Geschäftsbericht 2022

Fokus

Vielfalt bei der HHLA

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verpflichtet sich zu einem Arbeitsumfeld, das Vielfalt und ein vorurteilsfreies, respektvolles Miteinander fördert – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer oder sozialer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Alter oder sexueller Orientierung.

Gelebte Vielfalt als Schlüssel zum Unternehmenserfolg

Charta der Vielfalt (Logo)
Als internationales Logistikunternehmen mit Wurzeln in Hamburg steht die HHLA für kulturelle Offenheit und Toleranz. Mit der Unterzeichnung der Grundsatzerklärung zu Vielfalt und gegen jede Form von Rassismus im Juni 2020 sowie der Charta der Vielfalt im Mai 2022 hat der HHLA-Vorstand seine Haltung zu Vielfalt und einem vorurteilsfreien Arbeitsumfeld bekräftigt.

Um Diversität in all ihren Facetten berücksichtigen und auch als wichtige Ressource für den Unternehmenserfolg nutzen zu können, hat die HHLA 2022 eine eigene Stabsstelle für Vielfalt und Inklusion geschaffen, die direkt an den Arbeitsdirektor berichtet. Ziel ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das Vielfalt und ein vorurteilsfreies, respektvolles Miteinander fördert – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer oder sozialer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Alter oder sexueller Orientierung.

Als Leiterin der Stabsstelle für Vielfalt & Inklusion ist Nicole Knaack seit Januar 2023 für die HHLA tätig. Im Interview erzählt sie, warum Vielfalt am Arbeitsplatz viel mehr Gewinn als Arbeit ist – und wie sich Diversität im Unternehmen strategisch fördern lässt.
Nicole Knaack, Leiterin des Teams für Vielfalt & Inklusion (Foto)

„Wer die eigene Identität nicht am Werkstor oder Büroeingang abgeben muss, macht einen besseren Job.”

Nicole Knaack

Leiterin des Teams für Vielfalt & Inklusion

Erfahren Sie mehr über die Dimensionen der Vielfalt im Interview mit Nicole Knaack, Leiterin für Diversität und Inklusion
Frau Knaack, das Thema Diversity ist zu einem echten Wirtschaftsfaktor geworden und Stakeholder erwarten, dass sich Unternehmen vielfältiger aufstellen. Was glauben Sie, woran das liegt?

Nicole Knaack: Die ersten Diversity-Management-Ansätze gibt es seit den 70er-Jahren und stammen aus den USA. Diese waren ein Resultat aus der dortigen Bürgerrechtsbewegung, die in den 50er Jahren begann. Und tatsächlich ist Diversity & Inclusion Management schon seit den 1990er Jahren in Deutschland angekommen. Unternehmen haben festgestellt, dass mehr Gleichberechtigung nicht nur ethisch richtig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Gleichzeitig ist der Weg zu tatsächlicher „Inclusion“ sehr lang. Denn es geht darum, alte Strukturen zu verändern, und das dauert – zumal sie in der Regel auch sehr lange gebraucht haben, um zu wachsen. Dass das Thema immer populärer geworden ist, liegt auf der Hand: In Zeiten der Veränderung, wachsender Unsicherheiten und immer größer scheinender Komplexität der Welt brauchen wir ebenso komplexe Lösungsansätze. Und genau da kann Diversität hilfreich sein, wenn sie entsprechend erkannt und genutzt wird.

Die Einbettung von Diversität in der Arbeitswelt ist ein Thema, das alle Mitarbeitenden tagtäglich betrifft. Was sind die ersten wichtigen Schritte, um alle ins Boot zu holen und für mehr Offenheit und Toleranz zu sensibilisieren?

Nicole Knaack: Vielfalt ist oft bereits vorhanden. Im Wesentlichen geht es darum, gerechte Voraussetzungen für alle zu schaffen. Denn – vereinfacht gesagt – wer die eigene Identität nicht am Werkstor oder Büroeingang abgeben muss, macht einen besseren Job. Das sollte erst einmal Grundtenor sein. Und dafür muss als allererster Schritt sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Denn nicht alle wissen, dass wir unbewusst Menschen Möglichkeiten verwehren und dass sich diese Ausschlussmechanismen in allen Strukturen wiederfinden. Schritt Nummer eins muss also sein: Bewusstsein schaffen. Schritt Nummer zwei: Wissen vermitteln. Dann geht es im dritten Schritt in die Umsetzung. Hin und wieder müssen wir alle Schritte gleichzeitig machen, um voranzukommen.

Welche Herausforderung sehen Sie im Prozess zum gelungenen Diversity Management?

Nicole Knaack: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die große Hürde die Offenheit für das Thema ist. Viele denken, es ist zusätzliche Arbeit, die zum ohnehin vollgepackten Alltag hinzukommt. Das kann abschrecken und erst einmal dazu führen, dass man sich dagegen sperrt. Das ist auch total in Ordnung. Unsere Aufgabe wird darin liegen aufzuzeigen, was wir alle bei der HHLA gewinnen können, wenn wir noch mehr Verständnis für Diversity-Themen schaffen. Denn am Ende führen mehr Chancengerechtigkeit, ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld und mehr Offenheit zu einer gesunden Unternehmenskultur. Und das führt automatisch zu mehr Erfolg – auch bei der HHLA.

Dimensionen von Vielfalt und Inklusion bei HHLA

ETHNISCHE HERKUNFT UND NATIONALITÄT
Alter
GESCHLECHT UND GESCHLECHTLICHE IDENTITÄT
KÖRPERLICHE UND GEISTIGE FÄHIGKEITEN
RELIGION UND WELTANSCHAUUNG
SEXUELLE ORIENTIERUNG
6.641
Beschäftigte in 11 europäischen Ländern und aus 44 Nationalitäten bei der HHLA in Deutschland

Ethnisch wird die Belegschaft der HHLA immer vielfältiger und internationaler: Menschen aus rund 40 Nationen arbeiten im Unternehmen. Aus der Überzeugung heraus, dass diese Bandbreite an sprachlichem und kulturellem Wissen das Unternehmen bereichert, fördert die HHLA diese Vielfalt und sorgt für ein gutes Miteinander.

10%Übrige 55%Deutschland 6%Ukraine 29%Zentraleuropa (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien)

Das Durchschnittsalter der Beschäftigten wird im Zuge des demografischen Wandels voraussichtlich weiter steigen. Deshalb sorgt die HHLA dafür, dass die Beschäftigten während ihres gesamten Berufslebens körperlich, geistig und fachlich fit bleiben.

Über die Hälfte aller Beschäftigten war im Jahr 2022 zwischen 30 und 50 Jahre alt.

Ø 45,5
Jahre in Deutschland
Ø 42,0
Jahre an den internationalen Standorten

Geschlechtsidentitäten können mit männlichen, weiblichen, trans* und inter* Menschen sehr unterschiedlich sein. Die HHLA setzt sich für die Gleichstellung aller Geschlechter und den Abbau von Stereotypen ein, zum Beispiel durch gleiche Bezahlung für vergleichbare Positionen, Teilzeitmodelle und eine Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen sowie in der Belegschaft insgesamt.

16,2%Frauen 22,1%Frauen International

Um Mitarbeitende mit körperlichen oder geistigen Behinderungen in Arbeitsprozesse integrieren zu können, bietet die HHLA eine Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten an, baut die Barrierefreiheit weiter aus und unterstützt Initiativen zur Erhöhung der Akzeptanz von Inklusion.

8,6 %
Beschäftigte mit einer Schwerbehinderung (einschließlich gleichgestellter Personen) in Deutschland

Bei der HHLA arbeiten viele Menschen mit unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen. Das Unternehmen respektiert alle Glaubensrichtungen und jede Weltanschauung. Dies ist auch im Verhaltenskodex der HHLA festgelegt und wird durch ein Schulungsprogramm verstärkt.

Sexuelle Orientierung und Identität sind ausschließlich Privatsache einer bzw. eines jeden Mitarbeitenden. Dennoch ist sich die HHLA ihrer Verantwortung bewusst, ein Arbeitsumfeld zu bieten, in dem sich alle willkommen fühlen. Zu diesem Zweck unterstützt das Unternehmen die Beschäftigten bei der Gründung betrieblicher Interessenvertretungen und bietet darüber hinaus Schulungen an, die die Beschäftigten für den Umgang mit der sexuellen Orientierung anderer weiter sensibilisieren.

Die soziale Herkunft eines Menschen prägt nach wie vor seine Bildungs- und Arbeitsmarktchancen in Deutschland. Die HHLA hat sich verpflichtet, ein chancengleicher Arbeitgeber zu sein. Dies stellt das Unternehmen mit einem strukturierten Auswahlverfahren bei der Besetzung von Stellen sicher. Darüber hinaus stehen allen Beschäftigten umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung.

745
ein- bis mehrtägige Weiterbildungsveranstaltungen inkl. 550 Qualifizierungen als interne gewerbliche Weiterbildungen mit 3.238 Ausbildungstagen durch die eigenen Ausbilderinnen und Ausbilder durchgeführt
Zusätzlich 195
ein- bis mehrtägige Veranstaltungen im Rahmen des internen segmentübergreifenden Seminarangebots mit über 1.600 Teilnehmertagen
Drei Frauen unterhalten sich und trinken Kaffee. (Foto)

Alter

Generationen­übergreifendes Arbeiten

Die HHLA-Konzepte für lebenslanges Lernen, Weiterbildungsangebote und Gesundheitsmaßnahmen sorgen dafür, dass die Beschäftigten fit bleiben – körperlich, geistig und fachlich.

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Ein Mann in einem orangen T-Shirt steht mit verschränkten Armen da, zwei Männer arbeiten im Hintergrund. (Foto)

Ethnische Herkunft und Nationalität

Interkulturelle Zusammenarbeit

Die Belegschaft der HHLA wird immer internationaler und vielfältiger. Die daraus resultierenden sprachlichen und kulturellen Kenntnisse sind eine Bereicherung für die HHLA, denn die unterschiedlichen Denk- und Arbeitsweisen, Persönlichkeiten und Kenntnisse stärken jedes einzelne unserer Teams.

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Ein Mann und zwei Frauen sitzen lächelnd vor Laptops (Foto)

Geschlecht und geschlechtliche Identität

Geschlecht und Geschlechter­gleichstellung

Die HHLA ist überzeugt, dass gemischte Teams auf allen Ebenen bessere Ergebnisse erzielen. Deshalb haben bei der HHLA alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die gleichen Chancen, unabhängig von ihrem Geschlecht.

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Ein Mann arbeitet mit einem Winkelschleifer (Foto)

Soziale Herkunft

Chancengleichheit

Die soziale Herkunft hat nach wie vor einen starken Einfluss auf die Bildungs- und Arbeitsmarktchancen. Bei der HHLA haben alle Menschen die gleiche Chance, einen Arbeitsplatz zu bekommen, der ihren Talenten und Fähigkeiten entspricht.

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