Branchenumfeld
in % |
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2022 |
|
2021 |
|||
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Welt |
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- 0,5 |
|
7,1 |
|||
Asien insgesamt |
|
0,2 |
|
6,0 |
|||
China |
|
1,3 |
|
6,5 |
|||
Europa insgesamt |
|
- 2,8 |
|
5,3 |
|||
Nordwesteuropa |
|
- 3,6 |
|
7,2 |
|||
Skandinavien und baltischer Raum |
|
- 13,7 |
|
3,9 |
|||
Westliches Mittelmeer |
|
0,2 |
|
6,9 |
|||
Östliches Mittelmeer und Schwarzes Meer |
|
0,1 |
|
1,2 |
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Nach einer schwachen Entwicklung in der ersten Jahreshälfte hat sich der weltweite Containerumschlag im dritten Quartal 2022 etwas belebt. Nach jüngsten Schätzungen von Drewry waren die Umschlagmengen im vierten Quartal jedoch wieder deutlich rückläufig. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet das Marktforschungsinstitut mit einem leichten Umschlagrückgang von 0,5 %. Durch die stark nachlassende Nachfrage entspannte sich die Engpasssituation in den Häfen, die durch gestörte Lieferketten, außerplanmäßige Schiffsanläufe, steigende Verweildauern der Container und Engpässe in der landseitigen Transportkette entstanden war.
Der Rückgang der Umschlagaktivitäten zum Jahresende schlug sich nach Einschätzung von Drewry in fast allen Fahrtgebieten nieder, wenngleich in unterschiedlicher Ausprägung. In der weltweit umschlagstärksten Region Asien wurde, so die Einschätzung, trotz der nachlassenden Wachstumsdynamik im vierten Quartal ein leichtes Plus von 0,2 % für das Gesamtjahr 2022 erreicht. In China stieg das Aufkommen in den Containerhäfen – gebremst durch umfangreiche pandemiebedingte Lockdowns in wichtigen Produktions- und Exportzentren – im Jahr 2022 nach jüngsten Schätzungen um 1,3 %.
Am stärksten ist der Umschlagrückgang in Europa spürbar. Nach Einschätzung von Drewry sank das Containeraufkommen im Jahr 2022 in den europäischen Häfen insgesamt um 2,8 %, wobei insbesondere die Häfen in Skandinavien und dem Baltikum von einem starken Mengeneinbruch von 13,7 % betroffen waren.
in Mio. TEU |
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2022 |
|
2021 |
|
Veränderung |
|||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Rotterdam |
|
14,5 |
|
15,3 |
|
- 5,5 % |
|||
Antwerpen-Brügge |
|
13,5 |
|
14,2 |
|
- 5,2 % |
|||
Hamburg |
|
8,3 |
|
8,7 |
|
- 5,1 % |
|||
Bremische Häfen |
|
4,6 |
|
5,0 |
|
- 8,9 % |
|||
|
Die Entwicklung in den großen Containerhäfen der Nordrange sowie den größten Häfen der Ostsee verlief uneinheitlich. Im Hamburger Hafen lag das Umschlagaufkommen im Berichtszeitraum mit 8,3 Mio. TEU um 5,1 % unter dem Vorjahr (im Vorjahr: 8,7 Mio. TEU). Hamburg konnte damit seinen dritten Platz im Ranking der europäischen Containerhäfen behaupten. Im größten Containerhafen Europas, in Rotterdam, wurden 2022 14,5 Mio. TEU und damit 5,5 % weniger Container als im Vorjahr umgeschlagen. Der Containerumschlag im fusionierten Hafen Antwerpen-Brügge sank im vergangenen Jahr um 5,2 % auf 13,5 Mio. TEU. In den Bremischen Häfen brach der Containerverkehr mit einem Umschlagrückgang von 8,9 % regelrecht ein. Der JadeWeserPort in Wilhelmshaven meldete hingegen für die ersten drei Quartale 2022 ein kräftiges Umschlagplus von 7,0 % auf 519 Tsd. TEU gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021.
Der polnische Hafen Gdansk verzeichnete mit einem Minus von 2,2 % gegenüber dem Vorjahr eine leicht rückläufige Umschlagmenge von 2,1 Mio. TEU. In den russischen Ostseehäfen brach der Containerumschlag infolge des russischen Angriffskrieges und der damit verbundenen Sanktionen um 54 % ein. Dies führte wiederum zu geringeren Transshipment-Mengen in den Häfen Nordeuropas.
in % |
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2022 |
|
2021 |
|||
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Transportaufkommen |
|
- 0,4 |
|
1,3 |
|||
Straßenverkehr |
|
- 0,4 |
|
0,8 |
|||
Eisenbahnverkehr |
|
0,0 |
|
5,6 |
|||
Kombinierter Verkehr |
|
0,7 |
|
6,4 |
|||
Transportleistung |
|
- 0,1 |
|
4,5 |
|||
Straßenverkehr |
|
- 0,2 |
|
3,8 |
|||
Eisenbahnverkehr |
|
0,4 |
|
8,4 |
|||
Kombinierter Verkehr |
|
1,3 |
|
8,6 |
|||
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Die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr in Auftrag gegebene Studie für den Güter- und Personenverkehr wurde zuletzt auf Basis der Daten vom Oktober 2022 veröffentlicht, vorbehaltlich der Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands. Die Erhebung weist aus, dass sich 2022 für den gesamtmodalen Güterverkehr in Deutschland eine spürbare rückläufige Entwicklung abzeichnet. Das Transportaufkommen soll gegenüber dem Vorjahresniveau um 0,4 % zurückgehen, die Transportleistung – als Produkt aus Transportmenge und Transportentfernung – mit einem Rückgang um 0,1 % nahezu stagnieren. Die nachlassende Nachfrage betrifft alle Verkehrsträger. Im Straßenverkehr werden 0,4 % weniger Güter als im Vorjahr transportiert. Die Transportleistung soll mit einem Minus von 0,2 % im Vorjahresvergleich nicht ganz so stark ausfallen. Das Transportaufkommen im Eisenbahnverkehr wird nach einem kräftigen Zuwachs im Vorjahr stagnieren. Die Transportleistung wird noch leicht um 0,4 % zunehmen. Für den Kombinierten Verkehr wird ebenfalls eine deutlich nachlassende Wachstumsdynamik erwartet. Das Aufkommen wird um 0,7 % und die Leistung um 1,3 % höher als im Vorjahr ausfallen.