Geschäftsbericht 2023

Unternehmens­steuerung und Wert­management

Zu den maßgeblichen finanziellen Zielen der HHLA zählt eine langfristige und nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts. Zur Planung, Steuerung und Kontrolle ihrer Geschäftsaktivitäten arbeitet die HHLA mit einem konzernweiten Wertmanagementsystem. Im Geschäftsjahr 2023 wurden an diesem System keine Änderungen vorgenommen.

Finanzielle Steuerungsgrößen

Die zentralen operativen Steuerungsgrößen im HHLA-Konzern sind das Betriebsergebnis (EBIT) sowie das durchschnittliche Betriebsvermögen (eingesetztes Kapital). Für die unterjährige und kurzfristige Steuerung sind sowohl das EBIT als auch die Investitionen als wesentliche Treiber des durchschnittlichen Betriebsvermögens maßgeblich. Für die langfristige wertorientierte Steuerung wird die Gesamtkapitalverzinsung (ROCE) ermittelt, die zugleich die Grundlage für den jährlichen Wertbeitrag bildet. Im HHLA-Konzern wird der ROCE als Quotient aus dem EBIT und dem eingesetzten durchschnittlichen Betriebsvermögen berechnet.

Wertmanagement

ROCE – Bestimmungsgrößen und Einflussfaktoren

Wertmanagement (Diagramm)Wertmanagement (Diagramm)

Wertmanagement

ROCE – Bestimmungsgrößen und Einflussfaktoren

Geschäftsaktivitäten gelten grundsätzlich als wertschaffend, wenn die Gesamtkapitalverzinsung die Kapitalkosten übertrifft und ein positiver Wertbeitrag erzielt wird. Dabei entsprechen die Kapitalkosten dem gewichteten Durchschnitt von Eigen- und Fremdkapitalkosten. Im Geschäftsjahr 2023 verwendete die HHLA für die Ermittlung der Wertsteigerung auf Konzernebene wie im Vorjahr einen gewichteten Kapitalkostensatz vor Steuern von 8,5 % p. a. Diese Mindestverzinsung reflektiert den mittel- und langfristigen Verzinsungsanspruch des Vorstands, der sich aus einem ausgewogenen Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital ergibt. Kurzfristige Schwankungen der Zinssätze an den Kapitalmärkten, die die Aussagefähigkeit des Wertmanagementsystems verzerren könnten, werden auf diese Weise vermieden.

Trotz der eingetrübten konjunkturellen Lage sowie Belastungen aus hoher Inflation und gestiegenen Zinsen verzeichnete der HHLA-Konzern im Geschäftsjahr 2023 ein positives EBIT in Höhe von 109,4 Mio. € (im Vorjahr: 220,4 Mio. €). Der EBIT-Rückgang betrug 50,4 % gegenüber dem Vorjahr. Ertragslage

Im Berichtszeitraum erhöhte sich das durchschnittliche Betriebsvermögen um 4,0 % auf 2.361,2 Mio. € (im Vorjahr: 2.271,1 Mio. €). Vermögens- und Finanzlage

Mit 4,6 % (im Vorjahr: 9,7 %) erreichte die Rendite auf das eingesetzte Kapital den langfristigen Verzinsungsanspruch von 8,5 % nicht. Daraus resultierte im Geschäftsjahr 2023 ein negativer Wertbeitrag in Höhe von 91,3 Mio. € (im Vorjahr: +27,4 Mio. €).

Wertbeitrag

in Mio. €

 

2023

 

2022

 

Veränderung

Operative Erträge

 

1.527,5

 

1.634,2

 

- 6,5 %

Operative Aufwendungen

 

- 1.418,1

 

- 1.413,8

 

0,3 %

EBIT

 

109,4

 

220,4

 

- 50,4 %

Ø Nettoanlagevermögen

 

2.254,1

 

2.149,7

 

4,9 %

Ø Nettoumlaufvermögen

 

107,1

 

121,4

 

- 11,7 %

Ø Betriebsvermögen

 

2.361,2

 

2.271,1

 

4,0 %

ROCE in %

 

4,6

 

9,7

 

- 5,1 PP

Kapitalkosten vor Steuern1 in %

 

8,5

 

8,5

 

0,0 PP

Kapitalkosten vor Steuern

 

200,7

 

193,0

 

4,0 %

Wertbeitrag in %

 

- 3,9

 

1,2

 

- 5,1 PP

Wertbeitrag

 

- 91,3

 

27,4

 

neg.

1

Abweichend 5,0 % für den Teilkonzern Immobilien

Nichtfinanzielle Steuerungsgrößen

Wesentliche nichtfinanzielle Steuerungsgrößen sind die Containerumschlag- und Containertransportmengen. Als Frühindikatoren für die Mengenentwicklung und für das operative Geschäft nutzt die HHLA – neben dem kontinuierlichen Dialog mit ihren Kunden – vor allem makroökonomische Prognosen, wie die erwartete Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts wichtiger Handelspartner, und daraus abgeleitete Schätzungen für Außenhandel, Im- und Exportströme sowie Containerverkehre auf relevanten Fahrtrelationen sowie die Entwicklung der Korrelation zwischen Bruttoinlandsprodukt und containerisiertem Handelsvolumen.

Weitere nichtfinanzielle Kennzahlen wie die Anzahl der Beschäftigten, die schienengebundene Containertransportmenge und absolute CO2e-Emissionen werden auf monatlicher Basis bzw. jährlich im internen Managementinformationssystem erfasst und ausgewertet. Die nachhaltigen Leistungsindikatoren sind aus der HHLA-Unternehmens- und -Nachhaltigkeitsstrategie abgeleitet.

Nachhaltige Leistungsindikatoren

Handlungsfeld

 

Kennzahl

 

Ziel

 

Maßnahmen

Klimafreundliche Logistikketten

 

Containertransport (in TEU)
Bei der klimafreundlichen Gestaltung der Logistikketten spielt der Hinterlandtransport eine zentrale Rolle. Die Steigerung der transportierten Mengen leistet dazu einen wesentlichen Beitrag.
Klimafreundliche Logistikketten
Segment Intermodal

 

Steigerung der schienengebundenen Transportmenge auf 2 Mio. TEU bis 2030

 

Ausbau der Intermodalaktivitäten

Klimaschutz und Energieeffizienz

 

Absolute CO2e-Emissionen1
Emissionen

 

Emissionen

 

Um die CO2e-Emissionen zu senken, setzt die HHLA bereits seit Jahren auf Elektrifizierung und die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien. Energieeffiziente Prozesse und Technologien sind dabei fester Bestandteil der Maßnahmen.

Arbeitswelt

 

Beschäftigte (Kopfzahl)
Personalbestand und -struktur

 

Sicherung der konzernweiten Beschäftigtenzahl

 

Ausbau und gezielte Erschließung von Wachstumsmöglichkeiten im Intermodalgeschäft sowie die Erschließung von Wachstumspotenzialen in neuen digitalen Geschäftsmodellen

1

Im Berichtsjahr 2022 wurde auf die Berechnung von CO2-Äquivalenten (CO2e) umgestellt, so dass neben der Klimawirkung von reinen CO2-Emissionen auch die Klimawirkung von weiteren Treibhausgasen (wie N2O) in der Erhebung Berücksichtigung findet.

CO2e (CO2 equivalent – Kohlenstoffdioxid-Äquivalent)
Ein CO2e-Äquivalent (CO2e) ist eine Maßeinheit für die Klimawirkung verschiedener Treibhausgase. Neben dem dominierenden Treibhausgas CO2 umfasst CO2e weitere Gase mit Klimawirkung wie z.B. Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Die CO2- und CO2e-Werte sind durch die bei der HHLA eingesetzten Energieträger nahezu vergleichbar.
EBIT
Ergebnis vor Zinsen und Steuern
Investitionen
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sowie in immaterielle Vermögenswerte
Kapitalkosten
Aufwendungen, die erbracht werden müssen, um finanzielle Mittel als Eigenkapital oder Fremdkapital in Anspruch nehmen zu können
ROCE (Gesamtkapitalrentabilität vor Steuern)
EBIT / Ø Betriebsvermögen

Themenfilter