Geschäftsbericht 2022

Gesellschaftliches Engagement

Nicht geprüft

Regionale Verantwortung

Als mit Abstand größter Hafen Deutschlands ist der Hamburger Hafen einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in ganz Norddeutschland und spielt als Drehscheibe des internationalen Warenverkehrs eine überaus wichtige Rolle für das gesamte ökonomische System Deutschlands und Europas. Laut einer von der Hamburger Port Authority (HPA) in Auftrag gegebenen und 2021 veröffentlichten Studie sichert der Hamburger Hafen deutschlandweit rund 607.000 Arbeitsplätze. Davon befinden sich etwa 124.000 in der Metropolregion Hamburg. Direkt abhängig vom Hafen sind laut der Studie rund 114.000 Arbeitsplätze. Der Hafen und die damit verflochtenen Wirtschaftszweige sind somit zentrale Arbeitgeber für die Metropolregion Hamburg. Als ein wesentliches im Hamburger Hafen operierendes Unternehmen versteht sich die HHLA als integraler Teil der wirtschaftlichen Entwicklung in der Metropolregion Hamburg und ist sich hier sowie an allen anderen Standorten ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst.

Wertschöpfung

Die Nettowertschöpfung dient als Indikator für den volkswirtschaftlichen Mehrwert der Geschäftstätigkeit. Sie errechnet sich aus dem Produktionswert abzüglich sämtlicher Vorleistungen und Abschreibungen. Die Wertschöpfung verteilt sich auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gesellschafter, öffentliche Hand (Steuern) sowie Darlehensgeber. Der größte Teil entfiel mit 574,6 Mio. € und einem Anteil von 74,2 % auf die Beschäftigten.

Entstehung der Wertschöpfung

Produktionswert 2022: 1.618 Mio. €

Entstehung der Wertschöpfung (Kreisdiagramm)

Verwendung der Wertschöpfung

Nettowertschöpfung 2022: 775 Mio. €

Verwendung der Wertschöpfung (Kreisdiagramm)

Die Nettowertschöpfung entwickelte sich im Geschäftsjahr 2022 trotz anhaltender Einflüsse aus dem Pandemiegeschehen und gestörter Lieferketten positiv und stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,9 % auf 774,7 Mio. € an (im Vorjahr: 752,8 Mio. €). Die Wertschöpfungsquote lag mit 47,9 % leicht unter dem Vorjahresniveau (im Vorjahr: 50,4 %).

Wertschöpfung im HHLA-Konzern

in Mio. €

 

2022

 

2021

 

Veränderung

Beschäftigte

 

574,6

 

555,6

 

3,4 %

Gesellschafter

 

133,1

 

132,9

 

0,2 %

Öffentliche Hand

 

61,1

 

58,7

 

4,1 %

Darlehensgeber

 

5,9

 

5,6

 

5,5 %

Nettowertschöpfung

 

774,7

 

752,8

 

2,9 %

Gesellschaftlicher Dialog und Verantwortung

Die HHLA steht in regelmäßigem Austausch mit ihren Interessengruppen. Darüber hinaus fördert das Unternehmen eine Reihe von Bildungsprojekten zu den Themen Hafen und Logistik und engagiert sich so in der Wissensvermittlung.

Hilfe für Odessa

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Folgen für die Beschäftigten der HHLA am Containerterminal im ukrainischen Odessa prägten das Engagement der HHLA und ihrer Beschäftigten im Berichtsjahr in besonderem Maße: Seit der Schließung des Terminals im Hafen von Odessa (CTO) hat die HHLA verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die ukrainischen Beschäftigten und ihre Angehörigen bestmöglich zu unterstützen. 140 Beschäftigte des CTO und Angehörige in eigens gecharterten Bussen von Rumänien nach Hamburg geholt und vorübergehend von HHLA-Beschäftigten der Hamburger Standorte aufgenommen. Bei der anschließenden Wohnungssuche und -ausstattung wurden die ukrainischen Familien unter Koordination der Personalabteilung unterstützt. Darüber hinaus organisiert die Personalabteilung fortlaufende Deutschlernangebote, die von Auszubildenden und dual Studierenden der HHLA durchgeführt werden.

Die HHLA-Beschäftigten spendeten zudem rund 70.000 €. Diese Summe stockte der HHLA-Vorstand mit Mitteln aus einem Hilfsfonds, in den das Unternehmen Ende März 2022 1 Mio. € eingezahlt hat, auf 150.000 € auf. Von diesen Spenden wurden dringend benötigte medizinische Hilfsgüter wie OP-Handschuhe und Verbandsmaterial besorgt und nach Odessa versendet. In einer weiteren Hilfsaktion hat sich die HHLA zusammen mit der German Food Bridge und Unilever an einer Lebensmittellieferung in die Ukraine beteiligt.

Bildungsangebot „Hafen-Scouts“

Die Zusammenhänge von Hafen, Logistik und Wasser zu erkennen führt zum Verstehen der weltweiten Arbeitsteilung und der Bedeutung nachhaltigen Handelns. Die HHLA konzentriert sich bei der Unterstützung von Bildungsprojekten auf das von ihr mitinitiierte Bildungsangebot „Hafen-Scouts“ in Hamburg. Die HHLA, das Hafenmuseum und das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung haben bereits 2015 das Projekt erfolgreich initiiert. Es vermittelt Schülerinnen und Schülern der vierten Klassen den Transport von Gütern rund um die Welt, die Funktionsweise des Hafens und Berufsbilder im Hafen. Nach coronabedingt niedrigeren Teilnehmerzahlen in den zwei vorangegangenen Berichtsjahren konnte mit 1.467 Teilnehmern im Jahr 2022 (im Vorjahr: 685) ein neuer Höchstwert seit Beginn des Projektes verzeichnet werden.

AlsterPort – Kooperation mit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (ESA)

Die im September 2021 begonnene Kooperation „AlsterPort“ der HHLA mit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (ESA) führte auch im Berichtsjahr zu zahlreichen Aktionen. Diese reichten von Terminaltouren bei der HHLA über Graffiti-Workshops und den ESA-Spendenlauf „Stark für Hamburg“ sowie der Weihnachts-Wunschbaumaktion für das KinderWohnen und ein gemeinsames Weihnachtsbasteln bis hin zu vielen weiteren Veranstaltungen bei der ESA.

Terminal
In der maritimen Logistik versteht man darunter eine Anlage für den Umschlag von Gütern auf verschiedene Verkehrsträger.

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