Geschäftspartner und Kunden
Die HHLA strebt in ihren Beziehungen gegenüber Geschäftspartnern ein von Integrität, Fairness, Verantwortung und Nachhaltigkeit geprägtes Verhältnis an. Zur Minimierung von Risiken, die zu Beginn und im Verlauf von Geschäftsbeziehungen auftreten können, nutzt die HHLA konzernweit ein Business-Partner-Screening-System. Das System ermöglicht eine wiederkehrende risikobasierte Analyse und Bewertung von Geschäftsbeziehungen und möglicher Maßnahmen zur Reduktion von Risiken. Risiko- und Chancenmanagement
Kundenstruktur
Der Kundenstamm im Segment Container besteht hauptsächlich aus Reedereien und Speditionen. Die umsatzstärksten Kunden sind weltweit operierende Containerreedereien.
Neben regelmäßigen Netzwerkanpassungen war die Kundenstruktur im Segment Container in den vergangenen Jahren durch die Konsolidierungen in der Containerschifffahrt geprägt. Seit ihrer Bildung im Jahr 2017 dominieren die großen Schifffahrtslinienallianzen OCEAN Alliance, 2M und THE Alliance den Markt. Im April 2020 trat die südkoreanische Reederei HMM als viertes Vollmitglied der THE Alliance bei. Ansonsten gab es in den vergangenen Jahren keine weiteren Zusammenschlüsse oder Übernahmen unter den Top-10-Containerreedereien.
Die Reedereien der 2M-Allianz, APM-Maersk und MSC, haben im Januar 2023 bekannt gegeben, dass sie ihren Vertrag nicht verlängern werden und ihre Zusammenarbeit somit 2025 enden wird. Der Vertrag der OCEAN Alliance hat eine Laufzeit bis 2027, während die Partnerschaft der THE Alliance vertraglich noch bis 2030 besteht.
Im Berichtsjahr zählten alle Top-10-Containerreedereien zum Kundenkreis der HHLA.
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Reederei |
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Allianz |
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Tsd. TEU |
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1. |
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MSC |
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2M |
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4.601 |
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2. |
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APM-Maersk |
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2M |
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4.228 |
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3. |
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CMA CGM Group |
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OCEAN Alliance |
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3.393 |
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4. |
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COSCO Group (inkl. OOCL) |
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OCEAN Alliance |
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2.872 |
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5. |
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Hapag-Lloyd |
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THE Alliance |
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1.783 |
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6. |
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Evergreen Line |
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OCEAN Alliance |
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1.662 |
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7. |
|
ONE |
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THE Alliance |
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1.529 |
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8. |
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HMM (Hyundai Merchant Marine) |
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THE Alliance |
|
816 |
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9. |
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Yang Ming |
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THE Alliance |
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707 |
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10. |
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ZIM |
|
– |
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534 |
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Im Berichtsjahr gab es weiterhin viele Neubestellungen von Containerschiffen, wenngleich die Anzahl im Vergleich zu 2021 zurückging. Die Hälfte der 2022 bestellten Schiffe wurde mit alternativen Antriebsarten bestellt. Im Jahr zuvor galt dies noch für deutlich weniger Schiffe. Die Bestellungen verteilen sich über alle Größenklassen. Jedoch wird 2023 insbesondere die Stückzahl für das Größensegment über 18.000-TEU-Kapazität, das überwiegend auf dem für Hamburg wichtigen Fahrtgebiet Fernost – Nordeuropa eingesetzt wird, deutlich steigen: Für 2023 werden 32 neue Schiffe erwartet, für 2024 und 2025 stehen weitere 21 Schiffe dieser Größenklasse in den Bestellbüchern der Werften.
Die HHLA-Containerterminals sind auf ein breites und hochwertiges Servicespektrum ausgelegt und arbeiten in der Schiffsabfertigung mit Reedereien prinzipiell neutral zusammen („Multi-User-Prinzip“). Die HHLA hat an zwei Terminals Minderheitsbeteiligungen von Reedern. Die Reederei Hapag-Lloyd hält mit einer Minderheitsbeteiligung von 25,1 % Anteile am HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA). Eine weitere Reederbeteiligung gibt es am HHLA-Multifunktionsterminal Unikai, das dem Segment Logistik zugeordnet ist. Dort ist die Grimaldi-Gruppe mit 49 % beteiligt.
Im Rahmen einer geplanten Partnerschaft zwischen der HHLA und der Reederei China Ocean Shipping Company (COSCO) strebt COSCO SHIPPING Ports Limited (CSPL), Mitglied der COSCO-Shipping-Gruppe, eine Minderheitsbeteiligung am HHLA Container Terminal Tollerort (CTT) an. Damit würde der CTT zu einem „Preferred Hub“ für COSCO SHIPPING Lines in Europa werden. Nachdem sich HHLA und COSCO im Rahmen einer üblichen Investitionsprüfung mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz über die inhaltliche Ausgestaltung der Beteiligungsrechte von COSCO verständigt haben, streben die Parteien nun eine zeitnahe Finalisierung der Transaktion an.
Solche Beteiligungen von Reedereien an Containerterminals sind in der Branche weit verbreitet und gängige Praxis. Sie haben zum Ziel, langfristig Frachtmengen an den Hafenstandort zu binden, die Auslastung der Anlagen zu optimieren und Lieferketten zu stärken.
Auch im Segment Intermodal sind Reedereien und Spediteure die Hauptkunden. Als einer der führenden Anbieter von intermodalen Transporten agiert die HHLA-Bahntochter METRANS neutral im Markt für Kombinierte Verkehre, der durch eine etablierte Anzahl von staatlichen und privaten Anbietern gekennzeichnet ist.
Die Dienstleistungen im Segment Logistik richten sich an eine Vielzahl von Kundengruppen: von Stahlunternehmen und Kraftwerken (im Bereich Massengutumschlag) bis hin zu internationalen Betreibern von Häfen und anderen Logistikzentren (im Bereich Hafenberatung).
Das Segment Immobilien vermietet seine Büro- und Gewerbeflächen in Hamburg an nationale und internationale Kunden aus unterschiedlichen Branchen: von Logistik- und Handelsunternehmen über Medien-, Beratungs- und Werbeagenturen bis hin zu Modefirmen, Gastronomie- und Hotelbetreibern sowie Unternehmen aus der Kreativwirtschaft.
Vertriebsaktivitäten
Alle Vertriebsaktivitäten der HHLA folgen so weit wie möglich dem strategischen Ansatz der vertikalen Integration im Sinne eines Transport- und Logistikangebots aus einer Hand. Dieser strategische Ansatz wird durch einen intensiven segmentübergreifenden Austausch der Vertriebsorganisationen, gemeinsame Kundenbesuche sowie Präsenz bei Veranstaltungen im Hinterland der Seehäfen verfolgt.
Die Vertriebsaktivitäten im Segment Container sind als Key-Account-Management organisiert. Der Anteil der fünf wichtigsten Kunden der HHLA-Containerterminals in Hamburg am Umsatz veränderte sich im Geschäftsjahr 2022 unwesentlich auf 75,1 % (im Vorjahr: 75,3 %). Der Umsatzanteil der zehn wichtigsten Kunden an den Hamburger Terminals stieg leicht auf nunmehr 96,1 % (im Vorjahr: 95,7 %). Mit der überwiegenden Mehrheit ihrer wichtigsten Kunden unterhält die HHLA bereits seit weit mehr als 20 Jahren Geschäftsbeziehungen. Mit den Reederkunden schließt das Unternehmen mehrjährige Rahmenverträge ab, in denen sowohl das Leistungsspektrum als auch die Entgelte fixiert werden. Der Umfang der Nutzung des Serviceangebots ist dabei nicht fixiert, daher kann bei der Inanspruchnahme spezifischer Leistungen der HHLA nicht von einem Auftragsbestand im klassischen Sinne gesprochen werden.
In den Segmenten Intermodal und Logistik werden die Vertriebsaktivitäten in der Regel dezentral durch die Einzelgesellschaften gesteuert. Grundsätzlich werden keine Verträge über Transportleistungen abgeschlossen, sondern der aktuelle Transport- bzw. Servicebedarf nach Auftrag abgedeckt.
Im Segment Immobilien bietet der Vertrieb potenziellen Kunden und Mietern ein breites Dienstleistungsspektrum für die beiden zentralen Quartiere Hamburger Speicherstadt und nördliches Elbufer/Fischereihafenareal wie auch für die Logistikimmobilien im Hamburger Hafen.