Geschäftsbericht 2023

Fevzi “Fips” Karatay steht vor einem roten Containerschiff in Hamburg und gibt Anweisungen mit einem Funkgerät. (Foto)

Lebenslanges Lernen

Fevzi Karatay, von allen nur „Fips“ genannt, hat die großen Veränderungen im Hamburger Hafen seit den 1980er Jahren hautnah miterlebt. Der Hafen hat sich weiterentwickelt – und Fips auch.

Sie kennen den Hamburger Hafen in- und auswendig. Was hat sich im Vergleich zu Ihrer Anfangszeit verändert?

Heutzutage wird an den Terminals viel modernere Technik eingesetzt. Damals wurden über Funk 1.500 Arbeiter auf einmal für die Arbeit im Hafen gesucht, was heute undenkbar wäre. Bei den Tätigkeiten von damals war vor allem eines gefragt: körperliche Kraft. Ich selbst habe in den ersten Jahren Säcke geschleppt. Das verlangt dem Körper schon einiges ab.

Was kam nach den Hilfsarbeiterjobs?

Ich habe sehr schnell gemerkt, dass ich das nicht für den Rest meines Lebens machen wollte. Deshalb habe ich mich weitergebildet und zertifizieren lassen – Staplerschein, Kranführerschein für Drei-Tonnen- und 50-Tonnen-Kräne, Hafenfacharbeiterbrief, Großgeräteausbildung, Brückenschein. Danach habe ich viele Jahre als Geräteführer gearbeitet, bevor ich 2002 zur HHLA kam.

Welche Aufgaben haben Sie dann übernommen?

Seitdem bin ich Teamleiter für den Güterumschlag am Container Terminal Altenwerder. Das heißt, ich koordiniere rund 25 Kollegen und entscheide, wer welche Aufgabe beim Be- und Entladen der Schiffe übernimmt. Zuvor schaue ich mir den Tagesplan und den Schiffsfahrplan genau an und teile die Leute dann entsprechend ein. Beim Umgang mit Gefahrgut sind besondere Anweisungen notwendig. Dann schaue ich mir die einzelnen Tätigkeiten an und teile das Team bei Bedarf neu ein.

Nahaufnahme von Fevzi “Fips” Karatay während er telefoniert. (Foto)

„Unsere oberste Priorität ist der Gesundheits- und Arbeitsschutz; auch hier hat sich viel getan, und zwar viel Positives. Außerdem erleichtern die neuen Technologien uns die Arbeit.”

Fevzi Karatay

Teamleiter am HHLA Container Terminal Altenwerder, Hamburg, Deutschland, 21 Jahre im HHLA-Konzern

Sind nicht inzwischen alle Tätigkeiten am Containerterminal automatisiert?

Nein, es gibt Prozesse, die manuell durchgeführt werden müssen. Große Ladungen, wie zum Beispiel Tankcontainer, die in offenen Containern transportiert werden, müssen aufwendig mit Portalkränen gedreht und entsprechend auf das Schiff gesetzt werden. Aber die Technik hat sich natürlich stark weiterentwickelt, und der Umschlag erfolgt dank der technologischen und digitalen Hilfsmittel in immer schnellerem Tempo.

Welche grundlegenden Veränderungen haben sonst noch stattgefunden?

Umweltschutz und Nachhaltigkeit haben einen viel höheren Stellenwert bekommen. Die Leute in meinem Team halten bei der Arbeit die Augen offen und melden sofort, wenn ihnen etwas auffällt. Unsere oberste Priorität ist der Gesundheits- und Arbeitsschutz; auch hier hat sich viel getan, und zwar viel Positives. Außerdem erleichtern die neuen Technologien uns die Arbeit.

Zur Person

Fevzi „Fips“ Karatay, geboren in der Nordtürkei, kam mit 16 Jahren nach Hamburg, „als Sohn eines Gastarbeiters und ohne ein Wort Deutsch zu sprechen“, wie er selbst sagt. Er ging zur Schule, lernte Deutsch, heuerte im Hafen an und arbeitete in verschiedenen Positionen, bis er Teamleiter bei der HHLA wurde.

Themenfilter