Wesentlichkeitsanalyse

Die HHLA ist inmitten einer Vielzahl von Interessengruppen mit vielfältigen verschiedenen Erwartungen und Anforderungen unternehmerisch tätig. Um diese Erwartungen und Anforderungen noch besser zu verstehen, führte die HHLA im Kontext nachhaltiger Unternehmensführung eine Wesentlichkeitsanalyse durch, in der potenziell relevante Nachhaltigkeitsthemen der internen und externen Stakeholder untersucht wurden. Der Prozess der Datenerhebung und Bewertung orientierte sich dabei an den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI).

Prozess der Stakeholder-Umfrage

Zunächst wurden im Rahmen einer Sitzung des Nachhaltigkeitsrats die für die HHLA wesentlichen Stakeholder identifiziert. Ausgangspunkt hierfür waren interne Quellen, wie z. B. Aufstellungen der größten Kunden. Als wesentliche Stakeholder wurden Kunden (z. B. Reedereien), Kunden von Kunden (z. B. Versender), Beschäftigte, Geschäftspartner und Lieferanten, die Medien, potenzielle und bestehende Aktionäre, Verbände und Institutionen, wissenschaftliche Einrichtungen, politische Entscheidungsträger, Non-Governmental Organizations (NGOs) sowie Nachbarn der Terminals identifiziert.

Im zweiten Schritt wurde eine Bestandsaufnahme der sowohl für die externen als auch für die internen Stakeholder relevanten Themen erstellt. In die Erhebung flossen u. a. Ergebnisse aus der HHLA-Nachhaltigkeitsinitiative „Auf Kurs“ ein, in deren Rahmen bereits relevante Themen ermittelt und zentrale Handlungsfelder abgeleitet wurden. siehe Nachhaltigkeitsstrategie

Anschließend wurde im Berichtszeitraum anhand eines einheitlichen Fragebogens eine weltweite zweiwöchige Online-Befragung durchgeführt, an der externe Stakeholder aus allen Interessengruppen sowie Führungskräfte aus verschiedenen Funktionen des Unternehmens teilgenommen haben. Insgesamt bewerteten rund 100 Personen die für die HHLA potenziell relevanten Themen, insbesondere Kunden, Geschäftspartner und Lieferanten sowie Beschäftigte der HHLA. Alle Interessengruppen haben an der Befragung teilgenommen. Darüber hinaus hatten die Stakeholder die Möglichkeit, die Themen zu gewichten, zu ergänzen und zu kommentieren. Die Ergebnisse der Stakeholder-Befragung wurden im Rahmen einer Sitzung des Nachhaltigkeitsrats diskutiert und dem Vorstand vorgestellt.

Prozess der Wesentlichkeitsanalyse

Prozess der Materialitätsanalyse (Diagramm)Prozess der Materialitätsanalyse (Diagramm)

Ergebnisse der Stakeholder-Umfrage

Die Wesentlichkeitsmatrix zeigt die Einordnung aller Nachhaltigkeitsthemen. In der Matrixdarstellung werden die Bewertungen der externen Stakeholder mit den Bewertungen der internen Stakeholder kombiniert. Das Ergebnis ist eine Priorisierung der Themen. Wesentliche Aspekte gelten dann als wesentlich, wenn sie aus Sicht der internen Stakeholder und/oder aus externer Stakeholder-Sicht von Bedeutung sind.

Als sehr wesentlich eingeschätzt wurden insbesondere die Gewährleistung eines hohen Datenschutzes, hohe Arbeitssicherheitsstandards, nachhaltiges Handeln, Compliance, Energieeffizienz, kontinuierliche Qualitätssteigerung, langfristige Ausrichtung der Geschäftsstrategie und die Etablierung eines Verhaltenskodex, der einen diskriminierungsfreien Umgang der Beschäftigten untereinander und mit konzernfremden Personen gewährleistet. Die Themen CO2-Minderung, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei Lieferanten, Abfallvermeidung und umweltgerechte Entsorgung sowie Flächenschonung und aktiver Dialog zu Themen der Hafenwirtschaft bewerteten die Teilnehmer als wesentlich. Als zentrale Gründe für ein nachhaltiges Handeln der HHLA wurden mit deutlicher Mehrheit eine langfristig solide wirtschaftliche Entwicklung sowie Minderung der Umweltauswirkungen genannt. Der Großteil der Befragten fühlte sich insgesamt gut über die Nachhaltigkeitsthemen informiert.

Wesentlichkeitsmatrix

Einschätzung der Relevanz von Nachhaltigkeitsthemen für die HHLA

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bis 3 = kaum wesentlich
bis 4 = bedingt wesentlich
bis 5 = wesentlich
bis 6 = sehr wesentlich

Wesentlichkeitsmatrix

Einschätzung der Relevanz von Nachhaltigkeitsthemen für die HHLA

Aufgrund der hohen Korrelation bei der Bewertung potenziell relevanter Themen von externen und internen Stakeholdern bestand bei der Themengewichtung im Vergleich zu früheren Berichten nur wenig Anpassungsbedarf. Auch die im Rahmen der HHLA-Nachhaltigkeitsinitiative definierten zentralen Handlungsfelder wurden von den Ergebnissen im Wesentlichen bestätigt: Keines der potenziell relevanten Themen wurde in der Befragung als unwesentlich bzw. weniger wesentlich eingestuft.

Die HHLA wird zukünftig alle zwei Jahre eine Stakeholder-Befragung durchführen, um die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse zu überprüfen und frühzeitig veränderte Stakeholder-Erwartungen zu erkennen. siehe auch www.hhla.de/nachhaltigkeit

Wesentlichkeitsanalyse

Im Rahmen der neuen G4-Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) wurde erstmals eine umfassende Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Übersicht tabellarisch aufbereitet. Die Themen sind den Handlungsfeldern des HHLA-Nachhaltigkeits­programms „Auf Kurs“ zugeordnet. Als bedingt wesentlich wurden die Themen „Stabile Dividendenausschüttung“ und „Bedeutung von Nach­haltig­keit“ für Investoren eingeschätzt. Keines der als potenziell relevant abgefragten Themen wurde als unwesentlich bzw. kaum wesentlich bewertet.

 

 

Handlungsfelder

 

Bedeutung für die befragten Stakeholder

 

 

 

 

Wesentlich

Sehr wesentlich

Allgemeines

 

 

 

Informationsqualität bzgl. Nachhaltigkeit

Relevanz von nachhaltigem Handeln

Ökologie

 

Ökologische Transportketten

 

Relevanz ökologischer Transportketten

 

 

Flächenschonung

 

Flächenschonung

 

 

Naturschutz

 

Minimierung des Ressourcen­verbrauchs

Abfallvermeidung und umweltgerechte Entsorgung

 

 

Einsatz nachhaltiger Materialien

 

 

 

Minimierung von Lärmemissionen

 

 

 

Minimierung von Lichtemissionen

 

 

Klimaschutz

 

Klimaschutz durch Reduzierung von CO2-Emission

 

 

 

Energieeffizienz

 

Soziales

 

Arbeitsschutz/Gesundheits­förderung

 

Förderung von gesundheits­bewusstem Verhalten durch die HHLA

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei der HHLA

 

 

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei Lieferanten

 

Mitarbeiter­entwicklung

 

Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie

 

 

 

Regelmäßige Aus- und Weiterbildungs­angebote

 

 

Compliance

 

Verhaltenskodex für Beschäftigte (über gesetzliche Standards hinaus)

 

 

 

Anwendung von Einkaufs­bedingungen, die bei Lieferanten Entlohnungs- und Sozialstandards sicherstellen

 

 

Gesellschaftliche Verantwortung

 

Engagement als „guter Bürger“ für die Zivilgesellschaft

Aktiver Dialog zu Themen der Hafenwirtschaft

Wirtschaft

 

Wertschöpfung

 

Setzen technologischer Maßstäbe

Langfristige Ausrichtung der Geschäftsstrategie sowie solides wirtschaftliches Handeln

 

 

Integration extern Prozessbeteiligter in die Transportkette

 

Geschäftspartner

 

Kontinuierliche Verbesserung der Prozessqualität

 

 

 

Kontinuierliche Verbesserung der Servicequalität

 

 

Aktionäre

 

Umfassende und transparente Kommunikation über die Geschäfts­entwicklung

Langfristige Steigerung des Unternehmenswerts