Ertragslage
Im Jahr 2023 war die Entwicklung der Leistungsdaten der HHLA rückläufig. Beim Containerumschlag vollzog sich ein Rückgang um 7,5 % gegenüber dem Vorjahr auf 5.917 Tsd. TEU (im Vorjahr: 6.396 Tsd. TEU). Bei den drei Hamburger Terminals betrug der Rückgang 6,3 %. Dies hing vor allem mit dem Rückgang der Volumen des Fahrtgebiets Fernost, insbesondere China, sowie den stark unter dem Vorjahr liegenden Zubringerverkehren (Feeder) zusammen. Bei den internationalen Terminals war aufgrund der kriegsbedingten Einstellung des seeseitigen Umschlags am Terminal in Odessa Ende Februar 2022 ein starker Rückgang zu verzeichnen. Auch das Transportvolumen verringerte sich um 5,4 % auf 1.602 Tsd. TEU gegenüber dem Vorjahr (im Vorjahr: 1.694 Tsd. TEU). Die Straßentransporte wiesen im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls einen starken Rückgang auf. Vom moderaten Rückgang der Bahnverkehre waren alle wesentlichen Relationen betroffen, insbesondere die polnischen Verkehre.
Auch bei den Umsatzerlösen des HHLA-Konzerns war ein Rückgang im Berichtszeitraum um 8,3 % auf 1.446,8 Mio. € (im Vorjahr: 1.578,4 Mio. €) zu verzeichnen. Ursächlich hierfür war neben der geringeren Menge im Containerumschlag der Rückgang der Lagergelderlöse an den Hamburger Containerterminals, die im Vorjahr durch die gestörten Lieferketten begünstigt wurden. Eine mit dem HHLA-Konzern nahezu übereinstimmende Entwicklung zeigte sich im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik, der mit den Segmenten Container, Intermodal und Logistik einen Umsatzrückgang um 8,6 % auf 1.408,9 Mio. € verzeichnete (im Vorjahr: 1.542,3 Mio. €). Im nicht börsennotierten Teilkonzern Immobilien gab es einen Anstieg der Umsatzerlöse um 5,3 % auf 46,5 Mio. € (im Vorjahr: 44,1 Mio. €). Der Teilkonzern Immobilien trug damit 2,6 % zum Konzernumsatz bei.
Die Bestandsveränderungen betrugen im abgelaufenen Jahr 0,5 Mio. € (im Vorjahr: 3,3 Mio. €). Die aktivierten Eigenleistungen erhöhten sich auf 6,6 Mio. € (im Vorjahr: 6,1 Mio. €).
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 58,7 % auf 73,6 Mio. € (im Vorjahr: 46,4 Mio. €). Darin enthalten sind u. a. Erträge aus dem Verkauf einer Gewerbeimmobilie.
Bei den operativen Aufwendungen war eine geringfügige Erhöhung um 0,3 % auf 1.418,1 Mio. € (im Vorjahr: 1.413,8 Mio. €) zu verzeichnen. Ursächlich war der deutliche Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Einem leichten Rückgang im Personalaufwand stand ein leichter Anstieg der Abschreibungen gegenüber.
Der Materialaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 0,1 % auf 485,1 Mio. € (im Vorjahr: 484,6 Mio. €). Der deutliche Anstieg der Materialaufwandsquote auf 33,5 % (im Vorjahr: 30,7 %) hing u. a. mit den höheren Stromaufwendungen in den Bahnverkehren zusammen.
Der Personalaufwand ging um 2,4 % auf 556,7 Mio. € (im Vorjahr: 570,5 Mio. €) zurück. Ursächlich war ein verringerter Personaleinsatz aufgrund des geringeren Containerumschlags sowie eine Teilauflösung der Restrukturierungsrückstellung im Segment Container. Die Personalaufwandsquote erhöhte sich auf 38,5 % (im Vorjahr: 36,1 %). Neben den Tariferhöhungen wirkte sich insbesondere die Geschäftsausweitung bei den Bahnverkehren aus.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Berichtsjahr um 8,3 % auf 197,9 Mio. € (im Vorjahr: 182,8 Mio. €) an. Ursächlich waren ein erhöhter Beratungsaufwand sowie höhere Instandhaltungsaufwendungen für einen Hamburger Containerterminal und die Speicherstadtimmobilien. Das Verhältnis zum erwirtschafteten Umsatz beträgt 13,7 % (im Vorjahr: 11,6 %).
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ging das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) um 27,4 % auf 287,8 Mio. € (im Vorjahr: 396,3 Mio. €) zurück. Die EBITDA-Marge verringerte sich auf 19,9 % (im Vorjahr: 25,1 %).
Der Abschreibungsaufwand stieg mit 178,4 Mio. € leicht um 1,5 % gegenüber dem Vorjahr (im Vorjahr: 175,9 Mio. €) als Folge der Inbetriebnahme von neuen Mehrsystemlokomotiven sowie des Abschlusses einer Projektentwicklung im Immobilienbereich.
Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich im laufenden Jahr um 50,4 % auf 109,4 Mio. € (im Vorjahr: 220,4 Mio. €). Grund hierfür war im Wesentlichen der Rückgang bei den Leistungsdaten sowie die Normalisierung der Lagergelderlöse an den Hamburger Containerterminals. Die EBIT-Marge ging mit 7,6 % (im Vorjahr: 14,0 %) gegenüber dem Vorjahr stark zurück. Der Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete einen EBIT-Rückgang um 53,9 % auf 92,9 Mio. € (im Vorjahr: 201,6 Mio. €). Er erwirtschaftete damit im Berichtsjahr 84,9 % (im Vorjahr: 91,5 %) des operativen Konzernergebnisses. Das EBIT im Teilkonzern Immobilien verringerte sich um 12,5 % auf 16,1 Mio. € (im Vorjahr: 18,4 Mio. €). Hier wurden 15,1 % (im Vorjahr: 8,5 %) des operativen Konzernergebnisses erwirtschaftet.
Der Nettoaufwand aus dem Finanzergebnis erhöhte sich um 19,4 Mio. € bzw. 73,9 % auf 45,6 Mio. € (im Vorjahr: 26,2 Mio. €). Die Veränderung resultierte im Wesentlichen aus zinssatzinduzierten Anpassungen für Pensionsverpflichtungen und sonstige Rückstellungen sowie erhöhten Zinsaufwendungen an Kreditinstitute.
Die effektive Steuerquote des Konzerns lag mit 33,6 % oberhalb des Vorjahres (im Vorjahr: 31,5 %).
Der Anteil der Aktionäre des Mutterunternehmens am Konzernjahresüberschuss reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 78,5 % auf 20,0 Mio. € (im Vorjahr: 92,7 Mio. €). Der nicht beherrschende Anteil betrug im Geschäftsjahr 2023 22,4 Mio. € (im Vorjahr: 40,4 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie reduzierte sich um 78,5 % auf 0,27 € (im Vorjahr: 1,23 €). Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte hierbei ein um 89,4 % niedrigeres Ergebnis je Aktie von 0,12 € (im Vorjahr: 1,13 €). Der nicht börsennotierte Teilkonzern Immobilien lag mit einem Ergebnis je Aktie von 4,17 € über dem Vorjahr (im Vorjahr: 3,93 €). Wie im Vorjahr gab es auch 2023 keinen Unterschied zwischen unverwässertem und verwässertem Ergebnis je Aktie.
Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Prozentpunkte auf 4,6 % (im Vorjahr: 9,7 %). Steuerung und Wertmanagement
Die Gewinnverwendung der HHLA orientiert sich an der Ergebnisentwicklung des HHLA-Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 13. Juni 2024 auf dieser Basis vorschlagen, je dividendenberechtigte börsennotierte A-Aktie eine Bardividende in Höhe von 0,08 € auszuschütten. Die Zustimmung der Hauptversammlung vorausgesetzt, beliefe sich der Ausschüttungsbetrag für die A-Aktien damit auf 5,8 Mio. € (im Vorjahr: 54,4 Mio. €). Für die nicht börsennotierten S-Aktien werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Bardividende in Höhe von 2,20 € vorschlagen (im Vorjahr: 2,20 €). Der Ausschüttungsbetrag der S-Aktien würde damit 5,9 Mio. € betragen (im Vorjahr: 5,9 Mio. €).