Dialog mit Arbeitnehmervertretern
Betriebliche Mitbestimmung im HHLA-Konzern
Mitbestimmung und sozialpartnerschaftliches Verhandeln von Arbeitnehmerinteressen ist traditionell ein hohes Gut bei der HHLA und ihren Tochtergesellschaften. Neben der Hamburger Hafen und Logistik AG sind 14 weitere HHLA-Tochtergesellschaften in Deutschland mitbestimmt geführt. Diese sind durch insgesamt neun Betriebsratsgremien sowie den Konzernbetriebsrat vertreten. Hinzu kommt die Arbeitnehmervertretung (auch die der leitenden Angestellten) im paritätisch besetzten Aufsichtsrat sowie die Vertretung der Schwerbehinderten auf Unternehmens- bzw. Konzernebene.
Die HHLA ist Mitgliedsunternehmen des ZDS (Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe) sowie des UVHH (Unternehmensverband Hafen Hamburg e.V.). Die Tarifpolitik hat bei der HHLA eine lange Tradition, die sich in vielschichtigen Flächen- und Haustarifverträgen widerspiegelt. Zum 31. Dezember 2023 waren 80,8 % der Beschäftigten in Deutschland tariflich gebunden (im Vorjahr: 82,9 %). Im Berichtszeitraum haben vertragsgemäß keine Lohntarifverhandlungen für die deutschen Seehäfen stattgefunden. Der aktuelle Lohntarifvertrag für Hafenarbeiter der deutschen Seehafenbetriebe läuft nach einer Laufzeit von 24 Monaten zum 31. Mai 2024 aus und kann mit einer Frist von zwei Monaten gekündigt werden.
Auf internationaler Ebene bestehen unverändert an den Standorten in Odessa und Triest tarifliche Sozialpartnerschaften mit verschiedenen lokalen Gewerkschaften. Am Standort in Estland verhandelt eine von den Beschäftigten gewählte Vertrauensperson belegschaftsrelevante Interessen mit dem Unternehmen.
Am Standort Deutschland wurden 2023 insgesamt ca. 800 neue Mitbestimmungsverfahren eröffnet. Davon sind allein auf Konzernebene mehr als 20 Konzernbetriebsvereinbarungen und/oder andere Regelungen erfolgreich zum Abschluss gebracht worden.
Im Berichtzeitraum fanden im Hinblick auf bestehende Transformationsprozesse in der HHLA zahlreiche Verhandlungen und andere beteiligungsorientierte Veranstaltungen mit dem Ziel statt, das Unternehmen gemäß den Marktanforderungen zukunftssicher aufzustellen, u. a. durch faire und transparente Interessenausgleiche und lebensphasengerechte Arbeitszeitmodelle zu vereinbaren. Die HHLA unterstützt das Recht auf Vereinigungsfreiheit sowie Kollektivverhandlungen, sofern die gesetzlichen Rahmenbedingungen gewahrt bleiben.
Als Basis für eine beteiligungsorientierte Zusammenarbeit stehen den Beschäftigten diverse Informationsangebote und -formate wie das Social Intranet, Info-Bildschirme in den Kantinen oder FAQs zur Verfügung. Aufgrund der besonderen Situation durch die seit September 2023 laufenden Gespräche über eine Beteiligung der Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) an der HHLA wurden zusätzliche Informationsveranstaltungen angeboten, u. a. eine Konzernbetriebsversammlung im November 2023 mit rund 1.200 teilnehmenden HHLA-Beschäftigten und unter Beteiligung der jeweiligen Geschäftsleitung und Vorstandsvertretern.
Damit die Beschäftigten in einen besseren Austausch untereinander und mit der Unternehmensleitung kommen, wurde eine Workshop-Reihe entwickelt, die HHLA-Zukunftslabore. An diesem Dialogformat nahmen im Berichtzeitraum interessierte Beschäftigte in Kleingruppen teil und diskutierten gemeinsam über verschiedene Themen und Fragestellungen. Diese Art von Echo-Workshops sowie zahlreiche Projektteams und Arbeitsgruppen sind beteiligungsorientiert angelegt und ermöglichen Führungskräften und Beschäftigten, konkrete Themen gemeinsam zu entwickeln.
Das Ziel aller Informationsformate der HHLA ist es, die Beschäftigten in die Lage zu versetzen, die Gründe für bevorstehende Veränderungen zu verstehen und sich aktiv in die Gestaltung der Transformation einzubringen.