Geschäftsbericht 2022

Ausbildung und Personal­entwicklung

Prüfung mit begrenzter Sicherheit

Im Jahr 2022 investierte die HHLA am Standort Hamburg insgesamt 5,1 Mio. € (im Vorjahr: 5,0 Mio. €) in die Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten. Als integraler Bestandteil der Personalstrategie der HHLA werden durch die Personalentwicklungsstrategie wesentliche Impulse für die Handlungsfelder „Weiter Entwickeln“ und „Zusammen Wirken“ gesteuert. Im Fokus stehen dafür vier Handlungsschwerpunkte:

  • Beschäftigte fit für die Welt von morgen machen
  • Talente identifizieren und weiterentwickeln
  • Vernetzung und Zusammenarbeit fördern
  • einen Beitrag zur Unternehmensorganisation und -kultur von morgen leisten
 

Ein zentrales Ziel der HHLA-Personalentwicklung ist es, kurz-, mittel- und langfristig sicherzustellen, dass die Beschäftigten über benötigte Kompetenzen verfügen. Um dies zu erreichen, ist der richtige Personalaufbau durch Ausbildung, die passende Qualifizierung durch zielgruppen- und bedarfsgerechte Weiterbildung sowie die Etablierung lernförderlicher Rahmenbedingungen notwendig.

Im Jahr 2022 hat die HHLA-Personalentwicklung ihre Funktion als strategischer Partner aller Unternehmensteile weiter ausgebaut und insbesondere ihre Aktivitäten im Bereich der Führungskräfteentwicklung intensiviert. Gleichzeitig wurde im Bereich der Berufsausbildung eine Fokussierung auf zukunftssichere Berufsbilder vorgenommen. Mit dem Start des Verbundprojekts „PortSkill 4.0 – Bildungshub der deutschen Hafenbetriebe – Aufbau eines digitalen Test-und Trainingscenters (DTTC) für die Unternehmen und Beschäftigten der deutschen Hafenwirtschaft“ wurde der Grundstein für die Qualifizierung zukünftiger Kompetenz- und Jobprofile im gewerblich-technischen Bereich gelegt. Insbesondere im Qualifikationsmanagement wurde im Jahr 2022 die Implementierung eines SAP-basierten Learning-Management-Systems für den HHLA-Konzern vorbereitet. Durch die Integration von digitalen, mehrsprachigen und kollaborativen Angeboten wird eine HHLA-weite Lernplattform geschaffen, die die flexible und bedarfsgerechte Steuerung von Angeboten ermöglicht und ein niedrigschwelliges Qualifizierungsangebot – auch unter Einbindung der internationalen Gesellschaften – als „neues Normal“ etabliert. Der Roll-out ist für 2023 geplant.

Ausbildung und Studium bei der HHLA

Zum 31. Dezember 2022 wurden in Deutschland 54 Auszubildende in 11 unterschiedlichen Berufen und 26 Studierende in neun dualen Studiengängen ausgebildet. 28,8 % aller 80 Auszubildenden und Studierenden waren Frauen. Bei den Studierenden lag der Frauenanteil 2022 bei 46,2 % (im Vorjahr: 39,3 %). Dabei wurde insbesondere das Angebot von Ausbildungsberufen und Studiengängen im technischen und IT-Bereich erhöht und neue Ausbildungsgänge, wie z.B. die Ausbildung „Kaufmann/Kauffrau für Digitalisierungsmanagement“ und das duale Studium „Marketing und digitale Medien“ etabliert.

Von den 20 Auszubildenden, die im Jahresverlauf ihre Ausbildung erfolgreich abschlossen, wurden 19 in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Insgesamt wurden am Standort Hamburg 21 neue Ausbildungsverträge im Ausbildungsjahr 2022 geschlossen, der Frauenanteil lag bei 42,9 %. Im kaufmännischen Bereich lag die Quote der weiblichen Auszubildenden für den Ausbildungsbeginn 2022 bei 66,7 %, im gewerblichen Bereich bei 16,7 % und in der dualen Ausbildung bei 83,3 %.

Neben dem Erwerb der fachlichen Qualifikation legt die HHLA großen Wert auf den Erwerb sozialer und überfachlicher Kompetenzen im Zuge der Ausbildung und ermöglicht es ihren Auszubildenden und dual Studierenden, sich in unterschiedlichen Projekten einzubringen.

Lernen und Weiterbildung bei der HHLA

Das zunehmende Maß an Veränderungsintensität und der kontinuierliche Bedarf an Komplexitätsmanagement fordern Führungskräfte und Beschäftigte gleichermaßen. Fach- und Führungskompetenzen müssen entsprechend fortwährend erweitert und angepasst werden.

Bei den Qualifizierungsangeboten wurden im Berichtszeitraum insgesamt 745 ein- bis mehrtägige Veranstaltungen realisiert. Davon wurden durch die eigenen Ausbilderinnen und Ausbilder 550 Qualifizierungen als interne gewerbliche Weiterbildungen mit 3.238 Ausbildungstagen durchgeführt. Im Rahmen des internen segmentübergreifenden Seminarangebots wurden zusätzlich 195 ein- bis mehrtägige Veranstaltungen mit über 1.600 Teilnehmertagen organisiert. Der Frauenanteil lag bei 27,4 %.

Die HHLA hat 2022 das Angebot der Führungskräfteentwicklung weiter ausgebaut und damit mehr als 50 % ihrer Führungskräfte durch Qualifizierungsangebote erreicht. Gleichzeitig konzentrieren sich die Angebote inhaltlich auf Kompetenz-Cluster, die zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen erfolgskritisch sind, sowie auf die Grundlagenfähigkeiten. Das Portfolio der Angebote umfasst neben bewährten Trainingsangeboten wie Sprachkursen, IT-Schulungen und branchenspezifischem Wissen vorrangig die Themen „Change, Projekte & Strategieentwicklung“, „Lern- und Problemlösekompetenz“, „Kommunikation und Zusammenarbeit“, „Digitale Kompetenz“ und „Führung“.

Grundsätzlich benötigen die heterogenen Beschäftigtengruppen der HHLA auf die Zielgruppen bedarfsgerecht zugeschnittene Qualifizierungsangebote. Während für die gewerblich-technische Weiterbildung inklusive GHB (Gesamthafenbetriebs-Gesellschaft, Personaldienstleister für den Hamburger Hafen) in bewährtem Maße betriebliche und operative Qualifizierungsmaßnahmen über die HHLA-Fachschule konzipiert und umgesetzt werden, widmet sich die strategische Personalentwicklung vorrangig der Talent- und Führungskräfteentwicklung sowie dem Auf- und Ausbau professioneller Weiterbildungsprozesse und -strukturen. Zusätzlich werden durch die HHLA-Personalentwicklung alle großen Transformationsprogramme begleitet und alle daraus folgenden Personalentwicklungsmaßnahmen verantwortet. So stellt das Unternehmen sicher, dass die interne Kompetenzentwicklung der gemeinsamen strategischen Zielsetzung entspricht.

Um der zunehmenden Internationalisierung der HHLA Rechnung zu tragen, wurde 2022 erstmals ein International-Leadership-Programm für junge Führungskräfte der internationalen HHLA-Standorte entwickelt. Die Teilnehmenden kamen dabei von den HHLA-Gesellschaften aus Italien, Estland, Georgien und der Ukraine. Aufgrund der sehr positiven Ergebnisse wird ein solches Programm auch im Jahr 2023 fortgesetzt. Um die internationale Vernetzung weiter zu fördern, hat die HHLA ihre Angebote für Sprachkurse an den deutschen Standorten in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt.

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