Geschäftsbericht 2023

Ausbildung und Personal­entwicklung

Prüfung mit begrenzter Sicherheit

Im Jahr 2023 investierte die HHLA am Standort Hamburg insgesamt 5,0 Mio. € in die Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten (im Vorjahr: 5,1 Mio. €). Als integraler Bestandteil der Personalstrategie der HHLA werden durch die Personalentwicklungsstrategie wesentliche Impulse für die Handlungsfelder „Weiter Entwickeln“ und „Zusammen Wirken“ gesteuert. Im Fokus stehen dafür vier Handlungsschwerpunkte:

  • Beschäftigte fit für die Welt von morgen machen
  • Talente identifizieren und weiterentwickeln
  • Vernetzung und Zusammenarbeit fördern
  • einen Beitrag zur Unternehmensorganisation und -kultur von morgen leisten

Ein zentrales Ziel der HHLA-Personalentwicklung ist es, kurz-, mittel- und langfristig sicherzustellen, dass die Beschäftigten über benötigte Kompetenzen verfügen. Dies wird durch verschiedene Ausbildungsberufe und duale Studienfächer, durch eine passende Qualifizierung mittels zielgruppen- und bedarfsgerechter Weiterbildung sowie durch die Etablierung lernförderlicher Rahmenbedingungen erreicht. Darüber hinaus gilt es, Mitarbeitende und Führungskräfte in den unterschiedlichen Tochtergesellschaften und Unternehmensbereichen in strategischen Vorhaben und Transformationsprozessen zu begleiten und zu befähigen.

Im Jahr 2023 hat die HHLA-Personalentwicklung ihre Rolle als strategischer Partner aller Unternehmensteile weiter gefestigt. Etablierte Programme zur Talent- und Führungskräfteentwicklung (z. B. Führungsnachwuchsprogramm, International-Leadership-Programm, bereichsspezifische Führungsprogramme) wurden fortgesetzt und werden nun verstärkt mit Prozessen der strategischen Personalplanung verzahnt. Im Rahmen des IHATEC-Verbundprojektes „PortSkill 4.0 – Bildungshub der deutschen Hafenbetriebe – Aufbau des digitalen Test- und Trainingscenters (DTTC) für die Unternehmen und Beschäftigten der deutschen Hafenwirtschaft“ wurden Zwischenergebnisse erzielt und mit der Konzeption und Entwicklung neuer Trainings für zukünftige Jobprofile im gewerblich-technischen Bereich sowie mit dem Aufbau eines digitalen Test- und Trainingscenters begonnen. Im Bereich des Qualifizierungsmanagements wurde mit dem Roll-out eines SAP-basierten Learning-Management-Systems die konzernweite Zugänglichkeit zu Weiterbildungsangeboten deutlich ausgebaut. Auf der neuen Lernplattform „Lernen@HHLA“ werden nun mehrsprachige und kollaborative digitale Angebote integriert, die flexible und bedarfsgerechte Steuerung von Angeboten ermöglicht und ein niedrigschwelliges Qualifizierungsangebot als „neues Normal“ etabliert.

Ausbildung und Studium bei der HHLA

Zum 31. Dezember 2023 wurden in Deutschland 50 Auszubildende in 12 unterschiedlichen Berufen und 26 Studierende in 11 dualen Studiengängen ausgebildet. 30,3 % aller 76 Auszubildenden und Studierenden waren Frauen. Bei den Studierenden lag der Frauenanteil 2023 bei 42,3 % (im Vorjahr: 46,2 %). Das Angebot von Ausbildungsberufen und Studiengängen im technischen und IT-Bereich wurde bedarfsgerecht weiter ausgebaut und in diesem Zuge auch der neue Studiengang „Technische Informatik“ eingeführt. Dieser soll dazu beitragen, zukünftige Personalbedarfe an den Schnittstellen zwischen Technik und Informatik, die im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung im Hafen entstehen, abzudecken.

Von den 30 Auszubildenden, die im Jahresverlauf ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, wurden 27 in ein Arbeitsverhältnis übernommen. Insgesamt wurden in Deutschland 28 neue Ausbildungsverträge im Ausbildungsjahr 2023 geschlossen, der Frauenanteil lag bei 25,0 %. Im kaufmännischen Bereich lag die Quote der weiblichen Auszubildenden für den Ausbildungsbeginn 2023 bei 66,7 %, im technischen Bereich bei 16,7 % und in dem dualen Studium bei 12,5 %.

Neben dem Erwerb der fachlichen Qualifikation legt die HHLA im Zuge der Ausbildung großen Wert auf den Erwerb überfachlicher Kompetenzen, wie zum Beispiel sozialer Fähigkeiten und ermöglicht es ihren Auszubildenden und dual Studierenden, sich in unterschiedlichen Projekten einzubringen. So haben dual Studierende der HHLA im Jahr 2023 mit einem Wander-Ausstellungscontainer an der durch die Charta der Vielfalt e.V. organisierten „Diversity Challenge“ teilgenommen und den 2. Platz belegt. Bei diesem deutschlandweiten Wettbewerb setzten junge Beschäftigte ein Projekt zur Förderung von Vielfalt und Inklusion in ihren Unternehmen um.

Lernen und Weiterbildung bei der HHLA

Das zunehmende Maß an Veränderungsintensität und der kontinuierliche Bedarf an Komplexitätsmanagement fordern Führungskräfte und Beschäftigte gleichermaßen. Fach- und Führungskompetenzen müssen entsprechend fortwährend erweitert und angepasst werden, um neuen Anforderungen gerecht zu werden und Transformationsprozesse innerhalb der HHLA erfolgreich zu gestalten.

Grundsätzlich benötigen die heterogenen Beschäftigtengruppen der HHLA auf die jeweiligen Zielgruppen bedarfsgerecht zugeschnittene Qualifizierungsangebote. Während für die gewerblich-technische Weiterbildung inklusive GHB (Gesamthafenbetriebs-Gesellschaft, Personaldienstleister für den Hamburger Hafen) in bewährtem Maße betriebliche Qualifizierungsmaßnahmen über die HHLA-Fachschule konzipiert und umgesetzt werden, widmet sich die strategische Personalentwicklung vorrangig der Talent- und Führungskräfteentwicklung sowie dem Auf- und Ausbau professioneller Weiterbildungsprozesse und -strukturen. Zusätzlich werden durch die HHLA-Personalentwicklung alle großen Transformationsprogramme z. B. durch Team-Workshops, Coaching- und Beratungsangebote begleitet und alle daraus folgenden Personalentwicklungsmaßnahmen verantwortet. So stellt das Unternehmen sicher, dass die interne Kompetenzentwicklung der gemeinsamen strategischen Zielsetzung entspricht und eine langfristige Lernkultur weiterentwickelt wird.

Bei den Qualifizierungsangeboten wurden im Berichtszeitraum insgesamt 698 ein- bis mehrtägige Veranstaltungen realisiert. Davon wurden durch die eigenen Ausbilderinnen und Ausbilder 484 Qualifizierungen als interne gewerbliche Weiterbildungen mit 2.015 Ausbildungstagen durchgeführt. Im Rahmen des internen segmentübergreifenden Seminarangebots wurden zusätzlich 214 ein- bis mehrtägige Veranstaltungen mit 1.365 Teilnehmertagen organisiert. Der Frauenanteil lag bei 38,0 %.

Die HHLA konnte das im Jahr 2022 neu entwickelte Angebot der Führungskräfteentwicklung auch im Berichtsjahr erfolgreich fortsetzen. Sowohl die Programme für neue Führungskräfte als auch die Bausteine für erfahrene Führungskräfte wurden im Jahr 2023 um neue Inhalte erweitert. Unter anderem wurde ein Baustein „Arbeitsrechtliche Grundlagen“ für neue Führungskräfte und ein Trainingsangebot zu „Remote Leadership“ für erfahrene Führungskräfte ergänzt. Im Rahmen des Transformationsprozesses im Segment Container wurde darüber hinaus eine mehrteilige Veranstaltungsreihe für Führungskräfte zum erfolgreichen Führen in Veränderungsprozessen umgesetzt. An den unterschiedlichen Programmen und Bausteinen der Führungskräfteentwicklung haben bisher mehr als 50 % aller Führungskräfte teilgenommen.

Des Weiteren konzentrieren sich die internen Seminarangebote inhaltlich auf Kompetenz-Cluster, die zur Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Herausforderungen erfolgskritisch sind, sowie auf breit einsetzbare Grundlagenfähigkeiten. Das Portfolio der Angebote umfasst neben bewährten Trainings wie Sprachkursen, IT-Schulungen und branchenspezifischem Wissen vorrangig die Themen „Change, Projekte & Strategieentwicklung“, „Lern- und Problemlösekompetenz“, „Kommunikation und Zusammenarbeit“, „Digitale Kompetenz“ und „Führung“. Das interne Seminarangebot wird durch externe Weiterbildungsmöglichkeiten in Kooperation mit Trainingsanbietern und Hochschulen ergänzt, die auch das Netzwerken mit Fach- und Führungskräften anderer Unternehmen gezielt unterstützen.

Um der zunehmenden Internationalisierung der HHLA Rechnung zu tragen, wurden 2023 erstmals auch internationale, teilweise virtuell durchgeführte Seminare und Impulsvorträge umgesetzt, die neben dem bereits etablierten einjährigen International-Leadership-Programm für junge Führungskräfte der internationalen HHLA-Standorte die internationale Entwicklung und Vernetzung weiter stärken. Dazu trägt auch die nach wie vor hohe Anzahl absolvierter Sprachkurse an den deutschen Standorten bei.

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