzielt.
Der Nettoaufwand aus dem Finanzergebnis reduzierte sich um 10,5 Mio. € bzw. 26,8 % auf 28,7 Mio. € (im Vorjahr: 39,2 Mio. €). Dabei verminderte sich der in den Pensionsrückstellungen enthaltene Zinsaufwand um 5,0 Mio. €. Die Neubewertung einer Ausgleichsverbindlichkeit für die Ergebnisabführung eines Tochterunternehmens mit Minderheitsgesellschafter führte zu einer Reduzierung des Nettoaufwands aus dem Finanzergebnis um 0,8 Mio. € (im Vorjahr: Erhöhung um 2,6 Mio. €). Negative Wechselkurseffekte, die sich nahezu vollständig aus der Abwertung der ukrainischen Währung ergaben, verminderten das Finanzergebnis um 8,0 Mio. €, während im Vorjahr noch 10,8 Mio. € das Ergebnis belasteten. Gegenläufig wirkte das Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen, das sich im Berichtsjahr um 29,1 % auf 3,7 Mio. € verschlechterte (im Vorjahr: 5,3 Mio. €).
Die effektive Steuerquote des Konzerns verringerte sich 2015 auf 25,0 % (im Vorjahr: 30,4%). Gründe hierfür sind der Wegfall eines einmaligen Ergebniseffekts, der sich im Vorjahr erhöhend auf die Steuerquote ausgewirkt hat, sowie ein erhöhter Ergebnisanteil von ausländischen Tochtergesellschaften.
Der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 13,2 % auf 66,7 Mio. € (im Vorjahr: 58,9 Mio. €). Der nicht beherrschende Anteil betrug im Geschäftsjahr 2015 29,2 Mio. € (im Vorjahr: 31,6 Mio. €). Wirtschaftlich werden dieser Position die im Finanzergebnis genannten Effekte im Zusammenhang mit der Ausgleichsverpflichtung gegenüber einem nicht beherrschenden Gesellschafter zugerechnet. Das Ergebnis je Aktie steigerte sich entsprechend um 13,2 % auf 0,92 € (im Vorjahr: 0,81 €). Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte hierbei ein um 12,8 % höheres Ergebnis je Aktie von 0,84 € (im Vorjahr: 0,75 €). Der nicht-börsennotierte Teilkonzern Immobilien lag mit einem Ergebnis je Aktie von 2,86 € über dem Vorjahresniveau (im Vorjahr: 2,46 €). Wie im Vorjahr gab es auch 2015 keinen Unterschied zwischen unverwässertem und verwässertem Ergebnis je Aktie.
Die Gewinnverwendung der HHLA orientiert sich wie im Vorjahr an der Ergebnisentwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahres im HHLA-Konzern. Der Bilanzgewinn und die stabile Finanzlage der HHLA stellen dabei die Grundlage für eine Fortsetzung der kontinuierlichen Ausschüttungspolitik dar.
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 16. Juni 2016 auf dieser Basis vorschlagen, eine Dividende von 0,59 € je A-Aktie und 1,75 € je S-Aktie auszuschütten. Basierend auf der Anzahl dividendenberechtigter Aktien zum 31. Dezember 2015 würde sich der Ausschüttungsbetrag der börsennotierten A-Aktien mit 41,3 Mio. € gegenüber dem Vorjahr um 13,5 % erhöhen und der Ausschüttungsbetrag der nicht börsennotierten S-Aktien mit 4,7 Mio. € gegenüber dem Vorjahr um 16,7 % steigen. In Relation zu den Konzernergebnissen bzw. dem Ergebnis je Aktie würde die Ausschüttungsquote erneut ein vergleichsweise hohes Niveau von rund 70 % für den Teilkonzern Hafenlogistik bzw. rund 61 % für den Teilkonzern Immobilien erreichen.
Genormter 20-Fuß-Standardcontainer, der als Maßeinheit zur Zählung von Containermengen. Ein 20-Fuß-Standardcontainer ist 6,06 Meter lang, 2,44 Meter breit und 2,59 Meter hoch.